16.01.2024

Online und vor Ort: Neue Perspektiven auf den Ersten Weltkrieg

Die Grande Guerre und die Digital Humanities. Perspektiven nach den Jahrestagen 2014–2018

  • Seminar 20. und 21. Jahrhundert
  • 10:00 Uhr (16.01.) - 12:00 Uhr (16.01.)
  • DHIP

Während der Gedenkfeiern zum hundertsten Jahrestag des Ersten Weltkriegs wurden in Frankreich und im Ausland zahlreiche Digital Humanities-Projekte und -Initiativen ins Leben gerufen. Einige stellten Quellen online bereit und kommentierten sie (z. B. Mémoire des Hommes, Grand Mémorial, Un jour un poilu), andere stellten der breiten Öffentlichkeit historiographische Informationen und Diskussionen zur Verfügung (14–18 Online). Mit dem Ende des Jubiläumsreigens endete nicht nur die Finanzierung für diese Art von Projekten, sondern auch das öffentliche Interesse nahm ab, was wiederum den für digitale Initiativen charakteristischen Prozess des »Produsing« unterminierte – und das trotz der Entwicklung von Protokollen, die Datenspeicherung und -reproduktion sichern sollten, wie sie etwa von Konsortien wie HumaNum eingeführt wurden. Diese Sitzung soll die Zukunft der Projekte diskutieren, die während der Gedenkfeiern entstanden sind, sowie die Möglichkeiten, neue Initiativen zu entwickeln, die nicht von dem wissenschaftlichen Hype abhängig sind, den die Forschung zur Grande Guerre zwischen 2014 und 2018 erlebt hat.

Referent/innen: Fréderic Clavert (Sorbonne Univ.) und Valérie Beaudouin (EHESS)

Organisatorin: Julia Ribeiro S. C. Thomaz (Univ. Paris Nanterre)

Anmeldung für eine Online-Teilnahme: Zoom
Für eine Teilnahme vor Ort ist keine Anmeldung erforderlich.


Bildnachweis: Verkauf von Zeitungen an einem Marktstand, Rexpoede (Nord), Autochrom von Paul Castelnau, 6. September 1917, Ministère de la Culture (Frankreich) – Médiathèque de l’architecture et du patrimoine.


Die Veranstaltung ist Teil des Seminarzyklus »Nouveaux regards sur la Grande Guerre«

Das Seminar wird vom Netzwerk Une Plus Grande Guerre mit Unterstützung des Deutschen Historischen Instituts, des CEREG und der Université de Picardie Jules Verne organisiert.
Dieses Seminar ist das Forum eines internationalen historiografischen Dialogs, um laufende Forschungen und aktuelle Diskussionen zu beleuchten und gemeinsame und divergierende Perspektiven auf den Ersten Weltkrieg zu identifizieren. Diese Veranstaltung möchte Ansätze beleuchten, die in einem Land üblich, im anderen möglicherweise aber unüblich sind und so Synergien und Kooperationen fördern und innovative Studien hervorbringen. So wollen wir die so fruchtbare Dynamik des hundertjährigen Jahrestags des Ersten Weltkriegs 2014-2018 fortsetzen. Gemäß dem Manifest der Forschungsgruppe »Une Plus Grande Guerre« konzentriert sich das Seminar auf eine weite chronologische Perspektive, die von 1912 bis 1923 reicht. Zeitliche Weitungen in beide Richtungen sollen zugleich den Ersten Weltkrieg mit der Erforschung seiner manchmal vergessenen Vorgeschichte und seiner Folgen verbinden. Sowohl die Belle Époque als auch der Zweite Weltkrieg können so in die Überlegungen und Diskussionen der Gruppe einfließen.