01.12.2016

Le divan historique

Maren Röger, Kriegsbeziehungen: Intimität, Gewalt und Prostitution im besetzten Polen 1939 bis 1945, Frankfurt/M. 2015.

  • Podiumsdiskussion 20. und 21. Jahrhundert
  • 18:00 Uhr (01.12.) - 20:00 Uhr (01.12.)
  • Goethe-Institut Paris

Vortrag von Maren Röger (Universität Augsburg), Kriegsbeziehungen: Intimität, Gewalt und Prostitution im besetzten Polen 1939 bis 1945 und anschließende Podiumsdiskussion mit Corine Defrance (Paris-CNRS/Sirice), Ulrich Pfeil (Universität Lorraine/Cegil) und Stefan Martens (DHIP).

Vortragsreihe und Debatte über Neuerscheinungen im Bereich Geschichte organisiert vom Goethe-Institut Paris und dem DHIP in Zusammenarbeit mit der Universität Lorraine/Cegil und dem Labex EHNE.

Im Zweiten Weltkrieg war den ab 1939 in Polen eingesetzten Wehrmachtsangehörigen, SS-Männern und Polizisten jeglicher Kontakt zu einheimischen Frauen verboten, da diese als »rassisch minderwertig« galten. Dennoch gab es zahlreiche sexuelle Begegnungen. Sie waren mal einvernehmlich, mal geprägt von brutaler Gewalt, und oft verkauften Frauen ihren Körper, um zu überleben. Eindringlich schildert Maren Röger, Historikerin am Deutschen Historischen Institut in Warschau, diese Kontakte und stellt die Maßnahmen von Wehrmacht und SS dar: Während Bordelle eigens eingerichtet wurden, wurden Liebesbeziehungen zum Teil streng bestraft. Maren Röger gibt neue Einblicke in den Besatzungsalltag, die NS-Rassenpolitik und die schwierigen Schicksale der betroffenen Frauen.