12.10.2021

Online und vor Ort: Demokratie wagen!

Der Übergang hin zur Demokratie im wiedervereinigten Deutschland, ein Erfolg?

  • Podiumsdiskussion 20. und 21. Jahrhundert
  • 19:30 Uhr (12.10.) - 21:00 Uhr (12.10.)
  • Maison Heinrich Heine

Mit der Wiedervereinigung hat Ostdeutschland die westdeutsche Verfassungsordnung übernommen. Formal schien die Demokratisierung mit den ersten freien Wahlen 1990 sowie mit der Annahme der Verfassungen der neuen Länder bis 1993 erreicht. Aber wie steht es um die deutsche Demokratie nach der Wende und der Wiedervereinigung? Während die ehemalige BRD ihren Wandel hin zu einer postindustriellen Gesellschaft fortsetzte, wenn auch nicht ohne soziale Folgen, sah sich die ehemalige DDR einer überstürzten Deindustrialisierung, einem Anstieg der Arbeitslosigkeit und starker Migration in Richtung Westen gegenüber. Grundlegende globale Veränderungen vertieften diese Transformationen noch: Globalisierung, Europäische Integration, Neoliberalismus, Klimawandel, weltweite Finanzkrisen…

Wie reagiert die Zivilgesellschaft auf diese vielfältigen Herausforderungen? Welche demokratischen (oder antidemokratischen) Dynamiken treten innerhalb, aber auch außerhalb der repräsentativen Institutionen auf? Was geschieht mit den »Verlierern« der Wiedervereinigung und des allgemeinen Wandels in den neuen Ländern? Welchen Platz und welche Partizipationsmöglichkeiten konnten sie in der deutschen Demokratie finden? Ausgehend von der Wiedervereinigung und der Transformation der neuen Länder soll diesen auch für Gesamtdeutschland noch immer aktuellen Fragen nachgegangen werden.

Teilnehmer:

  • Ilko-Sascha Kowalczuk, Autor von »Die Übernahme. Wie Ostdeutschland Teil der Bundesrepublik wurde« (C. H. Beck, 2019), Projektleiter im Stasi-Unterlagen-Archiv in Berlin;
  • Kerstin Brückweh, Professorin an der Beuth Hochschule für Technik Berlin, Autorin des Sammelbands »Die lange Geschichte der ›Wende‹. Geschichtswissenschaft im Dialog« (Ch. Links, 2020);
  • Hélène Miard-Delacroix, Professorin für Geschichte und Kultur Deutschlands an der Universität Sorbonne, Expertin für die deutsch-französische Geschichte, die BRD sowie das wiedervereinigte Deutschland, Autorin (zusammen mit Andreas Wirsching) von »Von Erbfeinden zu guten Nachbarn. Ein deutsch-französischer Dialog« (Reclam, 2019).

Der runde Tisch wird moderiert von Emmanuel Droit, Professor an der Universität Straßburg und Experte für die BRD, den Kalten Krieg und das heutige Deutschland, Autor von »24 heures de la vie en RDA« (puf, 2020).

Anmeldung
Für die Teilnahme im Saal der Maison Heinrich Heine empfehlen wir Ihnen, sich über das Online-Formular der MHH anzumelden (online ab dem 28. September). Sie können auch an accueil@maison-heinrich-heine.org schreiben.

Um an der Online-Sitzung teilzunehmen, registrieren Sie sich bitte direkt bei Zoom, indem Sie diesem Link folgen. Sie erhalten dann eine Bestätigungs-E-Mail mit einem Link, über den Sie sich mit dem virtuellen Raum verbinden können. Sie müssen die Anwendung herunterladen, um auf die Simultanübersetzung zugreifen und Ihre Fragen stellen zu können.

Bitte beachten Sie, dass bei allen Veranstaltungen der Maison Heinrich Heine der Gesundheitspass (passe sanitaire) am Eingang kontrolliert wird. In allen öffentlichen Bereichen der MHH müssen weiterhin Masken getragen werden.


Die Reihe »Demokratie wagen!« analysiert die Entwicklung der demokratischen Partizipationsformen sowie die politischen Praktiken, die Erwartungen und Enttäuschungen im Deutschland des 20. Jahrhunderts.

Unter der Schirmherrschaft S.E. des Botschafters der Bundesrepublik Deutschland in Frankreich.