25.11.2019

Divan historique

Die Schutzmacht. Die Amerikaner in Berlin 1945–1994

  • 20. und 21. Jahrhundert Podiumsdiskussion
  • 18:30 Uhr (25.11.) - 20:30 Uhr (25.11.)
  • DHIP

Podiumsdiskussion organisiert in Kooperation mit dem Goethe-Institut Paris, der Universität Lorraine/Cegil und dem LabEx EHNE

In den Nachkriegsjahren entstand eine Meistererzählung, die noch heute die Geschichte der Beziehungen zwischen West-Berlin und den USA prägt: Die sowjetische Blockade 1948/49 habe die USA zur wichtigsten »Schutzmacht« des bedrohten »Vorpostens der Freiheit« inmitten der DDR werden lassen. Aus den einstigen Feinden seien damals Freunde geworden, die erst abzogen, als ihre Mission 1989/90 erfüllt war. Dieser linearen Erfolgsgeschichte stehen Bilder von Protesten gegen den Vietnamkrieg oder im Umfeld der Besuche des US-Präsidenten Ronald Reagan diametral entgegen.

Stefanie Eisenhuth fügt in ihrem Buch diese widersprüchlichen Elemente zu einer neuen Erzählung zusammen, die sowohl die Höhe- als auch die Tiefpunkte des transatlantischen Verhältnisses erörtert. Sie fragt nach der Wahrnehmung und Deutung der US-Militärpräsenz sowie nach den Bedingungen des deutsch-amerikanischen Zusammenlebens in einer Stadt, die eine räumliche Abgrenzung nur bedingt erlaubte und zudem von enormer symbolischer Bedeutung war. Sie analysiert Begegnungen auf offizieller und informeller Ebene, individuelle und inszenierte Freundschaftsbekundungen, organisierte Proteste und Konflikte in West- sowie in Ost-Berlin zwischen 1945 und 1994.

Podiumsdiskussion mit Stefanie Eisenhuth (Zentrum für Zeithistorische Forschung), Pascale Laborier (Universität Paris-Nanterre), Corine Defrance (CNRS, Sirice) und Ulrich Pfeil (Universität Lorraine/Cegil).

Veranstaltung auf Deutsch und Französisch

Stefanie Eisenhuth, Die Schutzmacht. Die Amerikaner in Berlin 1945–1994 [Geschichte der Gegenwart Bd. 19], Göttingen 2018.

Weitere Informationen auf der Website des Verlags

Informationen und Anmeldung: event@dhi-paris.fr