DHI RSS https://www.dhi-paris.fr/home/rss.xml de_DE DHI-Paris Mon, 11 Dec 2023 02:44:37 +0100 Mon, 11 Dec 2023 02:44:37 +0100 TYPO3 EXT:news news-11923 Tue, 21 Nov 2023 15:08:02 +0100 Call for Papers: Revolutionary, disruptive, or just repeating itself? Tracing the History of Digital History https://dhi-paris.fr//aktuelles/detailseite/news/detail/News/call-for-papers-revolutionary-disruptive-or-just-repeating-itself-tracing-the-history-of-digital.html #dhiha9 Den digitalen Geschichtswissenschaften fehlt oft der Blick in die eigene Vergangenheit. Statt auf eine etablierte Geschichtsschreibung zurückgreifen zu können, scheint jede Generation von Historikerinnen und Historikern das Versprechen der digitalen Geschichte mit all den damit verbundenen Hoffnungen, Visionen und Ambitionen neu zu entdecken. Die Tagung »The History of Digital History« vom 23.–25. Oktober 2024 am DHIP möchte dem entgegenwirken.

Einreichungsfrist: 10. Januar 2024

 

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news-11921 Tue, 21 Nov 2023 14:50:50 +0100 Ausschreibung: Karl-Ferdinand-Werner-Fellowships https://dhi-paris.fr//aktuelles/detailseite/news/detail/News/ausschreibung-karl-ferdinand-werner-fellowships.html Förderung kurzer Forschungsaufenthalte von Historikerinnen und Historikern am Wissenschaftsstandort Paris Das Deutsche Historische Institut Paris (DHIP) vergibt zweimal jährlich die Karl-Ferdinand-Werner-Fellowships. Gefördert werden können neben individuellen Archiv- und Bibliotheksforschungen in Paris und Umgebung auch Aufenthalte, die der konzentrierten Manuskriptarbeit mit Hilfe der gut ausgestatteten Institutsbibliothek dienen oder der Vertiefung von wissenschaftlichen Kontakten für die französisch-deutsche Wissenschaftskooperation (z. B. zur Konzeption von gemeinsamen Forschungsprojekten).

Stichdatum für Bewerbungen ist der 15. Februar 2024 (für Aufenthalte im Sommer/Herbst des laufenden Jahres) sowie der 15. September 2024 (für Aufenthalte in den ersten Monaten des Folgejahrs).

Die Dauer der geförderten Aufenthalte beträgt zwischen einer und vier Wochen. Die Fellows wohnen kostenlos in einem der Gästezimmer des DHIP, erhalten Anbindung an die Infrastruktur des Instituts sowie seine Bibliothek und können von den wissenschaftlichen Kontakten des DHIP profitieren. Das Programm richtet sich insbesondere an Professorinnen und Professoren und an Angehörige des akademischen Mittelbaus (mit zumindest abgeschlossener Promotion) an deutschen Hochschulen, deren Vorhaben sich in die Arbeitsfelder des DHIP einfügen. Dozierende, die im universitären Alltag die Lasten von Lehre und  Selbstverwaltung zu tragen haben, sollen zum Beispiel in der vorlesungsfreien Zeit während ihres kostenlosen Aufenthalts am DHIP ungestört ihre wissenschaftliche Arbeit verfolgen und von dessen Infrastruktur profitieren. Andere Bewerberinnen und Bewerber mit einem förderungsfähigen wissenschaftlichen Anliegen können dann berücksichtigt werden, wenn die Kapazitäten des Programms nicht ausgeschöpft sind. Vertreterinnen und Vertreter historisch arbeitender Nachbarfächer können sich ebenfalls bewerben, wenn ihre Forschungsanliegen interdisziplinär ausgerichtet und für das DHIP relevant sind. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die schon einmal KFW-Fellow waren, können sich um weitere Forschungsaufenthalte bewerben.

Bewerbungen können in deutscher oder französischer Sprache eingereicht werden. Bitte nennen Sie in Ihrem Anschreiben die Dauer und nach Möglichkeit bereits den geplanten Zeitraum Ihres Aufenthalts und fügen Sie Ihrer Bewerbung folgende Unterlagen bei:

  • eine Skizze Ihres Forschungsvorhabens im Umfang von ca. 5000 Zeichen (einschließlich Leerzeichen), aus der auch die aufzusuchenden Forschungseinrichtungen (Archive, Bibliotheken) und deren einschlägigen Bestände hervorgehen
  • einen tabellarischen Lebenslauf
  • ein Schriftenverzeichnis.

Über die Zuerkennung eines Fellowship entscheidet eine vom DHIP unabhängige Kommission, der zwei deutsche und zwei französische Historikerinnen und Historiker angehören. Ihr Bewerbungsdossier richten Sie bitte vollständig und in einer PDF-Datei per E-Mail (foerderung@dhi-paris.fr) an das DHIP, zu Händen von Frau Luna Hoppe. Für weitere Auskünfte zu den Karl-Ferdinand-Werner-Fellowships steht Ihnen Frau Dr. Christine Zabel gerne zur Verfügung (czabel@dhi-paris.fr /Telefon: +33 (0)1 44 54 23 80).

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news-11919 Tue, 21 Nov 2023 14:44:15 +0100 Eva Seemann erhält den Gleim-Literaturpreis 2023 https://dhi-paris.fr//aktuelles/detailseite/news/detail/News/eva-seemann-erhaelt-den-gleim-literaturpreis-2023.html Für ihre Dissertation wurde Eva Seemann mit dem 15. Gleim-Literaturpreis ausgezeichnet Für ihre im Wallstein Verlag erschienene Dissertation »Hofzwerge. Kleinwüchsige Menschen an deutschsprachigen Höfen der Frühen Neuzeit« wurde Eva Seemann mit dem 15. Gleim-Literaturpreis ausgezeichnet. Seemann macht das bislang wenig erforschte Phänomen erstmals in einer eigenen Studie sichtbar. An der Schnittstelle von Hofgeschichte und Disability History problematisiert sie Zugehörigkeit und Ausgrenzung sowie den ambivalenten Umgang der frühneuzeitlichen Gesellschaft mit körperlicher Andersheit.

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news-11910 Wed, 15 Nov 2023 16:02:39 +0100 Zwei Promotionsstellen https://dhi-paris.fr//aktuelles/detailseite/news/detail/News/zwei-promotionsstellen-1.html Zum 1. April 2024 (oder nach Vereinbarung) besetzen wir zwei Promotionsstellen (24 Std./Woche) Das Deutsche Historische Institut Paris ist ein Forschungsinstitut der öffentlich-rechtlichen Max Weber Stiftung – Deutsche Geisteswissenschaftliche Institute im Ausland (MWS). Wir arbeiten unter den drei Leitbegriffen »Forschen – Vermitteln – Qualifizieren« auf dem Gebiet der französischen, deutsch-französischen und westeuropäischen Geschichte von der Spätantike bis zur Gegenwart und nehmen eine Vermittlerrolle zwischen Deutschland und Frankreich ein. Weitere Arbeitsschwerpunkte sind die Digitalen Geschichtswissenschaften und die Geschichte Afrikas.

