Im Themenfeld der Transfers und des Austauschs im Mittelalter spielen die Beziehungen zwischen Paris und London eine besondere und zentrale Rolle. Dabei geraten, ab dem 12. Jahrhundert, die Mobilität der Personen und der Informationswechsel zwischen den beiden Königshöfen ebenso in den Blick wie die Zirkulation von Texten und Klerikern zwischen den Pariser Schulen und den verschiedenen kirchlichen Einrichtungen in London. Wirtschaftliche Austauschprozesse und der Transfer kultureller Techniken bilden einen weiteren Aspekt der Kontakte zwischen den beiden Hauptstädten. Die Rolle der Wasserwege, allen voran des Seewegs zwischen dem Seine-Tal und der Themsemündung, ist ein bedeutsamer Untersuchungsgegenstand. Innerhalb dieses Panoramas gilt es, die zeitliche Entwicklung der Kontakte zu analysieren, die sich seit dem Frühmittelalter zwischen dem Pariser Becken und dem Tal der Themse etablierten, und ein analytisches Raster zu entwickeln, das die Untersuchung der unterschiedlich gelagerten Kontakte zwischen den beiden Polen ermöglicht. Dieser Workshop soll die Grundlagen für eine Zusammenarbeit zwischen französischen und britischen, aber auch belgischen und deutschen Forschenden schaffen, um damit das Thema der Transfers und des Austauschs zwischen den Hauptstädten und anderen Großstädten im europäischen Nordwesten während des späten Mittelalters zu erschließen, wie etwa Gent, Brügge oder Köln.

Es ist keine Anmeldung erforderlich.

Veranstaltung in französischer und englischer Sprache.

Organisiert von Florence Bourgne (Sorbonne Univ.), Julie Claustre (Univ. Paris Cité), Frédérique Lachaud (Sorbonne Univ.) und Klaus Oschema (DHIP)

In Kooperation mit der Sorbonne Université, der Université Paris Cité und dem Deutschen Historischen Institut London.

Bildnachweis: Charles d’Orléans als Gefangener im »Tower of London«. London, British Library, MS Royal 16, fol. 73r.