Thomas Maissen, Direktor des DHIP, ist vom französischen Bildungsministerium in den Studienausschuss zu Forschung und Lehre in Frankreich über Völkermorde und Massenverbrechen berufen worden. Die konstituierende Plenarsitzung findet am 18. Oktober 2016 statt. Unter dem Vorsitz von Vincent Duclert wird der aus insgesamt 46 Experten aus den Disziplinen Geschichte, Politologie, Anthropologie, Philosophie und Soziologie bestehende Studienausschuss das Thema in zwölf thematischen Achsen bearbeiten. Der Bericht soll Ende 2017 vorliegen.

Seit September ist Mareike König, Leiterin der Bibliothek und der Abteilungen Digital Humanities und 19. Jahrhundert am DHIP, Sprecherin der Arbeitsgemeinschaft Digitale Geschichtswissenschaft des Verbands der Historiker und Historikerinnen Deutschlands.

Die 2012 ins Leben gerufene AG vertritt die Interessen dieses noch jungen Feldes innerhalb der Wissenschaftslandschaft sowie gegenüber Akteuren in Politik und Öffentlichkeit. Ihr Ziel ist es, den fachlichen Austausch, die universitären Lehrangebote und den wissenschaftlichen Nachwuchs in diesem Bereich zu fördern. Dabei versteht sich die AG nicht als Expertenzirkel, sondern als offenes Forum für alle an diesem Feld interessierten Historikerinnen und Historiker. Die Mitglieder sind an Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen sowie in Bibliotheken, Archiven, Museen und Verlagen tätig.

Anne Kwaschik ist seit dem 1. Oktober 2016 wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung Zeitgeschichte am DHIP. Nach ihrer Promotion an der FU Berlin über den Essayisten und Kulturhistoriker Robert Minder, war Anne Kwaschik 2007–2009 als Wissenschaftlerin am Frankreich-Zentrum der TU und FU Berlin, dem CNRS, sowie als Fachlektorin des DAAD an der EHESS/CIERA in Paris tätig. Von 2009 bis 2016 hat sie als Juniorprofessorin für westeuropäische Geschichte an der FU Berlin gelehrt und geforscht. Nach der Einreichung ihrer Habilitationsschrift »Der Griff nach dem Weltwissen. Normative Ordnungen, kognitive und institutionelle Praktiken der Area Studies im 19. und 20. Jahrhundert« wird sie am DHIP zwei Forschungsprojekte vorantreiben: »Rituals of the Modern State. The Case of Torture in Liberal Democracies« und »Heterotopien der Moderne. Sozialistische Gesellschaftsutopien und kommunale Praxis im frühen 19. Jh.«

Rosamond McKitterick, Professorin für mittelalterliche Geschichte an der Universität Cambridge, ist für drei Monate am DHIP zu Gast. Die Spezialistin für die Epoche der Karolinger möchte in dieser Zeit zwei Themenbereiche erforschen, den Transfer von Wissen in der Karolingerzeit sowie die Rolle Roms und die päpstlichen Beziehungen zu den Franken im Frühmittelalter. Über diesen Aspekt wird Rosamond McKitterick im Rahmen des Forschungsseminars vom 19. Oktober 2016 sprechen.

Im Rahmen der Maßnahmen zur Qualitätssicherung der Max Weber Stiftung hat das DHIP 2015 turnusmäßig ein Evaluierungsverfahren durchlaufen.
Die abschließende Stellungnahme des Stiftungsrats wurde in seiner letzten Sitzung am 13. Mai 2016 verabschiedet und kann ab sofort auf der Webseite der Max Weber Stiftung konsultiert werden.

Weitere Informationen zu den Veranstaltungen, ausführliche Programme sowie Hinweise zur Teilnahme finden Sie auf der Internetseite des DHIP.

Veröffentlichungen des DHIP sowie Informationen zu Bezugsmöglichkeiten und zu unserem Publikationsprogramm finden Sie auf der Internetseite des DHIP.

