18.05.2025 - 19.05.2025

Im Epizentrum der Vernichtung der europäischen Juden

Sonderkommando, »Arbeitsjuden«, »Todesbrigaden«

  • Tagung 20. und 21. Jahrhundert
  • 09:30 Uhr (18.05.) - 16:30 Uhr (19.05.)
  • Mémorial de la Shoah

Im Rahmen der »Endlösung« wurden Gruppen von Juden, die vorerst verschont blieben, unmittelbar in den Prozess der Vernichtung hineingerissen. Die Nationalsozialisten zwangen sie zu einer Reihe von Hilfstätigkeiten vor oder nach der Ermordung von Gefangenen in den Tötungszentren: Sie empfingen die Deportierten vor Ort, sammelten ihre Habseligkeiten ein, holten die Leichen aus den Gaskammern, vergruben oder verbrannten sie. Einige Dutzend entkamen dem Tod durch Flucht oder bei Aufständen. Die Zeugnisse der Überlebenden und jener, die vergraben und später wiedergefunden wurden, sind die wichtigste Quelle für die Funktionsweise der Tötungsmaschinerie, die die Nazis zu verschleiern suchten. 
Am bekanntesten ist das Sonderkommando in Auschwitz-Birkenau. Aufgrund der Besonderheit des Ortes, der gleichzeitig Konzentrations- und Vernichtungslager war, wurden die Aufgaben auf mehrere Kommandos verteilt (»Rampe«, »Kanada«), zusätzlich zu dem für die Gaskammern zuständigen Sonderkommando, das ab 1945 am unmittelbarsten mit dem Vernichtungsprozess verbunden war. Andernorts, wie in Janowska, Chelmno, Treblinka, Sobibor oder Belzec, gab es andere Organisationsformen und Funktionsweisen für diese Gruppen, die auch als »Arbeitsjuden« oder im Französischen »brigades de la mort« bezeichnet wurden.

Ziel der Tagung ist es, den Wissensstand über die komplexe und differenzierte Geschichte dieser Gruppen zu erfassen, die trotz der Bedeutung des Sonderkommandos von Auschwitz-Birkenau noch immer weitgehend unbekannt ist.

Die Tagung begleitet die Ausstellung »Wie die Nazis ihre Verbrechen fotografierten. Auschwitz 1944« (bis zum 16. November 2025) im Mémorial de la Shoah.

Freier Eintritt nach vorheriger Anmeldung: über die Website des Mémorial de la Shoah

Veranstaltung auf Französisch und Englisch (mit Simultanübersetzung).

Wo:
Mémorial de la Shoah
Auditorium Edmond J. Safra
18 rue Geoffroy l’Asnier
75004 Paris

Organisiert in Partnerschaft mit dem Mémorial de la Shoah und dem Staatlichen Museum Auschwitz-Birkenau (Państwowe Muzeum Auschwitz-Birkenau).

Wissenschaftliche Koordination: Tal Bruttmann, Historiker, und Julie Maeck, Historikerin, Programmverantwortliche im Auditorium des Mémorial de la Shoah, mit der Unterstützung von Céleste Espinasse.