Vortrag von Anuschka Tischer (Universität Würzburg), La formation de l’Europe par la guerre et la paix à l’époque moderne
Vorsitz: Lucien Bély (Universität Paris-Sorbonne)
Kommentar: Laurence Badel (Universität Panthéon-Sorbonne)
Organisiert in Zusammenarbeit mit dem LabEx »Écrire une histoire nouvelle de l’Europe«

Europa ist durch Kriege entstanden. Die territoriale Ausdehnung und Abgrenzung der europäischen Staaten sind das Ergebnis gewaltsamer historischer Auseinandersetzungen. Aber darüber hinaus ist auch das, was Europa in seinem Wesen ausmacht, ein Ergebnis der zahlreichen Kriege: das moderne Staatensystem mit seinem Beziehungsgeflecht und völkerrechtlicher Verbindlichkeit, die Wertschätzung des Friedens und die Herausbildung von Friedensinstrumentarien, die Idee von Europa als einer Gemeinschaft, die weitaus mehr ist als ein Kontinent im geographischen Sinn - all das wurde in den Kriegen und den damit verbundenen Friedensschlüssen der Frühen Neuzeit entwickelt, definiert und affirmiert. Welche Rolle Krieg und Frieden als Strukturelemente bei der Herausbildung Europas am Beginn der Neuzeit spielten, das wird der Vortrag vor dem Hintergrund aktueller Tendenzen der historischen Kriegs- und Friedensforschung näher analysieren.