Die aktuelle Ausgabe von Francia-Recensio enthält 107 Rezensionen aus den Bereichen Mittelalter, Frühe Neuzeit und Neueste Geschichte.

Perspectives sociologiques sur des constellations historiques: M. Rainer Lepsius
Textauswahl und Einführung von Hinnerk Bruhns und Hans-Peter Müller, mit einem einleitenden Artikel von François Chazel

Zur Beendigung des Dreißigjährigen Krieges kamen in Münster und Osnabrück (1643–1648) die Gesandtschaften beinahe aller europäischen Fürsten zusammen. Durch zahlreiche Rangstreitigkeiten verzögerten sich die Friedensverhandlungen jedoch immer wieder. Die Gesandten setzen sich mit viel Energie für die ihnen angemessen erscheinende Stellung im Zeremoniell ein, und entsprechend wurde der Kongress bereits ab dem 18. Jahrhundert als Schlüsselmoment für die Entwicklung des Gesandtschaftszeremoniells interpretiert. Die vorliegende Studie analysiert diese Rangstreitigkeiten und zeigt, wie sich im Spannungsfeld von fürstlicher Repräsentations- und adliger Statuspolitik das frühneuzeitliche Kongresszeremoniell formierte.

Herausgegeben vom Deutschen Historischen Institut Paris
VII und 523 S.
ISBN: 978-3-7995-8139-4

Die neue Ausgabe der Francia enthält 33 Beiträge in deutscher, französischer und englischer Sprache. Die Themenvielfalt reicht von der Aufbewahrung von Verwaltungsschriftgut im frühen Mittelalter, den Kriegsdienst zur Zeit der Karolinger, die Louvrebibliothek Karls V. und Spionage im spätmittelalterlichen Dijon über die Universalmonarchie des 17. Jahrhunderts, französische Revolutionsemigranten im Reich, den transatlantischen Föderalismusdiskurs, Bismarcks Sozialpolitik, 1916 als Wendepunkt des Ersten Weltkriegs und Fluchthilfenetzwerke während der Occupation bis zum Eichmannprozess und den Kampf gegen den Terrorismus in den siebziger und achtziger Jahren.

Das Buch betrachtet die hanseatischen Städte Lübeck, Bremen und Hamburg, sowie die Herzogtümer Gottorf und Mecklenburg-Schwerin in einer Zeitspanne von 1650 bis 1730 in ihrem ständigen Bemühen sich im Konzert der Großmächte und insbesondere gegenüber Frankreich zu behaupten. Die diplomatischen Anstrengungen gegenüber den anderen Großmächten zeigen den Zusammenhang zwischen auswärtiger Politik und politischer Existenz. Die Vertreter und Entscheidungsträger in dieser ungleichgewichtigen Beziehung zwischen »dem größten König der Welt« und den Städten und Herzogtümern in Norddeutschland werden in ihrem Alltag beschrieben. Die Entscheidungsprozesse und Traditionen wie die der Hanse waren sowohl Überlebensstrategie, als auch Schlüssel zur Modernität. In dem von Kriegen gebeutelten Europa, das sich nach dem Frieden sehnte, konnten sich die Diplomaten der Hansestädte auf bestehende Netzwerke stützen, wie etwa das der res republica literaria oder Netzwerke der Händler.

1941 sind es 80 000, am Vorabend der Landung im Juni 1944 eine knappe Million. Aus den unterschiedlichsten Milieus und aus allen Regionen Deutschlands stammend, verlassen einige von ihnen zum ersten Mal Heim und Herd. Fünf Jahre lang schreiben die in Frankreich stationierten deutschen Soldaten an ihre Familien, vertrauen sich ihren Tagebüchern an, skizzieren ihren Alltag in Notizbücher und fotografieren Landschaften.

