
In Too Much To Know (2010) zeigte Ann Blair die tiefen Wurzeln des Informationsmanagements in den Methoden des Lesens und Schreibens von Texten in der Vormoderne auf. Sie konzentrierte sich auf die von ihr so genannten 4S: Auswählen, Sortieren, Zusammenfassen, Speichern, die ihrer Meinung nach charakteristisch für viele enzyklopädische Projekte sind. In diesem Buch zog sie Parallelen zu dem Medienkontext, in dem das englische Original geschrieben wurde, d.h. in den Jahren 1999–2009. Angesichts der Entwicklung der digitalen Landschaft seither beabsichtigt sie, die 4S erneut zu betrachten, um darüber nachzudenken, wie sich diese verschiedenen Operationen durch digitale Werkzeuge und Techniken verändert haben und inwieweit die menschliche Intervention bei diesen Operationen weiterhin von entscheidender Bedeutung ist.
Kommentar: Cédric du Mouza (CNAM) und Sébastien Poublanc (CNRS/FRAMESPA)
Für eine Teilnahme vor Ort ist keine Anmeldung erforderlich.
Anmeldung für eine Online-Teilnahme: Zoom.
Veranstaltung in englischer und französischer Sprache
In Kooperation mit dem CNAM.
Der Keynote-Vortrag findet im Rahmen des Workshops »Datenverarbeitung von historischen Fakten. Herausforderungen, Methoden und Modellierung« am DHIP statt. Der Workshop ist nicht öffentlich, der Keynotevortrag ist aber der Öffentlichkeit zugänglich.
Bildnachweis: Gilbert de Cousin, Effigies Des. Erasmi Roterodami literatorum principis, Basel 1553, S.8–9; Universitätsbibliothek Basel, UBH AN VI 4a (CC-BY-SA 4.0, https://doi.org/10.3931/e-rara-1794).