Liebe Leserinnen und Leser,

die Herbstmonate bringen nicht nur gelegentlich trübes Wetter, sondern sind zugleich eng mit Gedenkmomenten unterschiedlichen Zuschnitts verbunden. Dazu gehört ganz selbstverständlich – und das sei für unsere deutschen Leserinnen und Leser hervorgehoben – dass das DHIP am 11. November geschlossen sein wird: Der Tag kommemoriert den »Armistice« von 1918 und wurde in Frankreich 1922 mit Gesetzeskraft zur »fête nationale« erklärt.

Dass dieses Gedenken jetzt die Grenzen überschreitet und die ehemaligen Kriegsgegner in der Erinnerung vereint, mag Hoffnung in einer Zeit geben, in der die politischen Turbulenzen der Gegenwart anhaltend vor Augen stehen. Es zeigt auch die Bedeutung des Europäischen auf, zu dem unsere Tagung »Other Europes« (19.–21. November 2025, mit den Universitäten Gießen, Wien und Clermont-Ferrand) neue Perspektiven eröffnen möchte.

Viel Farbe verspricht zudem unsere Herbstuniversität »Raum, Zeit und Person. Aktuelle Zugänge der Historischen Grundwissenschaften« (27.–31. Oktober 2025). Besonders hinweisen möchte ich auf den öffentlichen Abendvortrag von Michel Pastoureau (EPHE)  am 28. Oktober 2025, der uns über die Ursprünge der Regeln zur Farbgestaltung von Wappen im Mittelalter unterrichten wird.

Auch sonst gibt es viel Mittelalterliches in den kommenden Wochen: Eine Tagung widmet sich der Synode von Paris des Jahres 825, die sich zum 1200. Male jährt (5.–6. November 2025). Unser Zyklus der »Jeudi«-Vorträge wird am 13. November von Christina Lutter (Univ. Wien) eröffnet, die uns mit dem Blick auf »Serielle Monogamie und Patchworkfamilien« Einblicke in die sozialen Geflechte und Praktiken des spätmittelalterlichen Wiens gewährt.

Mit diesen Angeboten laden wir Sie herzlich in das DHIP ein und freuen uns auf ein baldiges Wiedersehen!

Ihr Klaus Oschema

Der Band untersucht das 19. Jahrhundert als Epoche des Wandels in Deutschland und Frankreich zwischen 1815 und 1870. Im Sinne einer histoire croisée stehen dabei nicht nationale Entwicklungspfade, sondern transnationale Verflechtungen im Mittelpunkt, die beide Länder gegenseitig prägten. Analysiert werden politische, wirtschaftliche, wissenschaftliche und kulturelle Prozesse, die ein vielschichtiges Bild der Nationsbildung jenseits rein nationaler Perspektiven zeichnen.

Das Institut ist am 11. November 2025 geschlossen.

Anlässlich des Historikertags 2025 verliehen die AG Digitale Geschichtswissenschaft, der Verband der Historikerinnen und Historiker Deutschlands und das DHIP zum dritten Mal den Peter-Haber-Preis für digitale Geschichtswissenschaft. Ann Lauren Osthof und Jenny Gabel gewannen mit ihrem Projekt »Das virtuelle Theater von Milet. Unmögliche Perspektiven erforschen und erleben«. Sie fragen, wie Inschriften Räume strukturieren und erörtern, welche Tools Geisteswissenschaftlerinnen und Geisteswissenschaftler benötigen, um in der virtuellen Realität zu forschen.

Das DHIP unterstützt mit Mobilitätsstipendien Forschungsprojekte, für die bereits eine angemessene Vorarbeit geleistet wurde und die aufgrund der Quellen- oder Literaturlage einen Forschungsaufenthalt in Frankreich erfordern.

Das DHIP unterstützt Promovierende in der Vorbereitungs- und Anfangsphase von neuen Projekten durch einmonatige Forschungsstartstipendien.

Demokratie findet nicht nur im Parlament statt, sondern auch im Alltag – auf Plätzen, in Schulen oder Supermärkten. Ein internationaler Workshop am DHIP (19.–20. Februar 2026) widmet sich den »Räumen in der Demokratiegeschichte« seit 1848 in transnationaler Perspektive. Gesucht sind Beiträge, die das Verhältnis von Raum, Praxis und Demokratiegeschichte neu beleuchten.

