»Hitler will alle Juden Europas töten. [...] Lasst uns nicht wie Schafe zur Schlachtbank gehen!«, proklamierte der Student Abba Kovner 1941. Seine entschlossene Haltung wurde von Tausenden Jüdinnen und Juden im besetzten Europa geteilt. Sie alle begehrten auf gegen die nationalsozialistische Unterdrückung, die Schikanen und Vernichtungspläne eines menschenfeindlichen Regimes. Denn die Nationalsozialisten sahen für Menschen jüdischer Abstammung nur eine Rolle vor: die des passiven Opfers. Dass sich in Deutschland und den von Deutschen besetzten Gebieten zehntausende Jüdinnen und Juden aktiv gegen diese Zuschreibung wehrten, ist bis heute zu wenig bekannt. Mit Der vergessene Widerstand. Jüdinnen und Juden im Kampf gegen den Holocaust (München: C. H. Beck, 2025) gibt Stephan Lehnstaedt einen Überblick über die Aktivitäten und Formen des jüdischen Widerstands und erinnert an ein beispielloses Ringen um Würde, Kultur und das Recht zu leben. Er erzählt die Geschichten von Menschen, die auch im Angesicht des Todes für sich und andere einstanden: sei es durch Sabotage, die Archivierung von Wissen, Fluchthilfe, Aufstände oder den Kampf mit der Waffe.
Dr. Stephan Lehnstaedt ist Professor an der Touro University Berlin und Spezialist für die Geschichte des Holocaust und Polens im Zweiten Weltkrieg. Dr. Simon Perego (INALCO), Spezialist für jüdische Geschichte und jiddische Kultur sowie für die Erinnerungsgeschichte des Holocaust, kommentiert das Buch und diskutiert mit dem Autor. Prof. Dr. Corine Defrance (CNRS/Sirice) und Prof. Dr. Ulrich Pfeil (Univ. Lothringen) moderieren.
Eine Anmeldung für eine Teilnahme vor Ort ist nicht nötig.
Anmeldung für eine Online-Teilnahme:Zoom
Veranstaltung in deutscher und französischer Sprache (mit konsekutiver Übersetzung).
Der Divan historique wird in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Paris, der Univ. Lothringen/Cegil und der UMR SIRICE (Univ. Paris 1/Sorbonne Univ./CNRS) organisiert.
Bildnachweis: © C. H. Beck


