09.01.2020

Les jeudis de l’Institut historique allemand

Claudia Märtl, Gerichtsakten als Quellen des Historikers. Eheprozesse im Spätmittelalter

  • Vortrag Mittelalter
  • 18:00 Uhr (09.01.) - 20:00 Uhr (09.01.)
  • DHIP

Vortrag im Rahmen der Reihe »Les jeudis de l’Institut historique allemand«

Claudia Märtl (Ludwig-Maximilians-Universität München), Gerichtsakten als Quellen des Historikers. Eheprozesse im Spätmittelalter

Kommentar: Véronique Beaulande-Barraud (Universität Grenoble Alpes)

Zum Vortrag:
Seit etwa 1980 ziehen Eheprozesse der Vormoderne verstärkt das Interesse der Forschung auf sich, da die aus der Tätigkeit der geistlichen Gerichte erhaltene Dokumentation Fragestellungen zu fast allen Aspekten menschlicher Existenz erlaubt. Ein besonderer Vorzug der Gerichtsakten zu Eheprozessen besteht darin, dass sie der weiblichen Sichtweise (wenn auch verfremdet durch Prozessstrategien) breiten Raum einräumen. Der Vortrag befasst sich mit der Überlieferungs- und Forschungslage der Zeit vor 1500, die im Vergleich zur Frühen Neuzeit bisher im Schatten stand, und stellt Überlegungen zur Aussagekraft der Akten an. Besonderes Augenmerk gilt dabei den Eheprozessen im Bistum Freising (1424/1462–1500), aus dem der europaweit umfangreichste Aktenbestand überliefert ist, der von der Forschung bis auf wenige Ausnahmen (L. Schmugge, K. Salonen) weitgehend übersehen wurde.

Die Vortragsreihe »Les jeudis de l’Institut historique allemand«, zielt darauf ab, aktuelle wissenschaftliche Debatten und Kontroversen in einem kritischen Dialog aufzugreifen und Wissenshorizonte über fachliche, geografische, sprachliche oder methodische Grenzen hinaus zu erweitern.

Informationen und Anmeldung: event@dhi-paris.fr

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