Die in Frankreich unveröffentlichten Dokumente aus privaten und staatlichen Archiven in Deutschland erweitern den Blick auf die Besatzungszeit. Zwischen den Zeilen entsteht so ein komplexeres und subtileres Bild der Besatzer.

Thomas Maissen, directeur de l’IHA, est nommé à la mission d’étude sur la recherche et l’enseignement en France des génocides et des crimes de masse par le ministère de l’Éducation nationale, de l’Enseignement supérieur et de la Recherche. La séance plénière inaugurale aura lieu le 18 octobre 2016. Présidé par Vincent Duclert, la mission d’étude réunit 46 historiens, politistes, sociologues, philosophes et anthropologues qui travailleront repartis en douze pôles de réflexion. Le rapport est attendu fin 2017.

Depuis septembre 2016, Mareike König, directrice de la bibliothèque et des départements humanités numériques et XIX^e siècle à l’IHA, est porte-parole du groupe de travail »sciences historiques numériques« de la Fédération des historiens et historiennes d’Allemagne.

Le groupe de travail fondé en 2012 représente les intérêts de ce domaine récent  dans le paysage scientifique et auprès des acteurs politiques et publics. Son but est de promouvoir l’échange professionnel, les offres de formation au sein des universités et les jeunes chercheurs et chercheuses dans le domaine des sciences historiques numériques. Le groupe de travail ne constitue pas un cercle d’expert mais s’entend comme un forum pour tous les historiens et historiennes qui s’intéressent aux humanités numériques. Ses membres viennent de l’université, d’instituts de recherche mais aussi de bibliothèques, d’archives, de musées et de l’édition.

Depuis le 1^er octobre 2016, Anne Kwaschik a rejoint le département d’histoire contemporaine de l’IHA en tant que chargée de recherche. Après son doctorat sur l’historien et essayiste Robert Minder, Anne Kwaschik a travaillé, entre 2007 et 2009, en tant que chercheuse à l’université technique de Berlin, au CNRS et à l’EHESS/CIERA en tant que lectrice spécialisée de l’office allemand d’échanges universitaires (DAAD). Entre 2009 et 2016 elle a occupé le poste de professeur junior d’histoire d’Europe de l’Ouest à l’université libre de Berlin. Dès l’achèvement de sa thèse d’habilitation »Der Griff nach dem Weltwissen. Normative Ordnungen, kognitive und institutionelle Praktiken der Area Studies im 19. und 20. Jahrhundert«, Anne Kwaschik va se consacrer aux projets de recherche suivants: »Rituals of the Modern State. The Case of Torture in Liberal Democracies« et »Heterotopien der Moderne. Sozialistische Gesellschaftsutopien und kommunale Praxis im frühen 19. Jh.«.

Rosamond McKitterick, professeur d’histoire médiévale à l’université de Cambridge, est chercheuse invitée de l’IHA pour une période de trois mois. Durant son séjour à Paris, la spécialiste de l’époque carolingienne compte poursuivre deux axes de recherche: la transmission du savoir dans le monde carolingien ainsi que Rome dans le Haut Moyen-Âge et les relations papales avec les Francs aux VII^e et VIII^e siècles. Rosamond McKitterick présentera un aspect du dernier axe de recherche lors du séminaire de recherche du 19 octobre 2016.

Dans le cadre de ses mesures d’assurance qualité, la fondation Max-Weber prévoit une évaluation régulière de ses instituts de recherche. En 2015, l’IHA a parcouru le procédé mis en place. Le rapport final du conseil de fondation a été validé lors de sa dernière réunion le 31 mai 2016 et vient d’être publié sur le site internet de la fondation Max-Weber.

Pour plus d’informations sur les dates et les lieux des manifestations ainsi que les programmes et les modalités de participation, veuillez consulter le site Internet de l’IHA.

Vous trouverez toutes les publications de l’IHA ainsi que notre programme éditorial et des informations concernant la diffusion de nos livres sur le site Internet de l’IHA.

