Pressemitteilung

16. Januar 2023

Klaus Oschema wird neuer Direktor am Deutschen Historischen Institut Paris

Zum 1. September 2023 übernimmt der Bochumer Mediävist Klaus Oschema die Leitung des DHIP.

Zum 1. September 2023 übernimmt der Bochumer Mediävist Klaus Oschema die Leitung des Deutschen Historischen Instituts in Paris. Er folgt auf Thomas Maissen, der turnusgemäß nach zehnjähriger Amtszeit an die Universität Heidelberg zurückkehrt.

Klaus Oschema wurde 2004 an der TU Dresden und der École Pratique des Hautes Études in Paris promoviert und 2012 mit einer Arbeit über »Bilder von Europa im Mittelalter« an der Universität Heidelberg habilitiert. Von 2009 bis 2014 war er Mitglied der Jungen Akademie an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Leopoldina. Im November 2015 wurde er zum außerplanmäßigen Professor an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg ernannt und forschte anschließend als Gerda-Henkel-Member am Institute for Advanced Study in Princeton NJ. Seit 2017 ist Klaus Oschema Professor für Geschichte des Mittelalters, insbesondere des Späten Mittelalters, an der Ruhr-Universität Bochum, wo er von 2019 bis 2021 auch das Historische Institut geschäftsführend leitete.

Klaus Oschema war Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat des DHI Moskau und ist gegenwärtig gewähltes Mitglied in der Kommission zur Erforschung der Kultur des Spätmittelalters der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen sowie im Konstanzer Arbeitskreis für mittelalterliche Geschichte e.V.

Spätmittelalterliches Frankreich als Forschungsschwerpunkt

Seit seiner Dissertation über »Freundschaft und Nähe im spätmittelalterlichen Burgund« beschäftigt sich Klaus Oschema mit Themen aus der Geschichte des spätmittelalterlichen Frankreich und der benachbarten Gebiete. Sein Fokus liegt einerseits auf der ritterlich-höfischen Kultur, andererseits auf Formen und Mechanismen der Vergesellschaftung und des sozialen Miteinanders. Im Kontext seiner Habilitation hat er zudem ein großes Interesse an Fragen zur Weltwahrnehmung und -konstruktion entwickelt. Dabei untersucht er sowohl räumlich-geographische Perspektiven als auch Prozesse ideologischer Aufladung, in denen geographische Einheiten mit spezifischen kulturellen und sozialen Ideen verbunden werden. An der Ruhr-Universität Bochum forschte er zuletzt zu mittelalterlichen Vorstellungen und Konstruktionen von Wahrheit sowie zur Rolle der Astrologie in der spätmittelalterlichen Kultur. Gemeinsam mit Bernd Schneidmüller publizierte er 2021 bei Thorbecke den Band »Zukunft im Mittelalter. Zeitkonzepte und Planungsstrategien«.


Theresa Finger
Koordination Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des
Deutschen Historischen Instituts Paris
8 rue du Parc-Royal
F-75003 Paris

tfinger@dhi-paris.fr

Twitter: @dhiparis
Facebook: dhi.paris
Web: www.dhi-paris.fr

Deutsches Historisches Institut Paris
Das Deutsche Historische Institut Paris (DHIP), gegründet 1958, ist ein historisches Forschungsinstitut im Zentrum von Paris. Das DHIP betreibt eigene Forschung und unterstützt gleichzeitig Forscherinnen und Forscher, die zur westeuropäischen Geschichte arbeiten und dazu Recherchen in Frankreich oder Deutschland vornehmen. Weitere Schwerpunkte sind die Digitale Geschichtswissenschaft und die Geschichte Afrikas. Durch seinen Standort, sein internationales Team und sein dichtes Netz an Kooperationspartnern vermittelt das DHIP zwischen unterschiedlichen Wissenschaftskulturen und fördert eine international ausgerichtete Geschichtsschreibung. Forschenden unterschiedlicher Herkunft, unterschiedlicher methodischer Ausrichtung und unterschiedlichen Alters den Austausch und den Dialog zu ermöglichen, ist die zentrale Aufgabe des Instituts.

Max Weber Stiftung
Die Max Weber Stiftung – Deutsche Geisteswissenschaftliche Institute im Ausland (MWS) fördert die Forschung mit Schwerpunkten auf den Gebieten der Geschichts-, Kultur-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften in ausgewählten Ländern und damit das gegenseitige Verständnis. Sie unterhält zurzeit weltweit elf Institute sowie weitere Forschungsgruppen und Büros. Durch eine unmittelbare Nähe zu den Forschungsgegenständen und im Austausch unterschiedlicher Perspektiven und Herangehensweisen bietet die MWS beste Voraussetzungen für exzellente grenzüberschreitende geistes- und sozialwissenschaftliche Forschung.