Zum 1. April 2024 (oder nach Vereinbarung) besetzen wir zwei Promotionsstellen (24 Std./Woche). Die Stellen erlauben die Konzeption und Durchführung eines Promotionsprojekts (drei Jahre) oder dessen Abschluss (ca. ein Jahr). Das Projekt soll sich am oben genannten Forschungsrahmen des DHIP orientieren, kann aber frei formuliert werden. Neben der eigenen Forschungstätigkeit wird der Mitarbeiter oder die Mitarbeiterin im Umfang von zwölf Stunden pro Woche entweder in der Wissenschaftskommunikation des DHIP (Blogs, soziale Medien und das Blogportal de.hypotheses) tätig sein oder in der Redaktion (Zeitschrift »Francia«) mitarbeiten.

Anforderungsprofil:

  • Masterabschluss in Geschichte zum Zeitpunkt des Stellenantritts,
  • wissenschaftlich exzellentes Promotionsprojekt,
  • sehr gute Deutsch- oder Französischkenntnisse, gute Kenntnisse der jeweils anderen Sprache und des Englischen,
  • sorgfältige und genaue Arbeitsweise,
  • Fähigkeit zum stilsicheren Formulieren, Korrigieren und Übersetzen von Texten und Nachrichten,
  • für die Stelle in der Wissenschaftskommunikation: Gewandtheit im Umgang mit digitalen Medien (Blogs, Mastodon, X, Facebook etc.) sowie Kenntnisse im Bereich Bildbearbeitung,
  • für die Stelle in der Redaktion: Bereitschaft, sich in die Arbeitsweise einer wissenschaftlichen Zeitschrift einzuarbeiten und Gewissenhaftigkeit im Umgang mit den Texten unserer Autorinnen und Autoren; Erfahrung in der redaktionellen Bearbeitung wissenschaftlicher Texte erwünscht.


Wir bieten:

  • die Mitarbeit in einem dynamischen Team und internationalem Umfeld,
  • eine abwechslungsreiche Tätigkeit im Herzen von Paris,
  • einen nach französischem Recht befristeten Arbeitsvertrag in Teilzeit (24 Std./Woche) auf Grundlage des Gehaltsschemas der Deutschen Botschaft Paris mit brutto 3 211,89 € Vergütung (unter Anwendung des deutsch-französischen Doppelbesteuerungsabkommens: bei nicht-französischer Staatsangehörigkeit erfolgt die Besteuerung in Deutschland) mit ortsüblichen Zusatzleistungen des Arbeitgebers: Kranken- und Arbeitsunfähigkeitsversicherung, Restaurantschecks und zusätzliche freigestellte Arbeitstage,
  • eine vorerst auf zwölf Monate befristete Stelle, ggf. mit der Option der Verlängerung um zwei weitere Jahre in einer öffentlichen Einrichtung, die durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert wird.


Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber werden bei gleicher Eignung bevorzugt.

Die Max Weber Stiftung und das DHIP fördern die berufliche Gleichstellung von Frauen und Männern. Qualifizierte Frauen sind deshalb nachdrücklich aufgefordert, sich zu bewerben. Frauen werden nach Maßgabe des Bundesgleichstellungsgesetzes bei gleicher Qualifikation vorrangig berücksichtigt. Das DHIP versteht sich als familienfreundlicher Arbeitgeber. Auf unserer Website finden Sie Informationen zum Familienservice des Instituts sowie einen Leitfaden zu Mutterschutz, Kinderbetreuung, Elternzeit und Elterngeld in Deutschland und Frankreich, der die Besonderheiten des Auslandsstandortes berücksichtigt. Der Dienstort ist Paris.

Bei Fragen zur Vergütung, Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie zur Arbeit an einem Auslandsstandort steht Ihnen unsere Verwaltungsleitung zur Verfügung (bewerbung@dhi-paris.fr oder +33 [0] 1 44 54 23 81).
Bei inhaltlichen Fragen zum Stellenprofil wenden Sie sich an die Abteilungsleitungen Digitale Geschichtswissenschaften Dr. Mareike König (mkoenig@dhi-paris.fr) für die Wissenschaftskommunikation bzw.
Dr. Jürgen Finger (jfinger@dhi-paris.fr) für die Redaktion.

Wir erwarten die üblichen Unterlagen (Anschreiben, Lebenslauf, Zeugnisse, Nachweise über Sprachkenntnisse und Berufserfahrungen, Adressen von zwei Referenzpersonen) sowie eine Skizze des Promotionsprojekts (max. 15 000 Zeichen inklusive Bibliografie und Leerzeichen). Bitte geben Sie auch an, ob Sie sich für die Stelle in der Wissenschaftskommunikation oder in der Redaktion oder für beide interessieren.

Die Bewerbung richten Sie bitte in elektronischer Form (vollständig und in einer PDF-Datei) bis zum 8. Januar 2024 an den Direktor des DHIP, Prof. Dr. Klaus Oschema (bewerbung@dhi-paris.fr).
Die Auswahlgespräche werden voraussichtlich am 31.Januar 2024 in Paris stattfinden.
 

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news-11908 Wed, 15 Nov 2023 15:15:16 +0100 Francia 1973–2023 https://dhi-paris.fr//aktuelles/detailseite/news/detail/News/francia-1973-2023.html Eine Fachzeitschrift wird 50 Ein halbes Jahrhundert ist eine lange Zeit, auch für eine wissenschaftliche Zeitschrift. 50 Jahrgänge »Francia. Forschungen zur westeuropäischen Geschichte« zeugen von der Produktivität der internationalen Autorinnen und Autoren der Zeitschrift – und von der bis heute zentralen Bedeutung des Austausches zwischen der deutschen und der französischen Geschichtswissenschaft.

Ein Themenschwerpunkt im neuen Band der »Francia« bietet Gelegenheit zum Rückblick und zum Nachdenken über die Zukunft (Francia 50 (2023), S. 1–102). Georg Jostkleigrewe (Univ. Halle-Wittenberg), Claire Gantet (Univ. Fribourg) und Reiner Marcowitz (Univ. Lothringen) haben sich bereit erklärt, aus der Perspektive ihrer jeweiligen Epoche auf 50 Jahre »Francia« zurückzublicken. Während Rolf Große (DHIP) die Perspektive der Redaktion bietet, analysieren Mareike König (DHIP) und Eike Löhden (Univ. Marburg) das Korpus der Francia mit DH-Methoden – ihre Erkenntnisse zu semantischen Schwerpunkten und Verschiebungen regen zu weiterführenden Fragen nach Forschungskonjunkturen und deren Ursachen an, die über die Zeitschrift hinausweisen.

Band 50 enthält 15 weitere Beiträge in den Rubriken »Aufsätze«, »Zur Forschungsgeschichte und Methodendiskussion« sowie »Miszellen«. Sie widmen sich so unterschiedlichen Themen wie dem Vertrag von Verdun (843), den barbaresques, muslimischen Kaperfahrern im Mittelmeer, und der Rolle Bismarcks in der Bazaine-Affäre. Wer sich für mittelalterliche Wirtschafts- und Technikgeschichte interessiert, kann sich über Waldwüstenwirtschaft sowie Gezeiten- und Windmühlen informieren. Die Relevanz der Edition der Acta Pacis Westphalicae für die französische Geschichte wird ebenso diskutiert wie Vorstellungen von Authentizität bei der Altstadtsanierung von Marseille.