La dernière édition de Francia-Recensio comprend 107 comptes rendus couvrant le Moyen Âge, les Temps modernes et l’histoire contemporaine

Perspectives sociologiques sur des constellations historiques: M. Rainer Lepsius
Textes choisis et introduits par Hinnerk Bruhns et Hans-Peter Müller, avec un essai introductif de François Chazel.

Niels F. May, Zeremoniell und Status. Die Bedeutung der westfälischen Friedensverhandlungen für die Entwicklung des diplomatischen Zeremoniells, Ostfildern (Thorbecke) 2016.

Entre 1643 et 1648, les émissaires de presque toutes les principautés européennes se retrouvèrent à Münster et Osnabrück pour mettre un terme à la guerre de Trente Ans. Les négociations de paix furent souvent retardées par les nombreuses querelles de rang. Les représentants débattirent avec beaucoup d’énergie de la place qui leur était réservée dans le cérémonial, ce qui conduisit dès le XVIII^e siècle à interpréter ce congrès comme un moment clé dans le développement du cérémonial diplomatique. La présente étude analyse ces querelles de rang et montre comment le cérémonial diplomatique des Temps modernes s’est formé dans une tension entre politique de représentation princière et politique de statut nobiliaire.

Forschungen zur westeuropäischen Geschichte. Publié par l’IHA VII et 523 p. ISBN: 978-3-7995-8139-4

Le volume contient 33 articles en allemand, français et anglais d’une grande diversité thématique. Parmi les sujets abordés, on retrouve des contributions sur la conservation des actes au haut Moyen Âge, sur le service militaire à l’époque carolingienne, sur la bibliothèque du Louvre sous Charles V ainsi que sur l’espionnage à Dijon au Moyen Âge tardif, sur la monarchie universelle du XVII^e siècle, sur les émigrés de la Révolution française dans le Saint Empire romain germanique, sur le discours transatlantique sur le fédéralisme, sur la politique sociale de Bismarck, sur l’an 1916 comme année charnière de la Grande Guerre, sur les réseaux d’évasion sous l’Occupation, sur le procès Eichmann ainsi que sur la lutte contre le terrorisme des années 1970 et 1980.

Cet ouvrage propose de suivre les efforts qu’ont déployé entre 1650 et 1730 les villes hanséatiques de Lübeck, Brême et Hambourg ainsi que les duchés de Gottorp et de Mecklembourg-Schwerin afin d’exister face à la France et dans le concert des États européens. L’influence de leur activité diplomatique sur leur survie met en lumière le lien entre affaires étrangères et existence politique. Les décideurs et les porteurs de cette politique étrangère impliqués dans cette relation dissymétrique entre »le plus grand roi du monde« et les villes et duchés du Nord sont présentés dans leur vie quotidienne. Les rouages de la prise de décision, les traditions comme celle de la Hanse, sont à la fois gages de modernisation et de survie. L’ancrage des diplomates dans une Europe divisée par les guerres mais aussi cosmopolite et avide de paix se lit dans leurs réseaux: république des lettres, réseaux marchands. Leur place dans la société pose enfin la question de leur identité.

Jeanne Guérout, Aurélie Luneau, Stefan Martens, Comme un Allemand en France. Lettres inédites sous l’Occupation, 1940–1944, Paris 2016.

Ils sont 80 000 en 1941, près d’un million à la veille du débarquement en juin 1944. Issus de tous les milieux et de toutes les régions, certains quittent leur foyer pour la première fois. Cinq années durant, ces Allemand qui occupent la France écrivent à leur familles, se confient à leurs journaux intimes, croquent leur quotidien dans des calepins, photographient les paysages.

Issus d’archives allemands fédéraux et privés, ces documents inédits en France renouvellent le regard sur cette période. Entre les lignes se dessine un nouveau visage de l’Occupant, plus complexe, plus subtil.