Mittelalter

Forschungsprojekt

Kleine Geschichte Savoyens im Mittelalter. Eine Herrschaft zwischen den Reichen (Arbeitstitel)


Auch wenn das politische Gebilde nicht mehr existiert, das einst mit dem Namen Savoyen verbunden war, lebt dieser doch in unterschiedlichem Zuschnitt weiter: er bezeichnet eine Region und zwei Departements im Südosten Frankreichs, aber auch eine Landschaft im Nordwesten Italiens. Damit fällt das mittelalterliche Herrschaftsgebiet der savoyischen Dynastie zwischen die Stühle der heutigen Nationalstaaten. Das erklärt, weshalb es bis heute kaum zusammenfassende Darstellungen der savoyischen Geschichte in deutscher Sprache gibt – und verdeutlicht zugleich, warum dies so bedauerlich ist: Die Grafen (und ab 1416 Herzöge) Savoyens sprachen Französisch, aber die von ihnen beherrschten Gebiete, die schon frühzeitig den Alpenkamm überschritten, zählten zum römisch-deutschen Reich. Weitreichende Eheverbindungen weiteten zudem ihren Horizont bis in den östlichen Mittelmeerraum und auf die britischen Inseln. All dies macht Savoyen mit seiner Brückenlage zwischen »Deutschland« und »Frankreich« zum Paradigma einer europäischen Dynastie, deren Geschichte es für die deutschsprachige Forschung zu erschließen gilt. Ziel dieses Projekts ist zunächst die Erstellung einer knappen Überblicksdarstellung dieser Herrschaft zwischen den Nationalstaaten.

All dies macht Savoyen mit seiner Brückenlage zwischen ›Deutschland‹ und ›Frankreich‹ zum Paradigma einer europäischen Dynastie, deren Geschichte es für die deutschsprachige Forschung zu erschließen gilt.


Bildnachweis: Erhebung Graf Amadeus VIII. von Savoyen zum Herzog (1416). Diebold Schilling, Spiezer Chronik, Bern, Burgerbibliothek, Mss.h.h.I.16, p. 655 (Detail).