Wie fordern sich die Erforschung der historischen Aufklärung und heutige Berufungen auf die Aufklärung oder auch die Kritik an ihr gegenseitig heraus? Dieser Frage widmet sich die Tagung »Reframing the Enlightenment. Intellectual and Political Disputes Today« vom 10. bis 12. Juni 2026. Insbesondere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in frühen Karrierestadien sind nachdrücklich aufgefordert, sich mit Vortragsvorschlägen zu bewerben.

Informationen zu Veranstaltungen und die Anmeldemodalitäten entnehmen Sie bitte dem Veranstaltungskalender des DHIP.

Im Fokus der Herbstuniversität stehen Chronologie, Heraldik, Sphragistik, Genealogie und Kartografiegeschichte, die im Rahmen zweisprachiger Lehreinheiten behandelt werden. Neben der Vermittlung theoretischen Wissens und aktueller Forschungsansätze sind praktische Übungen vorgesehen.

Wann: 27.–31. Oktober 2025
Wo: DHIP

Eine Anmeldung ist nicht mehr möglich.

Die Gestaltung von Wappen folgt strikten Regeln. Eine davon verbietet es, bestimmte Farben nebeneinander oder übereinander zu verwenden. Woher stammt diese Regel und warum gibt es sie? Wurde sie aus einem anderen Zeichensystem übernommen? Lässt sie sich auf materielle, technische, visuelle oder symbolische Ursachen zurückführen? Diese Fragen diskutiert Michel Pastoureau in seinem Vortrag.

Wann: 28. Oktober 2025, 18:00 Uhr
Wo: DHIP

Für eine Teilnahme vor Ort ist keine Anmeldung erforderlich.
Online-Teilnahme: Zoom

Das jüdische Genre der Weisheitsliteratur (musar) lehrt angemessenes moralisches, politisches und soziales Verhalten. Weisheitsliteratur strebt danach, Werte zu vermitteln, die als universell relevant gelten, unabhängig von sozioökonomischem Status, Religionszugehörigkeit oder kultureller Tradition. Weisheitstexte in jüdisch-arabischer Sprache haben bisher nur wenig wissenschaftliche Beachtung gefunden. Im Mittelpunkt des Vortrags stehen drei Werke: Joseph bar Jephet ha-Levis »Kitāb maḥāsin al-ʼādāb« [Das Buch des vorbildlichen Verhaltens], die Fabeln des Luqmān und die »Aqwāl al-‘arab« [Sprüche der Araber]. David Torollo betrachtet die Bedeutung dieses Genres für die Untersuchung von Identität, Religion und Sprachverwendung in jüdischen Gemeinschaften im Mittelmeerraum zwischen dem 13. und 17. Jahrhundert.

Wann: 28. Oktober 2025, 17:00 Uhr
Wo: online

Anmeldung für eine Online-Teilnahme: Zoom

Vortrag in englischer Sprache.

Die Veranstaltung ist Teil des Seminarzyklus »Euro-Mediterranean Entanglements in Medieval History«, organisiert von den Deutschen Historischen Instituten in Paris und Rom.

Die »Synode von Paris« jährt sich 2025 zum 1200. Mal. Die karolingischen Herrscher Ludwig der Fromme und Lothar beriefen sie am 1. November 825 ein, um über die Rolle von Bildern im Christentum zu beraten. Diskutiert wird die Relevanz dieser Versammlung für die Kunstgeschichte, die Kirche und die religiösen Praktiken im Kontext ihrer politischen, gesellschaftlichen und institutionellen Rahmenbedingungen im Frühmittelalter.

Wann: 5.–6. November 2025
Wo: DHIP

Für eine Teilnahme vor Ort ist keine Anmeldung erforderlich.
Online-Teilnahme: Zoom

Veranstaltung in deutscher, französischer und englischer Sprache.

In seiner bekannten Beschreibung der Stadt Wien aus den 1450er-Jahren geht Enea Silvio Piccolomini, prominenter Geistlicher, Geheimschreiber und Rat König/Kaiser Friedrichs III. und späterer Papst Pius II. auch auf das soziale Leben der Wiener Bürgerinnen und Bürger ein. Er beschreibt – aus klerikaler Perspektive äußerst kritisch – die Wiener Heirats- und Vererbungspraxis in einer Weise, die wir heute als serielle Monogamie mit dem Effekt von Patchworkfamilien bezeichnen würden. Christina Lutter setzt diesen Befund mit den Forschungsergebnissen zu pragmatischer Schriftlichkeit in Beziehung: Welche Informationen vermitteln größere Datenmengen zu Eheverhalten und verwandtschaftlichen Beziehungen? Welche Bedeutung hatten sie für das soziale Gefüge der Stadt? In diesem Vortrag stellt Christina Lutter ihr Projekt »Stadt und Gemeinschaft. Soziale Gruppen im mittelalterlichen Wien« vor.

