Brachte der Tod von Elisabeth II. das »Ende einer Epoche«? Bedeutet der russische Angriff auf die Ukraine bloß das Ende der zwischenstaatlichen Friedensepoche, die Europa seit 1945 erlebt hat, oder gar eine »Zeitenwende«, wie mit Berufung auf Olaf Scholz oft gesagt wird? Müssen die Erwartungen an eine neue Weltordnung nach 1989/90 endgültig begraben werden, oder muss man die aktuellen politischen Ereignisse gar in einem umfassenderen Sinne als Ende des Fortschritts oder des Glaubens daran deuten? Was bleibt noch von der Überzeugung der Aufklärung, dass in Wirtschaft, Gesellschaft und Politik letztlich trotz allen Enttäuschungen ein universeller Verbesserungsprozess stattfindet?
Die massierten Krisenerfahrungen der jüngsten Zeit könnten als Signale für einen fundamentalen Umbruch gedeutet werden: die Finanzkrisen ab 2007, die Migrationskrisen seit 2015, die Covid-Pandemie von 2020–2022 und die Klimakrise. Diese Erfahrungen der letzten Jahre sollen Anlass sein für Überlegungen, die weniger eine Apokalypse prophezeien als untersuchen, wie einzelne historische Akteure grundlegende Brüche erwartet, vorhergesagt und antizipiert haben, die dann für die Mehrheit der Zeitgenossen völlig unerwartet eintraten. Inwieweit kann »das Ende« als grundlegende Kategorie mithelfen, wenn man die eigene Gegenwart als Teil des historischen Wandels begreifen will, der über sie hinweggehen und in eine unbekannte Zukunft führen wird? Und nicht zuletzt: Wo und wie wird diese Problematik in der historiographischen Theorie und Methode greifbar?
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Veranstaltungssprachen sind Deutsch und Französisch.
Bildnachweis: Das Ende der Geschichte ist noch nicht erzählt, Urs77, Fotocommunity.