Ein zweiter Themenschwerpunkt behandelt die Frage »Weshalb bringt man seinen Nachbarn um?« Auf Überlegungen von Thomas Maissen und Jan Assmann (beide Univ. Heidelberg) antworten Denis Crouzet (Sorbonne Univ.) und Jérémie Foa (TELEMMe), zwei Spezialisten für das Massaker der Bartholomäusnacht (1572), sowie Vincent Duclert (EHESS) mit einem Beitrag über den Völkermord in Ruanda (1994).

Hier finden Sie das gesamte Inhaltsverzeichnis und Abstracts für die Rubrik »Aufsätze«.


Informationen zur Zeitschrift: »Francia. Forschungen zur westeuropäischen Geschichte« wird seit 1973 vom Deutschen Historischen Institut Paris herausgegeben. Schwerpunkte sind die Geschichte Westeuropas, insbesondere Frankreichs, und die deutsch-französische Geschichte.

Die Zeitschrift enthält Beiträge in deutscher, französischer oder englischer Sprache. Für die Beiträge des Aufsatzteils werden Abstracts in allen drei Sprachen publiziert. Weitere Rubriken widmen sich der Forschungsgeschichte und Methodendiskussion und enthalten Miszellen und Nekrologe. In »Ateliers« werden thematische Schwerpunkte von mehreren Autorinnen und Autoren behandelt. Die Auswahl der Beiträge erfolgt nach einem Begutachtungsverfahren (double blind) durch die Redaktion.

Die Zeitschrift erscheint einmal jährlich in einem Band von ca. 500 Seiten in gedruckter Form und seit Band 39 (2012) auch als E-Book. Alle seit 1973 erschienenen Bände, mit Ausnahme des jeweils letzten Jahrgangs, stehen als E-Journal im Portal HeiJournals der Universitätsbibliothek Heidelberg sowie auf der Publikationsplattform der Max Weber Stiftung perspectivia.net kostenfrei zur Verfügung.

Vor Ablauf der Moving Wall von einem Jahr können die aktuellen Artikel auch einzeln und zu einem günstigen Preis beim Thorbecke-Verlag (Patmos-Gruppe) erworben werden.

Die Rezensionen werden seit Band 35 (2008) in vier Ausgaben pro Jahr online als Francia-Recensio veröffentlicht. Sie sind außerdem auf der Rezensionsplattform recensio.net zugänglich.

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news-11901 Mon, 13 Nov 2023 17:45:24 +0100 Call for papers: Mobilität in der Geschichte Afrikas. Neue Zugänge zum »mobility turn« https://dhi-paris.fr//aktuelles/detailseite/news/detail/News/call-for-papers-mobilitaet-in-der-geschichte-afrikas-neue-zugaenge-zum-mobility-turn.html Sommeruniversität des Deutschen Historischen Instituts Paris **English version below**

Datum: 4.–7. Juni 2024
Ort: Paris
Veranstalter: DHIP und CESSMA
Organisationskomitee: Dr. Susann Baller, Dr. Robert Heinze (beide DHIP), Dr. Didier Nativel (CESSMA)

 

Mobilität ist eine der grundlegenden Funktionen in jeder Gesellschaft. Diese Erkenntnis beschäftigt seit einigen Jahren die Sozial- und Geisteswissenschaften, darunter auch die Geschichtswissenschaften. Bereits 2013 wurde dazu ein »mobility turn« ausgerufen. Der Ansatz differenziert zwischen unterschiedlichen Formen von Mobilität. Damit erlaubt er es, viele soziale Prozesse, die sonst getrennt untersucht werden, in ihren Verflechtungen zu analysieren: von Migration über technische Infrastruktur und Stadtentwicklung zum Transport von Ressourcen, Waren und Menschen. Inzwischen hat die weltweite COVID-Pandemie neue Aufmerksamkeit auf die Grenzen von Mobilität gezogen. Vor diesem Hintergrund lohnt es sich, das Konzept aktuell auch für die Geschichte Afrikas neu zu beleuchten.

Die Sommeruniversität des Deutschen Historischen Instituts Paris (DHIP) und des Centre d’études en sciences sociales sur les mondes africains, américains et asiatiques (CESSMA) versammelt Forschende aus Deutschland, Frankreich, anderen europäischen Ländern und Afrika, um die Möglichkeiten und Herausforderungen des »mobility turn« in der Geschichte Afrikas und der afrikanischen Diaspora zu diskutieren. Epochenübergreifend werden Arbeiten zu verschiedenen Formen von Mobilität untersucht und deren räumliche, politische, soziale, kulturelle sowie ökologische Konsequenzen betrachtet. Dabei sollen auch Verbindungen zwischen Sozial-, Kultur-, Technik- und Umweltgeschichte herausgearbeitet und die räumliche Ordnung Afrikas sowie ihr beständiger Wandel durch afrikanische Mobilitäten in historischer Perspektive hinterfragt werden. Einreichungen aus anderen Disziplinen der Sozial- und Geisteswissenschaften – sofern sie auch eine historische Dimension besitzen – sind explizit erwünscht.

Die Sommeruniversität umfasst vier inhaltliche Schwerpunkte und entsprechende Fragenkomplexe:

  1. Räume und Mobilität: Welche Formen von Mobilität lassen sich historisch in Afrika identifizieren? Wie (re-)strukturieren sie die räumlichen Ordnungen des Kontinents in der Welt, Welche Räume ergeben sich durch eine von Mobilität ausgehenden Geschichte Afrikas? Wo beginnen die Routen afrikanischer Mobilität und wo enden sie (bspw. in einem »Black Atlantic«) Wie formen (»natürliche« und gebaute) Räume Mobilitäten und wie verändern Mobilitäten diese?
  2. Praktiken und Infrastrukturen: Welche Akteure hat eine Geschichte der Mobilität in Afrika und wie etablieren sie in Auseinandersetzung mit ihrer Umwelt und einander Formen der Mobilität? Welche Eigenlogiken besitzen Infrastrukturen der Mobilität und ihrer Kontrolle, wie Grenzen, Verkehrsinfrastrukturen, Transporttechnologien und wie verändern sich diese in der Nutzung durch die Akteure, oder auch im Konflikt mit ihnen? Gibt es spezifisch afrikanische Kulturen der Mobilität? Wie haben sich diese historisch herausgebildet? Wie interagieren sie mit anderen Mobilitätskulturen in einer zunehmend globalisierten Welt?
  3. Soziale Konfigurationen und Aushandlungsprozesse: Wie wirken sich intersektionale Ungleichheiten und Diskriminierungen (class, race, gender) auf Mobilitäten aus? Welche Akteure und Akteursgruppen sind identifizierbar und welche Handlungsspielräume nutzen sie? Lassen sich epochenübergreifend Kontinuitäten afrikanischer Mobilität identifizieren? Welche Konflikte um Kontrolle der Mobilität ergeben sich vor, während und nach der Kolonisation?
  4. Methoden und konzeptuelle Anregungen für die Geschichte Afrikas: Wie verhält sich ein von Mobilität ausgehender Ansatz konzeptuell zu verschiedenen historiographischen Ansätzen von Kultur- über Sozial- zur Technikgeschichte? Wie kann er diese miteinander in sinnvoller Weise zu neuen Fragestellungen verbinden?