Wann: 13. November 2025, 18:00 Uhr
Wo: DHIP

Für eine Teilnahme vor Ort ist keine Anmeldung erforderlich.
Online-Teilnahme: Zoom

Veranstaltung mit Simultanübersetzung (deutsch/französisch).

Vor dem Hintergrund europakritischer Bewegungen und antidemokratischer Tendenzen befasst sich diese Tagung mit alternativen Perspektiven auf Europa durch marginalisierte und subalterne Stimmen. Ziel ist es, historische Narrative zu dekonstruieren, um ein pluralistischeres und inklusiveres Bild von Europa zu fördern. Indem Vielfalt als wertvolle Ressource betrachtet wird, werden vielfältige und mehrstimmige Darstellungen »anderer Europas« und »anderer Europäer und Europäerinnen« beleuchtet.

Wann: 19.–21. November 2025
Wo: DHIP

Für eine Teilnahme vor Ort ist keine Anmeldung erforderlich.
Online-Teilnahme: Zoom

Veranstaltung in deutscher, französischer und englischer Sprache.

Die aktuelle Ausgabe von »Francia-Recensio« enthält 79 Rezensionen aus den Epochen Mittelalter, Frühe Neuzeit sowie Neueste Geschichte und Zeitgeschichte. Besprochen werden jüngere Arbeiten mit Schwerpunkt Westeuropa. Alle Ausgaben des seit 2008 erscheinenden Rezensionsjournals sind im Open Access auf der Publikationsplattform perspectivia.net zugänglich.

Justine Audebrand, Les Mérovingiens: bande de fainéants!, in: Yann Bouvier (Hg.), France Fictions. Histoire des idées reçues de l’histoire de France, Paris 2025, S. 57–70.

Mareike König, Bibliotheksbestände mit Wikisource sichtbar machen. Erste Schritte, Stolpersteine und Erfolge, in: Digital Humanities am DHIP, 24. September 2025, https://doi.org/10.58079/14qms.

Klaus Oschema, La malédiction des étoiles? Croyances astrologiques et chutes de princes à la fin du Moyen Âge, in: Mathieu Caesar, Anne-Lydie Dubois (Hg.), Chutes et revers de fortune. Représentations et interprétations (XII^e–XV^e siècles), Florenz 2025, S. 79–100, https://doi.org/10.36167/ML129PDF. 

Chères lectrices, chers lecteurs,

Les mois d’automne ne sont pas seulement synonymes de temps parfois maussade ; ils sont également associés à des moments de commémoration de nature diverse. Il va de soi – et cela mérite d’être souligné pour nos lectrices et lecteurs allemand·es – que l’IHA sera fermé le 11 novembre prochain. Cette date commémore l’Armistice de 1918, devenu fête nationale en France grâce à une loi de 1922.

Le fait que cette commémoration dépasse aujourd’hui les frontières et réunisse, dans une mémoire commune, d’anciens ennemis peut être perçu comme une lueur d’espoir dans une période marquée par l’instabilité politique. Cela témoigne également de l’importance  de la dimension européenne, sujet auquel notre colloque « Other Europes » (du 19 au 21 novembre 2025, en coopération avec les universités de Giessen, de Vienne et de Clermont-Ferrand) entend apporter de nouvelles perspectives.

Notre université d’automne « L’espace, le temps, la personne. Les approches actuelles des sciences fondamentales de l’histoire » (27-31 octobre 2025) promet également un programme haut en couleur. J’aimerais tout particulièrement attirer votre attention sur la conférence de Michel Pastoureau (EPHE), ouverte au public, qui aura lieu le 28 octobre 2025 à 18 heures. Ce dernier y présentera les origines des règles de composition des armoiries au Moyen Âge.

Le Moyen Âge sera également mis à l’honneur dans les semaines à venir : un colloque sera consacré au concile de Paris de l’an 825, dont nous célébrons le 1200ᵉ anniversaire cette année (5-6 novembre 2025). Christina Lutter (univ. Vienne) ouvrira notre cycle de conférences du jeudi le 13 novembre avec une intervention sur le thème « Monogamie sérielle et familles recomposées ». Elle nous donnera un aperçu des structures sociales et des pratiques de la Vienne du bas Moyen Âge.

