Mobilität und Migration

Mobilität und Migration

Migration und Mobilität sind Grundkonstanten menschlicher Existenz. Ihre Erforschung eröffnet ein tieferes Verständnis historischer Prozesse, die Gesellschaften geprägt und verändert haben. Die Forschungsprojekte am DHIP widmen sich verschiedenen Dimensionen von räumlicher Mobilität und Migration, von der mittelalterlichen bis zur jüngsten Vergangenheit.

Ausgehend von Themen wie Transfer und Austausch beleuchten wir die französische und deutsch-französische Geschichte, überschreiten jedoch häufig diesen räumlichen und kulturellen Rahmen. Mit einem weit gefassten Begriff von Mobilität erforschen wir Themen, die von der Translation von Reliquien und dem Transfer von Rechtsnormen im Mittelalter bis zur alltäglichen urbanen Mobilität in afrikanischen Städten reichen.

Dabei kombinieren unsere Projekte objekt-, wissens- und infrastrukturgeschichtliche Ansätze mit sozialgeschichtlichen Perspektiven. Freiwillige Bewegungen, wie etwa die Reisen von Gelehrten an mittelalterlichen Universitäten, kommen damit ebenso in den Blick wie strukturierte oder erzwungene Migrationen, wie jene von Frauen, die in der Frühen Neuzeit als »Bräute« in französische Kolonien geschickt wurden. Der Einsatz digitaler Methoden, u.a. bei der Untersuchung deutscher Auswanderer nach Paris im 19. Jahrhundert, eröffnet dabei neue Einblicke in die Sozialgeschichte der Migration.

 

Bildnachweis: Tabula Peutingeriana, Segment 1 (Ausschnitt), Wien, ÖNB, lat. 324, Österreichische Nationalbibliothek.