Insgesamt werden 14 Doktorierende und Postdocs (bis max. 2 Jahre nach Abschluss der Dissertation) an der Sommeruni teilnehmen. Die Veranstalter streben eine anteilige Übernahme der Reisekosten an (vorbehaltlich der Zusage für die beantragte Drittmittelfinanzierung). Voraussetzung dafür ist die Zusage der Drittmittelfinanzierung. Die Veranstaltungssprachen sind Französisch und Englisch. In Ausnahmefällen dürfen Papers vorab auf Deutsch eingereicht, müssen dann aber in einer der anderen beiden Sprachen präsentiert werden.

Interessierte Bewerberinnen und Bewerber schicken bis zum 7. Januar 2024 ein Abstract (500 Wörter), eine Kurzbiographie (200 Wörter) sowie genaue Kontaktdaten (Email, Telefonnummer, wenn vorhanden ORCID oder Webseite) in einem PDF-Dokument an sommeruni@dhi-paris.fr. Ausgewählte Kandidatinnen und Kandidaten werden eingeladen, bis zum 22. April 2024 einen schriftlichen Beitrag von max. 10 Seiten (ca. 20.000 Zeichen inkl. Leerzeichen) auszuformulieren, der allen Teilnehmende zugänglich gemacht wird.

Bewerbungsschluss: 7. Januar 2024

Bewerbungen und Anfragen an: sommeruni@dhi-paris.fr

 

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Mobility in the history of Africa: New approaches to the »mobility turn«

Date: June 4–7, 2024
Place: Paris

Organizers: DHIP and CESSMA
Organizing committee: Dr. Susann Baller, Dr. Robert Heinze (both DHIP), Dr. Didier Nativel (CESSMA),

 

Mobility is one of the fundamental functions in every society. This realization has occupied the social sciences and humanities, including history, for a number of years. A »mobility turn« was proclaimed as early as 2013. The approach encompasses different forms of mobility and allows to examine many social processes that are otherwise studied separately in their interdependencies – from migration to technical infrastructure and urban development to the transportation of resources, goods and people. At the same time, the global COVID pandemic has drawn new attention to the limits of mobility. Against this backdrop, it is worth taking a fresh look at the concept in the historiography of Africa.

The Summer University of the German Historical Institute Paris (DHIP) and the Centre d'études en sciences sociales sur les mondes africains, américains et asiatiques (CESSMA) brings together researchers from Germany, France, other European countries and Africa to discuss the opportunities and challenges of the »mobility turn« in the history of Africa and the African diaspora. We will examine various forms of mobility across epochs and consider their spatial, political, social, cultural and ecological consequences. We will work out connections between social, cultural, technological and environmental history and question the spatial order of Africa and its constant change through African mobilities from a historical perspective. Submissions from other disciplines in the social sciences and humanities – provided they have a historical dimension – are explicitly encouraged.

The summer university comprises four main topics and corresponding sets of questions:

  1. Spaces and mobility: What forms of mobility can be identified historically in Africa? How do they (re)structure the continent's spatial orders in the world? Which spaces result from a history of African mobility? Where do the routes of African mobility begin and where do they end (e.g. in a »Black Atlantic«)? How do (»natural« and built) spaces shape mobilities and how do mobilities change them?
  2. Practices and infrastructures: Which are the actors in the history of mobility in Africa and how do they establish forms of mobility in confrontation with their environment and each other? What are the inherent logics of infrastructures of mobility and their control, such as borders, traffic infrastructures, transportation technologies, and how do these change in their use by the actors, or in conflict with them? Are there specifically African cultures of mobility? How have these developed historically? How do they interact with other mobility cultures in an increasingly globalized world?
  3. Social configurations and negotiation processes: How do intersectional inequalities and discrimination (class, race, gender) affect mobilities? Which actors and groups of actors can be identified and what agency do they have? Can continuities of African mobility be identified across epochs? What conflicts over the control of mobility arose before, during and after colonization?
  4. Methods and conceptual suggestions for the history of Africa: How does an approach based on mobility relate conceptually to various historiographical approaches from cultural to social to technological history? How can it combine these in a meaningful way to form new questions?

A total of 14 doctoral students and postdocs (up to a maximum of 2 years after completing their dissertation) will take part in the summer university. The organizers aim to cover a proportion of the travel costs. The prerequisite for this is the approval of third-party funding. The event languages are French and English. In exceptional cases, papers may be submitted in advance in German, but must then be presented in one of the other two languages.

Interested applicants should send an abstract (500 words), a short biography (200 words) and detailed contact information (email, phone number, ORCID or website if available) in a PDF document to sommeruni@dhi-paris.fr by January 7, 2024. Selected candidates will be invited to prepare a written contribution of max. 10 pages (approx. 20.000 characters incl. spaces) by April 22, 2024, which will be made available to all participants.

Application deadline: January 7, 2024

Applications and inquiries to: sommeruni@dhi-paris.fr

 

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news-11865 Tue, 24 Oct 2023 10:14:43 +0200 Studentische oder wissenschaftliche Hilfskraft https://dhi-paris.fr//aktuelles/detailseite/news/detail/News/studentische-oder-wissenschaftliche-hilfskraft-6.html Zum 1. Februar 2024 sucht das DHIP eine studentische oder wissenschaftliche Hilfskraft (20 Stunden/Woche) Das Deutsche Historische Institut Paris sucht zum 1. Februar 2023 (oder nach Absprache) eine studentische oder wissenschaftliche Hilfskraft (10 Stunden/Woche).


Das Deutsche Historische Institut Paris ist ein Forschungsinstitut der öffentlich-rechtlichen Max Weber Stiftung – Deutsche Geisteswissenschaftliche Institute im Ausland (MWS). Wir arbeiten unter den drei Leitbegriffen »Forschen – Vermitteln – Qualifizieren« auf dem Gebiet der französischen, deutsch-französischen und westeuropäischen Geschichte von der Spätantike bis zur Gegenwart und nehmen eine Ver-mittlerrolle zwischen Deutschland und Frankreich ein. Weitere Arbeitsschwerpunkte sind die Digitale Ge-schichtswissenschaft und die Geschichte Afrikas.

Die Ausschreibung richtet sich an Studierende und Promovierende deutscher Hochschulen, vorzugsweise der mittelalterlichen oder frühneuzeitlichen Geschichte oder der Kunstgeschichte, die sich aktuell in Paris aufhalten (etwa im Rahmen eines Austauschsemesters). Die Tätigkeit soll studienbegleitend für den Direktor des DHIP verrichtet werden. Das Tätigkeitsfeld umfasst hauptsächlich Recherchen, Korrekturarbeiten sowie die Betreuung einer Bilddatenbank. Stilsicherheit im Deutschen wird vorausgesetzt; gute Kenntnisse des Französischen und des Englischen ebenso.

