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Das Meer hat schon immer die Fantasie der Menschen angeregt. Als Raum, der Völker und Kontinente sowohl verbindet als auch trennt, waren die Ozeane stets imaginäre Räume, die Ängste, Sehnsüchte und Schreckensvorstellungen schüren. Man kann diese Projektionen auf den Meeresraum als »anthropologische Konstante« betrachten. Sie bietet Historikerinnen und Historikern Aufschluss über Akteure und Gruppen und deren unterschiedliche Beziehungen zum Meer im Lauf der Zeit.
Die Geschichtswissenschaften beschäftigen sich seit einigen Jahren mit dem imaginären Raum des Meeres. Seit einigen Jahren spricht man von einem »Oceanic Turn«, der bislang unbekannte Perspektiven eröffnete. Die Nocturnes am DHIP bieten einen tiefen Einblick in diese Vielfalt. Fünf Experten werden zeigen, wie sie historische Quellen finden, sie analysieren und »zum Sprechen bringen«. Sie betrachten verschiedene imaginäre Aspekte des Meeres: das Meer als rechtlich und politisch umstrittener Raum, das Meer als Raum der Ressourcen, aber auch als Projektionsfläche kolonialer Utopien, und als Raum der Ängste vor dem Unbekannten, oft in Form von Seeungeheuern. Die Zuhörer werden so nah wie möglich an die Quellen herangeführt und dazu eingeladen, in die Vergangenheit der maritimen Vorstellungswelten »einzutauchen«.
Vorläufiges Programm
18:00–18:10 Uhr: Thomas Maissen (DHIP)
18:10–18:50 Uhr: Guillaume Calafat (Univ. Paris 1 Panthéon-Sorbonne), Solène Rivoal (Univ. Toulouse/ Univ. Albi)
18:50–19:10 Uhr: Pause
19:10–19:50 Uhr: Magnus Ressel (Univ. Bremen)
19:50–20:10 Uhr: Pause
20:10–20:50 Uhr: Dagmar Freist (Univ. Oldenburg), Gabrielle Robilliard-Witt (Univ. Oldenburg)
20:50–21:00 Uhr: Abschlussdiskussion
Veranstaltung in französischer Sprache.
Für eine Teilnahme ist keine Anmeldung erforderlich.
Informationen: Magnus Ressel
Bildnachweis: Sebastian Münster, Meerwunder vnd seltzame Thier / wie die in den Mitnächtigen Ländern / im Meer vnd auff dem Landt gefunden werden, Basel ca. 1544, Public domain.
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