03.07.2018

Das Ende des Krieges: Frankreich, Deutschland und Europa (1917‒1923)

La construction de la mémoire combattante après-guerre

  • 20. und 21. Jahrhundert Vortrag
  • 18:30 Uhr (03.07.) - 20:00 Uhr (03.07.)
  • DHIP

Nicolas Offenstadt (Universität Panthéon-Sorbonne), Ein Nachlass aus Stein und Tränen. Die ehemaligen Frontkämpfer und der Raum des Gedenkens
Arndt Weinrich (Sorbonne Université)

Zum Vortrag von Nicolas Offenstadt, Ein Nachlass aus Stein und Tränen. Die ehemaligen Frontkämpfer und der Raum des Gedenkens:
Bei ihrer Rückkehr von der Front, erwarteten die Soldaten nicht nur die individuelle Anerkennung ihrer Kriegserfahrungen und Leiden. Sie beabsichtigten auch, einen öffentlichen Raum des Gedenkens zu schaffen, der sich zwischen den ehemaligen Frontgebieten bis zu den Friedhöfen im Hinterland erstrecken sollte. Dies war keine Selbstverständlichkeit und begleitet von Konflikten und Aushandlungskämpfen.

Die Veranstaltung ist Teil der Reihe »Les sorties de guerre – France, Allemagne, Europe 1917-1923«, organisiert vom DHIP und der Mission du Centenaire de la Première Guerre mondiale.

Der Waffenstillstand vom 11. November 1918 eröffnete eine Phase langwieriger und komplexer Friedensverhandlungen, die im Kontext von Grenzverschiebungen und territorialer Neuordnung stattfanden. Dabei bedeutete der Waffenstillstand nicht das sofortige Ende von Kampfhandlungen und Gewalt, er wich oftmals Phasen revolutionärer Spannungen und Erhebungen, die die Geschichte der Zwischenkriegszeit zutiefst prägten. Parallel suchten die europäischen Gesellschaften, die Folgen des Krieges zu bewältigen. Sie entwickelten ein zum Teil widersprüchliches Gedenken an den Krieg, der mit hohen Opfern und Gefallenen verbunden war, in Deutschland und Frankreich aber auch den Beginn einer neuen politischen und sozialen Ära bedeutete. Der Krieg hatte das Ende der Belle Epoque besiegelt, um zugleich dem Internationalismus und Pazifismus der 1920er und 1930er Jahre zum Aufschwung zu verhelfen.
Vier große Themen, die miteinander verflochten sind und sich gegenseitig bedingen, gehen aus der geschilderten Problematik hervor: Revolution, Friedensverträge, Wiederaufbau, Gedenken.

Informationen und Anmeldung: event@dhi-paris.fr