Die Arbeitszeit beträgt 10 Stunden pro Woche, wobei die Arbeitszeiten mit Rücksicht auf Lehrveranstal-tungen individuell festgelegt werden. Bitte beachten Sie, dass das Studium an französischen Universitäten in der Regel zeitaufwendig ist. Prüfen Sie daher, ob Sie die notwendigen Kapazitäten haben, studien-begleitend zu arbeiten.

Über Ihre Tätigkeit hinaus wird Ihnen ermöglicht, am Betrieb des DHIP teilzunehmen und umfassende Einblicke in die Arbeit eines wissenschaftlichen Auslandinstituts zu gewinnen.

Die Max Weber Stiftung und das DHIP fördern die berufliche Gleichstellung von Frauen und Männern. Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.
Der Arbeitsort ist Paris. Die Bezahlung richtet sich nach den Richtlinien der Tarifgemeinschaft deutscher Länder über die Arbeitsbedingungen der wissenschaftlichen und studentischen Hilfskräfte. Zur Vergütung gibt Herr Niels F. May (personal@dhi-paris.fr) Auskunft. Für inhaltliche Fragen steht Herr Prof. Dr. Klaus Oschema (koschema@dhi-paris.fr) zur Verfügung.

Bewerbungen (Anschreiben, Lebenslauf, Notenspiegel der bisherigen Studienleistungen bzw. Abschlusszeugnis, Adresse einer Referenzperson sowie ein Exemplar Ihrer letzten wissenschaftlichen Haus- oder Abschlussarbeit) richten Sie bitte ausschließlich per Mail (vollständig in einer PDF-Datei) bis zum 15. Dezember 2023 an den Direktor des DHIP, Herrn Prof. Dr. Klaus Oschema (bewerbung@dhi-paris.fr).

» Zur Ausschreibung (pdf)
 

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news-11860 Mon, 23 Oct 2023 14:05:00 +0200 Soeben erschienen: Francia Recensio 2023/3 https://dhi-paris.fr//aktuelles/detailseite/news/detail/News/soeben-erschienen-francia-recensio-20233.html Die aktuelle Ausgabe enthält 101 Rezensionen Die aktuelle Ausgabe von »Francia-Recensio« enthält 101 Rezensionen aus den Bereichen Mittelalter, Frühe Neuzeit sowie Neuere und Neueste Geschichte. Besprochen werden jüngere Arbeiten zur westeuropäischen Geschichte. Alle Ausgaben des seit 2008 erscheinenden Rezensionsjournals sind auf der Publikationsplattform perspectivia.net zugänglich.

› Zur Publikation

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news-11862 Fri, 20 Oct 2023 10:45:00 +0200 Sarah Ondraszek (Univ. Trier) gewinnt den Peter-Haber-Preis für digitale Geschichtswissenschaft https://dhi-paris.fr//aktuelles/detailseite/news/detail/News/sarah-ondraszek-univ-trier-gewinnt-den-peter-haber-preis-fuer-digitale-geschichtswissenschaft.html Sarah Ondraszek gewann mit ihrem Masterarbeitsprojekt den ersten Platz Anlässlich des Historikertags 2023 verliehen die AG Digitale Geschichtswissenschaft, der Verband der Historikerinnen und Historiker Deutschlands und das Deutsche Historische Institut Paris (DHIP) den Peter-Haber-Preis für digitale Geschichtswissenschaft. Sarah Ondraszek gewann mit ihrem Masterarbeitsprojekt »Wissen vernetzen ist wie Sterne beobachten: Ein Wissensgraph der Korrespondenz Constance de Salm (1767–1845)« den ersten Platz. Ziel der Arbeit ist die »Steigerung der Aussagekraft, Auffindbarkeit und Interoperabilität« digitaler Briefeditionen. Mithilfe eines Wissensgraphen und Semantic-Web-Technologien werden Muster in großen Datenmengen schnell und unkompliziert sichtbar. 

 

› Weitere Informationen zum Preis und zur Jury

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news-11856 Thu, 19 Oct 2023 15:33:29 +0200 Ausschreibung: Forschungsstart-Stipendien des DHIP https://dhi-paris.fr//aktuelles/detailseite/news/detail/News/ausschreibung-forschungsstart-stipendien-des-dhip.html Für angehende Promovierende Mit Forschungsstart-Stipendien unterstützt das DHIP Forschende in der Vorbereitungs- und Anfangsphase von neuen Projekten. Das DHIP vergibt einmonatige Forschungsstart-Stipendien für angehende Promovierende, welche die Quellenlage in französischen Archiven und Bibliotheken zu der von ihnen entworfenen Fragestellung eines Dissertationsvorhabens sichten möchten. Es gelten die Bewerbungsmodalitäten für Mobilitätsstipendien des DHIP, jedoch werden sachgemäß geringere Erwartungen an den Umfang der Bewerbung gestellt. Insbesondere soll der Antrag eine Länge von 10.000 Zeichen (mit Leerschlägen) nicht überschreiten. An die Stelle des wissenschaftlichen Gutachtens tritt ein Empfehlungsschreiben des akademischen Betreuers oder der akademischen Betreuerin der geplanten Dissertation. Bewerbungen sind ganzjährig möglich.

» Zur Ausschreibung

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news-11854 Thu, 19 Oct 2023 15:29:16 +0200 Ausschreibung: Mobilitätsstipendien des DHIP https://dhi-paris.fr//aktuelles/detailseite/news/detail/News/ausschreibung-mobilitaetsstipendien-des-dhip.html Mobilitätsstipendien für forschungsorientierte Master-Abschlussarbeiten und Forschungsprojekte ab der Promotionsphase Mit Mobilitätsstipendien unterstützt das DHIP Forschungsprojekte, für die bereits eine angemessene Vorarbeit geleistet wurde und die aufgrund der Quellen- oder Literaturlage in Deutschland einen Forschungsaufenthalt in Frankreich erfordern. Der Arbeitsort während der Förderung richtet sich nach den Erfordernissen des Forschungsprojekts.

Mobilitätsstipendien werden für eine Dauer bis zu drei Monaten vergeben. Eine einmalige erneute Bewerbung für eine Förderdauer von drei Monaten ist möglich. Für Master-Studierende können Stipendien mit einer Laufzeit von ein bis maximal drei Monaten vergeben werden. Anträge müssen spätestens zwei Monate vor Beginn des beabsichtigten Aufenthaltes eingereicht werden. Mobilitätsstipendien dienen der Forschung in Frankreich und sind keine Abschlussstipendien für das Verfassen von Qualifikationsarbeiten.

a) Mobilitätsstipendien für Forschungsprojekte ab der Promotionsphase

Die Gewährung eines Mobilitätsstipendiums setzt einen erfolgreichen Studienabschluss voraus. Der Antrag soll eine Länge von 15.000 Zeichen (mit Leerschlägen und Bibliographie) nicht überschreiten. Zur eingehenden Prüfung der Anträge können weitere Unterlagen angefordert werden (Liste der Veröffentlichungen, Dissertationsschrift etc.).

b) Mobilitätsstipendien für forschungsorientierte Master-Abschlussarbeiten

Anträge für Mobilitätsstipendien im Rahmen von forschungsorientierten Masterarbeiten sollen die Länge von 10.000 Zeichen (inkl. Leerschlägen) nicht überschreiten. An die Stelle des wissenschaftlichen Gutachtens tritt ein Empfehlungsschreiben des akademischen Betreuers oder der akademischen Betreuerin der Abschlussarbeit. An die Stelle des Abschlusszeugnisses tritt ein aktuelles Transcript of Records, das Auskunft über die bisherigen Studienleistungen gibt. Wenn bereits vorhanden, fügen Sie Ihrer Bewerbung bitte eine Kopie der Anmeldung der Masterarbeit an der Heimatuniversität bei.

