Online und vor Ort: Les jeudis de l’Institut historique allemand

Christina Lutter (Univ. Wien), Serielle Monogamie und Patchworkfamilien im mittelalterlichen Wien und Donauraum

  • Mittelalter Vortrag
  • 18:00 Uhr (13.11.) - 20:00 Uhr (13.11.)
  • DHIP

Vortrag im Rahmen der Reihe »Les jeudis de l’Institut historique allemand«

Christina Lutter (Univ. Wien), Serielle Monogamie und Patchworkfamilien im mittelalterlichen Wien und Donauraum

Kommentar: Elisabeth Crouzet-Pavan (Sorbonne Université)

In seiner bekannten Beschreibung der Stadt Wien aus den 1450er-Jahren geht Enea Silvio Piccolomini, prominenter Geistlicher, Geheimschreiber und Rat König/Kaiser Friedrichs III. und späterer Papst Pius II. auch auf das soziale Leben der Wiener Bürgerinnen und Bürger ein. Er beschreibt – aus klerikaler Perspektive äußerst kritisch – die Wiener Heirats- und Vererbungspraxis in einer Weise, die wir heute als serielle Monogamie mit dem Effekt von Patchworkfamilien bezeichnen würden. Christina Lutter setzt diesen Befund mit den Forschungsergebnissen zu pragmatischer Schriftlichkeit in Beziehung: Welche Informationen vermitteln größere Datenmengen zu Eheverhalten und verwandtschaftlichen Beziehungen? Welche Bedeutung hatten sie für das soziale Gefüge der Stadt? In diesem Vortrag stellt Christina Lutter ihr Projekt »Stadt und Gemeinschaft. Soziale Gruppen im mittelalterlichen Wien« vor.

Christina Lutter ist Professorin für Österreichische Geschichte und Dekanin der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien.

Veranstaltung mit Simultanübersetzung (Deutsch/Französisch).

Für eine Teilnahme vor Ort ist keine Anmeldung erforderlich.
Online-Teilnahme: Zoom

Informationen: event@dhi-paris.fr

Bildnachweis: Heimsuchung Mariens, Schottenaltar um 1470. Maria und Elisabeth, im Hintergrund St. Stephan und St. Peter, https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Meister_des_Schottenaltars#/media/Datei:HeimsuchungMariens.jpg.