Nous vous invitons chaleureusement à venir découvrir ce programme à l’IHA et nous nous réjouissons de vous y retrouver très prochainement !

Sincèrement,
Klaus Oschema

Ce volume étudie le XIXᵉ siècle comme une période de transformations en Allemagne et en France, entre 1815 et 1870. Dans une perspective d’histoire croisée, l’accent est mis non pas sur les trajectoires nationales, mais sur les échanges transnationaux qui ont mutuellement façonné les deux pays. Les processus politiques, économiques, scientifiques et culturels sont analysés, offrant une vision complexe de la construction nationale au-delà des approches strictement nationales.

L’institut sera fermé le 11 novembre 2025.

À l’occasion du « Historikertag 2025 », le groupe de travail sur l’histoire numérique, l’Association des historiennes et historiens d’Allemagne et l’IHA ont décerné pour la troisième fois le prix Peter-Haber récompensant l’utilisation des humanités numériques en histoire. Il a été attribué à Ann Lauren Osthof et Jenny Gabel pour leur projet « Das virtuelle Theater von Milet. Unmögliche Perspektiven erforschen und erleben [Le théâtre virtuel de Milet. Explorer et expérimenter des perspectives impossibles] ». Elles y analysent la manière dont les inscriptions structurent les espaces et discutent des outils dont les chercheuses et chercheurs en sciences humaines ont besoin pour mener des recherches en réalité virtuelle.

Ce cours (du 6 au 7 janvier 2026) s’adresse aux étudiants et étudiantes en master ainsi qu’aux chercheurs et chercheuses souhaitant travailler sur un projet utilisant des sources manuscrites en allemand. Des connaissances préalables ne sont pas nécessaires, mais bienvenues.

Les bourses de mobilité de l’IHA visent à soutenir  des projets de recherche pour lesquels un travail préliminaire adéquat a déjà été effectué et qui nécessitent un séjour de recherche en France.

Avec les bourses de début de recherche, l’IHA soutient les chercheuses et chercheurs qui s’engagent dans un nouveau projet de recherche.

La démocratie ne se vit pas seulement au Parlement, mais aussi dans la rue, à l’école ou sur les ronds-points. Une journée d’étude internationale, organisée à l’IHA du 19 au 20 février 2026, explorera « l’espace dans l’histoire de la démocratie » depuis 1848, dans une perspective transnationale afin de repenser les liens entre pratiques, lieux et histoire de la démocratie.

Comment l’étude de l’histoire des Lumières et les références ou critiques contemporaines à son égard se répondent-elles ? C’est à cette question qu’est consacré le colloque « Le défi des Lumières. Enjeux intellectuels et politiques » qui se tiendra du 10 au 12 juin 2026. Les chercheurs et chercheuses en début de carrière sont tout particulièrement encouragé·es à soumettre leurs propositions de communication.

Pour obtenir des informations sur les événements et les modalités d’inscription, veuillez consulter notre agenda.

L’accent de cette université d’automne sera mis sur la chronologie, l’héraldique, la sphragistique, la généalogie et l’histoire de la cartographie, qui seront abordées dans le cadre d’unités d’enseignement bilingues. Outre la transmission de connaissances théoriques et la présentation d’approches de recherche actuelles, des exercices pratiques sont également prévus.

Quand : du 27 au 31 octobre 2025
Où : IHA

Les inscriptions sont désormais closes.

La composition des armoiries obéit à des règles strictes. L’une d’elle interdit de juxtaposer ou de superposer certaines couleurs. Pourquoi une telle règle ? D’où vient-elle ? A-t-elle été empruntée à un autre système de signes ? Est-elle due à des causes matérielles, techniques, visuelles, symboliques ? Autant de questions auxquelles tentera de répondre Michel Pastoureau durant la conférence.

Quand : le 28 octobre 2025, à 18 h
Où : IHA

Pour une participation sur place, aucune inscription n’est nécessaire.
Pour une participation en ligne : Zoom

La littérature de sagesse juive (musar) enseigne un comportement moral, politique et social approprié qui vise à transmettre des valeurs considérées comme universellement pertinentes, indépendamment du statut socio-économique, de l’appartenance religieuse ou de la tradition culturelle. Jusqu’à présent, les textes de sagesse en langue judéo-arabe ont bénéficié de peu d’attention scientifique. La conférence se concentrera sur trois œuvres : « Kitāb maḥāsin al-ʼādāb » [Le Livre du comportement exemplaire] de Joseph bar Jephet ha-Levi, les fables de Luqmān et les « Aqwāl al-‘arab » [Proverbes des Arabes]. David Torollo examinera l’importance de ce genre littéraire pour l’étude de l’identité, de la religion et de l’usage de la langue dans les communautés juives du bassin méditerranéen entre le XIII^e et le XVII^e siècle.

