30.03.2017

Les jeudis de l’Institut historique allemand

Zyklus »Comment écrire l’histoire de l’Europe« Andreas Wirsching, Faut-il connaitre la fin de l’histoire? À propos de la préhistoire européenne du temps présent

  • Vortrag 20. und 21. Jahrhundert
  • 18:00 Uhr (30.03.) - 20:00 Uhr (30.03.)
  • DHIP

Vortrag von Andreas Wirsching (Institut für Zeitgeschichte München-Berlin), Faut-il connaitre la fin de l’histoire? À propos de la préhistoire européenne du temps présent
Vorsitz: Hélène Miard-Delacroix (Universität Paris-Sorbonne)
Kommentar: Éric Bussière (Universität Paris-Sorbonne)
Organisiert in Zusammenarbeit mit dem LabEx »Écrire une histoire nouvelle de l’Europe« und der Universität Paris-Sorbonne sowie der UMR Sirice.

Die klassische, von Hans Rothfels geprägte Definition der Zeitgeschichte als »Epoche der Mitlebenden und ihre wissenschaftliche Behandlung« wirft beträchtliche methodische Fragen auf. Denn die Frage, ob der Historiker das Ende des von ihm untersuchten Gegenstands kennen muss, ist legitim und wichtig. Denn wenn er es kennt, dann ist das zweifellos ein disziplinspezifischer Vorteil, eine epistemische Stärke. Sie erweist sich im Kompetenzvergleich des Historikers mit dem Zeitgenossen. Der Historiker gewinnt durch das Studium der Quellen und der überindividuellen Dimensionen seines Gegenstandes meist ein überlegenes Wissen. Was aber wenn wir als Zeithistoriker das Ende des Untersuchungszeitraums, den wir selbst miterleben, nicht kennen? Wird dann aus der disziplinären Stärke der Historie die spezifische Schwäche der Mitlebenden? Der Vortrag analysiert die hiermit aufgeworfene Frage und diskutiert sie an einigen konkreten Beispielen.