 

» Zur Ausschreibung

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news-11844 Wed, 11 Oct 2023 17:00:29 +0200 Call for Papers: Dark Networks https://dhi-paris.fr//aktuelles/detailseite/news/detail/News/call-for-papers-dark-networks.html Imaginaries of Shady Connections and the Global Underworld from the Nineteenth Century to the Present Where: Deutsches Historisches Institut Paris
When: 20 to 22 November 2024

Application deadline: 1st December 2023

Organised by:

  • Sarah Frenking (Universität Erfurt / Centre Marc Bloch)
  • Christoph Streb (Deutsches Historisches Institut Paris)
  • Mathilde Darley (CESDIP / Centre Marc Bloch)
  • Anne-Emmanuelle Demartini (Paris 1 Panthéon-Sorbonne / Centre d'histoire du XIXe siècle)
  • Isabella Löhr (FU Berlin / Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam)
  • Roland Wenzlhuemer (LMU München / Käte Hamburger Kolleg global dis:connect)

We invite proposals for an international conference on the imaginary of 'dark networks' from the nineteenth century to the present that will take place at the German Historical Institute in Paris from 20 to 22 November 2024.

Modern imaginations of an interconnected world often have a 'dark' side. In the nineteenth century there was an explosion in enthusiasm for the opportunities offered by new forms of international communication, trade, and travel, the emergence of cosmopolitan ideals, or the urge for international cooperation. Yet contemporaries also imagined a dangerous milieu of vice and crime generated by illicit flows and populated by a dubious cast of shady characters. Anxieties over espionage, conspiracies and secret plots became a widespread cultural pattern. Since then, a sinister mythology has never ceased to captivate the modern imaginary: that beneath the real world lies a connected underworld made up of clandestine threads and movements that transcend borders and stretch across continents and oceans.

Contemporaries from the nineteenth to the twenty-first centuries commented on these 'dark networks' in various forms. Conspiracy theories, sensationalist media reports, popular fictional narratives such as novels or television shows, or reports and policy papers issued by international organisations, such as the League of Nations, claimed to offer insights into the global 'underworld'. The stories and images they produced were characterised by a series of stereotyped contrasts between high and low, transparency and secrecy, morality and vice, or day and night. They also mostly shared three typical components:

  • 'Dark networks' consisted of specific figures such as drug traffickers, prostitutes, clandestine migrants, spies, vagabonds, freemasons, or anarchists. These figures were imagined to be well-connected and multilingual, transcending clear social and sometimes sexual categories. They also tended to be racialized and were often depicted in antisemitic terms. Portrayals focussed on profit-driven criminal operations beyond the reach of state control. The characters of the interconnected underworld were suspicious at best and a severe threat to the social order and political stability at worst.
  • 'Dark networks' were also defined by specific spaces that denizens of the underworld moved through or resided in. These included typical liminal zones such as ports, borderlands, railway stations, or hotel lobbies, but also infrastructures like steamships, aeroplanes, or even tunnels. The result was an imagined topography 'below the surface', a burgeoning multiplicity of sinister connections and movements in the shadows of the modern world.
  • Finally, 'dark networks' were perceived as crucial to enabling the circulation of specific goods like drugs, weapons, counterfeit money, reptiles, women, secret knowledge, or revolutionary pamphlets and ideas. Such goods had in common that they appeared contagious and harmful in case of unhindered circulation. They were therefore often imagined with particular features that enabled them to move under the radar or be smuggled across borders: for instance, they were encrypted, disguised, or hidden in secret compartments.

Most questions about images and stories of 'dark networks', however, still remain to be asked: By whom were they produced and what political and moral purposes did they serve? Which values, political systems, and (global) orders of property, race, or gender were they supposed to undermine? What explains their increasing or decreasing relevance for different societies between the nineteenth century and the present? And what does the idea of 'other' powerful, hidden, and dangerous networks tell us about global modernity in general?

The planned conference will explore the modern and recent history of images and narratives of 'dark networks'. It takes seriously the call to move beyond simplistic success stories of globalisation and contributes to the growing interest of scholars in its 'deviant' sides. To this purpose, it draws on existing scholarship on social imaginaries of crime, deviance, conspiracy, and espionage, and adds a transnational dimension to it. We would like to bring together contributions on different types of 'dark networks' discourses in order to interrogate their significance for understanding the ambivalences of global modernity and the construction and contestation of its social and political norms. In a chronology that spans the nineteenth to the twenty-first century, we are interested in discussing continuities and change in a transnational, long-term perspective. Proposals could, for instance, address topics and questions in one or several of the following areas of research:

1) Deviant globalisation. How can the investigation of imaginaries of 'dark networks' be used to tell 'another' history of global modernity? How did they interact with positive interpretations of transnational connections emphasising cooperation, communication, or civilisation? Could particular connections move from one side of the spectrum of light and dark globalization to the other depending on historical conjunctures? And how can stereotyped representations of shady connections be put in relation to the living conditions of actual marginalised people on the move?

2) Media spectacle and moral panics. How were images and narratives of shady connections used in crime fiction or spy films to captivate the attention of a wider audience? What was their role when investigative journalists created scandals and moral panics – and how did they spread across borders? Which psychological desires do representations of the global underworld reveal, and how was this 'other' exploited for political purposes both on national and on international scale?

3) Mystery, suspicion and 'truth'. Which particular mode of knowledge production does the search for hidden traces of sinister connections beyond official 'reality' reveal? Through what practical operations (some themselves transnational) were these alternative 'truths' of 'dark networks' produced? How can images and narratives of the transnational 'underworld' serve to better understand the production of the plausible, the credible and the verifiable in specific historical contexts?

4) Policing and regulation. How were representations of the global underworld used by representatives of states, empires and NGOs to introduce coercive measures – e.g. in the form of transnational police cooperation, border control, counter-espionage legislation, or moral reform campaigns? And which forms of gender, race and class discrimination were reinforced or produced based on images of sinister interconnections?

Modalities

We welcome contributions in English or French from disciplines such as history, sociology, literary studies, media studies, philosophy or criminology that focus on imaginaries of shady connectivity from the nineteenth to the early twenty-first century. Each proposal should include a tentative title, a short CV and an abstract of no more than 400 words. Please send these documents in one PDF file to sarah.frenking@uni-erfurt.de and cstreb@dhi-paris.fr by 1st December 2023. Travel and accommodation costs will be covered for active participants, subject to funding approval. The conference is planned as an on-site event.

» To the call for papers (pdf)


Bildnachweis: Détective 216 (1932), Ville de Paris – Bibliothèque des littératures policières.

