05.02.2024

Online und vor Ort: Divan historique

Winfried Nerdinger (Bayerische Akademie der Schönen Künste), Architektur in Deutschland im 20. Jahrhundert

  • Podiumsdiskussion
  • 18:30 Uhr (05.02.) - 20:30 Uhr (05.02.)
  • DHIP

Winfried Nerdinger, Architektur in Deutschland im 20. Jahrhundert. Geschichte, Gesellschaft, Funktionen, München (C. H. Beck) 2023.

Winfried Nerdinger legt mit seinem Buch über »Architektur in Deutschland im 20. Jahrhundert« erstmals einen umfassenden Überblick zur Architektur im Zusammenhang der politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Geschichte des 20. Jahrhunderts vor. Er verortet die vielfältigen architektonischen und städtebaulichen Ansätze, Konzepte und Prozesse in ihrem jeweiligen sozialhistorischen Umfeld.

Der Schwerpunkt der Darstellung liegt auf dem Zeitraum zwischen 1890 und 1990, 100 prägende Jahre, vom Kaiserreich bis zur Wiedervereinigung, von Peter Behrens bis Günter Behnisch, von Völkerschlachtdenkmal und Fagus-Werk bis Stalinallee und Bundestagskuppel. In diesem Jahrhundert bildete sich Deutschlands heutiges städtebauliches Gesicht heraus. Die Umbrüche 1918/19, 1933 und 1945 veränderten jeweils die äußeren Rahmenbedingungen. Nach der Gründung von BRD und DDR 1949 wurden die Entwicklungen in Ost und West von Konkurrenz und Konvergenz bestimmt. Mit der politischen Einigung verbinden sich die verschiedenen Architekturstränge wieder, das Jahr 1990 bildet daher eine wichtige Zäsur. Ein Ausblick auf die Zeit nach 1990 beschließt diese Sozial-, Wirtschafts-, Institutionen- und Technikgeschichte der Architektur.

Winfried Nerdinger (Bayerische Akademie der Schönen Künste) ist ein renommierter und vielfach ausgezeichneter Architekturhistoriker. Er war lange Jahre Professor für Architekturgeschichte und Direktor des Architekturmuseums der TU München. Nerdinger war führend engagiert bei der Aufarbeitung der NS-Geschichte Münchens, der »Hauptstadt der Bewegung« und Gründungsdirektor des 2015 eröffneten NS-Dokumentationszentrums München. Seit 2019 ist er Präsident der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Mit ihm diskutiert Marie-Madeleine Ozdoba (DFK). Sie ist Forscherin und Wissenschaftliche Koordinatorin am Deutschen Forum für Kunstgeschichte, Paris. Sie ist Spezialistin für Architektur und Visuelle Kultur und hat über das soziale Imaginär und Zeitlichkeitsregime in der Architektur in den USA nach 1945 geforscht. In ihrem neuesten Projekt erkundet sie die mediale Erzählung von Architektur- und Städtebauprojekten in der DDR der 1960er- und 1970er- Jahre. Corine Defrance (CNRS) und Ulrich Pfeil (Univ. Lothringen) moderieren die Diskussion.

Veranstaltung in deutscher und französischer Sprache.

Anmeldung für eine Online-Teilnahme: Zoom
Für eine Teilnahme vor Ort ist keine Anmeldung erforderlich.

 

Der Divan historique wird in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Paris, der Universität Lorraine/Cegil und UMR SIRICE (Paris 1/CNRS) organisiert.

Bildnachweis: Dach des Olympiastadions in München (Architekt: Frei Otto), Foto: krss., Flickr, https://www.flickr.com/photos/krss/6603916903/in/photostream/, Lizenz: Attribution 2.0 Generic (CC BY 2.0).