Quand : le 28 octobre 2025, à 17 h
Où : en ligne

Inscription pour une participation en ligne : Zoom

La conférence se tiendra en anglais.

Cet événement est organisé  dans le cadre du cycle de séminaires « Euro-Mediterranean Entanglements in Medieval History », coordonné par les Instituts historiques allemands de Paris et de Rome.

Le « concile de Paris » célèbre son 1200^e anniversaire en 2025. Les souverains carolingiens Louis le Pieux et Lothaire le convoquèrent le 1^er novembre 825 afin de débattre de la place des images dans le culte chrétien. La discussion portera sur l’importance de cette assemblée pour l’histoire de l’art, l’Église et les pratiques religieuses, en tenant compte de leurs contextes politiques, socio-culturels et institutionnels du haut Moyen Âge.

Quand : du 5 au 6 novembre 2025
Où : IHA

Pour une participation sur place, aucune inscription n’est nécessaire.
Pour une participation en ligne : Zoom

Dans sa célèbre description de la ville de Vienne datant des années 1450, Enea Silvio Piccolomini, éminent ecclésiastique, secrétaire et conseiller du roi (puis empereur) Frédéric III, et futur pape Pie II, s’intéresse également à la vie sociale des habitantes et des habitants de la ville. Il y décrit, avec un regard très critique d’ecclésiastique, les pratiques viennoises en matière de mariage et d’héritage, que nous qualifierions aujourd’hui de monogamie sérielle, produisant des familles recomposées.
Christina Lutter met ces observations en relation avec les résultats de la recherche sur l’écriture pragmatique : quelles informations ces vastes ensembles de données sur les comportements matrimoniaux et les relations de parenté peuvent-elles fournir ? Quelle importance avaient ces comportements pour la structure sociale de la ville ?
Dans cette conférence, Christina Lutter présentera son projet « Stadt und Gemeinschaft. Soziale Gruppen im mittelalterlichen Wien [Ville et communauté. Les groupes sociaux dans la ville de Vienne au Moyen Âge] ».

Quand : le 13 novembre 2025, à 18 h
Où : IHA

Pour une participation sur place, aucune inscription n’est nécessaire.
Pour une participation en ligne : Zoom

Événement en allemand et en français (avec traduction simultanée).

Face aux réactions hostiles à l’Union Européenne et aux tendances antidémocratiques, ce colloque propose d’explorer des perspectives alternatives sur l’Europe en faisant entendre des voix subalternes et marginalisées. Son objectif est de déconstruire les récits historiques dominants et promouvoir une vision plus pluraliste et inclusive de l’Europe. En considérant la diversité comme une ressource précieuse, le colloque mettra en lumière des récits pluriels et polyvocaux des « autres Europes » et des « autres Européens et Européennes ».

Quand : du 19 au 21 novembre 2025
Où : IHA

Pour une participation sur place, aucune inscription n’est nécessaire.
Pour une participation en ligne : Zoom

Événement en allemand, en français et en anglais.

Le dernier numéro de « Francia-Recensio » comprend 79 comptes rendus en histoire médiévale, moderne et contemporaine. Sont discutées les dernières parutions en histoire de l’Europe occidentale. Tous les numéros publiés depuis 2008 sont disponibles en accès libre sur la plateforme perspectivia.net.

Justine Audebrand, Les Mérovingiens : bande de fainéants !, dans : Yann Bouvier (dir.), France Fictions. Histoire des idées reçues de l’histoire de France, Paris 2025, p. 57-70.

Mareike König, Bibliotheksbestände mit Wikisource sichtbar machen. Erste Schritte, Stolpersteine und Erfolge, dans : Digital Humanities am DHIP, 24 septembre 2025, https://doi.org/10.58079/14qms.

Klaus Oschema, La malédiction des étoiles ? Croyances astrologiques et chutes de princes à la fin du Moyen Âge, dans : Mathieu Caesar, Anne-Lydie Dubois (dir.), Chutes et revers de fortune. Représentations et interprétations (XII^e-XV^e siècles), Florence 2025, p. 79-100, https://doi.org/10.36167/ML129PDF.