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news-11831 Thu, 28 Sep 2023 12:53:33 +0200 Ausschreibung: Praktika in der wissenschaftlichen Spezialbibliothek des DHIP https://dhi-paris.fr//aktuelles/detailseite/news/detail/News/ausschreibung-praktika-in-der-wissenschaftlichen-spezialbibliothek-des-dhip.html Die Bibliothek des DHIP vergibt 2024 wieder ganzjährig zweimonatige Praktikumsplätze Die Bibliothek des Deutsches Historischen Institut Paris vergibt auch 2024 wieder ganzjährig zweimonatige Praktikumsplätze! Wir sind ein kleines Team von vier Personen und bieten ein mehrsprachiges Arbeitsumfeld im Herzen von Paris. Das Praktikum gewährt einen Einblick in die Arbeitsfelder einer wissenschaftlichen Spezialbibliothek einer außeruniversitären Forschungseinrichtung mit dem Schwerpunkt Geschichtswissenschaft und deutsch-französische Beziehungen. Zu den Praktikumsinhalten gehören je nach Interesse und Vorkenntnissen die aktive Mitarbeit im Bereich der Benutzungsdienste, des Medienerwerbs und der Katalogisierung sowie der Einblick in forschungsnahe Dienstleistungen wie Vermittlung von Informationskompetenz oder Forschungsdatenmanagement.

Schwerpunkte des mehrsprachigen Bestandes von rund 110 000 Medieneinheiten sind deutsche und französische Geschichte, Geschichte der deutsch-französischen Beziehungen und westeuropäische Geschichte von der Spätantike bis heute sowie die deutsche Landesgeschichte. Die Bibliothek ist Teil des GBV und nutzt die Pica-LBS-Software.

Die Praktikumsdauer beträgt zwei Monate bei je fünf Arbeitstagen pro Woche und 35 Stunden Wochenarbeitszeit. In Paris lebende Studierende können sich um ein studienbegleitendes Praktikum bewerben (14 Stunden/Woche). Die Max Weber Stiftung gewährt eine Aufwandspauschale von 450€ für Vollzeit und 250€ für studienbegleitende Praktika pro Monat. Bei Bedarf und Möglichkeit wird Praktikanten/innen in Vollzeit ein Gästezimmer im Institut zur Verfügung gestellt. Dieses wird mit den geltenden Sachbezugswerten (ab 1.1.2023: 225,25 Euro monatlich) auf die Aufwandspauschale oder Vergütung angerechnet.

Das Praktikum richtet sich an Auszubildende oder Studierende im Bibliothekswesen oder interessierte Studierende aus den Geistes- und Kulturwissenschaften. Arbeitssprache ist Deutsch, mindestens passive Kenntnisse des Französischen sind jedoch wünschenswert. Bewerbungen können das ganze Jahr über bei Andreas Hartsch (ahartsch@dhi-paris.fr) eingereicht werden.

Weitere Informationen zur Bibliothek und zum Institut finden Sie hier: https://www.dhi-paris.fr/bibliothek/ueberblick.html; zum Praktikum hier: https://www.dhi-paris.fr/foerderung/praktika.html. 

Wir freuen uns über Ihre Bewerbung!

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news-11822 Mon, 25 Sep 2023 09:55:00 +0200 Ausschreibung: Eugen-Ewig-Stipendien https://dhi-paris.fr//aktuelles/detailseite/news/detail/News/ausschreibung-eugen-ewig-stipendien.html Viermonatige Förderung für die Vorbereitung von Drittmittelanträgen Das DHIP fördert Postdoktoranden und Postdoktorandinnen auf dem Weg zur Professur bei der Beantragung von Drittmitteln. Ziel der viermonatigen Förderung ist die Vorbereitung einer individuellen Projektfinanzierung oder, bevorzugt, einer Forschungsgruppe im Rahmen der inhaltlichen Schwerpunkte des Instituts. Wird ein erfolgversprechender Antrag eingereicht, ist eine Verlängerung des Stipendiums bis zur Entscheidung des Drittmittelgebers, maximal aber um acht Monate möglich.

Für die Vorbereitung des Antrags und im Erfolgsfall für die Durchführung des Projekts stellt das DHIP seine Infrastruktur zur Verfügung, sofern sich die Stipendiatin bzw. der Stipendiat z.B. mit einem Workshop am Institutsalltag beteiligt.

Bewerbungen für das Eugen-Ewig-Stipendium werden jederzeit angenommen. Die Bewerbung soll eine Forschungsskizze (Länge 25.000 Zeichen einschließlich Leerschlägen und Bibliographie) und die oben genannten Unterlagen enthalten. Anstelle von wissenschaftlichen Gutachten können die Adressen von zwei Referenzpersonen eingereicht werden.

Für das Eugen-Ewig-Stipendium kann nach Prüfung ein monatlicher Familienzuschlag nach Vorlage der Geburtsurkunde gezahlt werden. Dieser wird bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres des Kindes gewährt  (bei einem Kind: EUR 160,--; bei zwei Kindern: EUR 260,--; bei drei und mehr Kindern: EUR 360,--).

Bewerbungen sind ganzjährig möglich.

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news-11820 Fri, 22 Sep 2023 10:47:10 +0200 Soeben erschienen: PHS 127! https://dhi-paris.fr//aktuelles/detailseite/news/detail/News/soeben-erschienen-phs-127.html Annika Haß, Europäischer Buchmarkt und Gelehrtenrepublik. Die transnationale Verlagsbuchhandlung Treuttel & Würtz, 1740–1850. Die Verlagsbuchhandlung Treuttel & Würtz war um 1800 eine Drehscheibe des europäischen Austauschs par excellence. Während sich der Verlag mit Publikationen von Johann Wolfgang von Goethe oder Germaine de Staël an ein transkulturelles Elitepublikum wandte, belieferte die Buchhandlung mit ihren Filialen in Straßburg, Paris und London sowie ihrem weit verzweigten Handelsnetzwerk Kunden in ganz Europa. Die vorliegende Studie untersucht erstmals Funktionsweise und Einfluss der Verlagsbuchhandlung und bettet sie in den kulturhistorischen Kontext ein: von der Organisation des Buchhandels und den Kooperationen der Buchhändler über die Bibliotheksgeschichte bis hin zur Entstehung neuer akademischer Disziplinen wie der modernen Philologien zu Beginn des 19. Jahrhunderts. All diese Bereiche zeichneten sich durch einen transnationalen Markt aus, den Treuttel & Würtz in einer Weise bedienten, die als praktizierte Weltliteratur bezeichnet werden kann.

Die Bände der PHS erscheinen als Onlinepublikation mit sofortigem Open Access bei Heidelberg University Publishing (heiUP), finanziert durch das DHIP (Diamant Open Access), und als qualitativ hochwertige Printausgabe im Buchhandel.

» Zur Publikation im Open Access

 

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news-11818 Fri, 22 Sep 2023 10:39:42 +0200 Amtsantritt: neuer Direktor des DHIP https://dhi-paris.fr//aktuelles/detailseite/news/detail/News/amtsantritt-neuer-direktor-des-dhip.html Seit dem 1. September ist Klaus Oschema Direktor des DHIP Seit dem 1. September 2023 ist der Mediävist Prof. Dr. Klaus Oschema neuer Direktor des DHIP. In einem Sonderforschungsbereich der Ruhr-Univ. Bochum zu »Virtuellen Lebenswelten« untersucht er, inwiefern virtuelle Objekte in der Forschung zur mittelalterlichen Geschichte präsent sind und die historische Arbeit beeinflussen. Gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen der Public History fragt er zudem, wie immersive Techniken, wie Augmented Reality, in Deutschland und Frankreich unterschiedlich zur Wissensvermittlung in der Mediävistik eingesetzt werden.
In einem weiteren Projekt beschäftigt er sich mit dem mittelalterlichen Savoyen – ein politisches Konstrukt, das heute nicht mehr in gleicher Weise existiert, auch wenn der Begriff für die Region im Südosten Frankreichs und im Nordwesten Italiens weiterhin verwendet wird. Oschema bereitet eine Überblicksgeschichte des Gebietes vor.

» Weitere Informationen zu Klaus Oschema

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news-11781 Mon, 04 Sep 2023 11:22:34 +0200 Call for Papers: Quo Vadis https://dhi-paris.fr//aktuelles/detailseite/news/detail/News/call-for-papers-quo-vadis-1.html Wissensräume (digital) ergründen Zahlreiche Dissertationsprojekte zur Geschichte Europas vom 5. bis zum 16. Jahrhundert zeugen von der Aktualität neuer Zugänge aus der Wissensgeschichte und den Digital Humanities. Das Online-Seminar Quo vadis öffnet einen deutsch-französischen Diskussionsraum für Doktoranden und Doktorandinnen wie für fortgeschrittene Masterstudierende, deren Projekte Methoden und Theorien dieser Forschungszweige als analytische Zugänge anwenden. Ziel ist es, junge Nachwuchswissenschaftler und Nachwuchswissenschaftlerinnen miteinander in Kontakt zu bringen: Sie stellen ihre Projekte sowie einen Schlüsseltext für ihre Untersuchung vor. Diese Texte werden den Teilnehmenden vorab zugesandt. Das Online-Seminar beschränkt sich nicht auf die historische Mediävistik, sondern profitiert von interdisziplinären Zugängen u. a. aus der Digital History, Romanistik, Germanistik und Soziologie.

Wir suchen junge Forschende mit einem Projekt zur Geschichte Europas vom 5. bis zum 16. Jahrhundert, die einen wissensgeschichtlichen Zugang oder Methoden der Digital Humanities nutzen, um ihre Quellen nach deren Gebrauchskontexten zu befragen. Zahlreiche Projekte zeugen vom aktuellen Interesse an den zeitgenössischen Bedingungen von Wissensproduktion und -vermittlung. Damit machen sie unbekannte Orte und Räume ausfindig, weil diese die Geltung von Wissen bestimmen. So wird die Bischofsaula zum Hörsaal, das Kloster zum Innovationslabor und die königliche Kanzlei zum Ordnungsstifter: Es werden Wissensräume geschaffen, die es zu ergründen gilt. Auf Grundlage einer ausgewählten wissenschaftlichen Publikation soll die im Projekt angewandte Methode oder verfolgte Theorie vorgestellt werden, um damit einhergehende Probleme im konkreten Arbeiten gemeinsam zu diskutieren und Lösungen zu finden.

Die Arbeitssprachen sind Deutsch, Französisch und Englisch. Die Organisatorinnen moderieren und jede und jeder kann in der Sprache seiner Wahl referieren und diskutieren. Sie bewerben sich für den Turnus des Seminars, der von April bis Ende Juli 2024 laufen wird.

Die Bewerbung sollte neben einem Abstract des Forschungsprojektes (max. 3 000 Zeichen inkl. Leerzeichen) auch einen wissenschaftlichen Aufsatz vorschlagen, den alle Teilnehmenden vorbereitend auf die Sitzung lesen werden. Ein kurzer akademischer Lebenslauf ist erwünscht. Bewerbungen richten Sie bitte in einer PDF-Datei bis zum 31. Januar 2024 an folgende Adresse: quovadis@geschichte.uni-freiburg.de. Wir melden uns bei Ihnen bis spätestens 24. Februar 2024.

Wir laden alle Interessierten herzlich zu den Online-Sitzungen im Winter 2023/2024 ein! Unser Programm finden Sie zeitnah auf unserer Homepage: https://mittelalter2.geschichte.uni-freiburg.de/kolloquien/quo-vadis. Das Online-Seminar »Quo vadis. Wissensräume (digital) ergründen« wird von Maria-Elena Kammerlander (Universität Freiburg) und Pauline Spychala (DHI Paris) organisiert.


Quo vadis findet in Kooperation mit der Gesellschaft für Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte, dem Trier Center for Digital Humanities, dem Centre de recherche en histoire européenne comparée der Université Paris-Est Créteil (EA 4392) sowie dem Centre Lucien Febvre der Université de Franche-Comté (EA 2273) statt.

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news-11777 Fri, 01 Sep 2023 10:42:14 +0200 Studentische oder wissenschaftliche Hilfskraft https://dhi-paris.fr//aktuelles/detailseite/news/detail/News/studentische-oder-wissenschaftliche-hilfskraft-5.html Zum 1. November 2023 sucht das DHIP eine studentische oder wissenschaftliche Hilfskraft (20 Stunden/Woche) Das Deutsche Historische Institut Paris sucht zum 1. November 2023 (oder nach Absprache) befristet für ein Jahr eine studentische oder wissenschaftliche Hilfskraft (20 Stunden/Woche).

Das Deutsche Historische Institut Paris ist ein Forschungsinstitut der öffentlich-rechtlichen Max Weber Stiftung – Deutsche Geisteswissenschaftliche Institute im Ausland (MWS). Wir arbeiten unter den drei Leitbegriffen »Forschen – Vermitteln – Qualifizieren« auf dem Gebiet der französischen, deutsch-französischen und westeuropäischen Geschichte von der Spätantike bis zur Gegenwart und nehmen eine Vermittlerrolle zwischen Deutschland und Frankreich ein. Weitere Arbeitsschwerpunkte sind die Digitale Geschichtswissenschaft und die Geschichte Afrikas.

Die Ausschreibung richtet sich an deutsche Studierende und Promovierende vorzugsweise der (mittelalterlichen) Geschichte oder auch der Kunstgeschichte in Paris, um studienbegleitend für den Direktor des DHIP zu arbeiten. Das Tätigkeitsfeld umfasst hauptsächlich Recherchen, Korrekturarbeiten sowie die Betreuung einer Bilddatenbank. Stilsicherheit im Deutschen wird vorausgesetzt; gute Kenntnisse des Französischen und des Englischen ebenso.

Die Arbeitszeit beträgt 20 Stunden pro Woche, wobei die Arbeitszeiten mit Rücksicht auf Lehrveranstaltungen individuell festgelegt werden. Bitte beachten Sie, dass das Studium an französischen Universitäten in der Regel zeitaufwendig ist. Prüfen Sie daher, ob Sie die notwendigen Kapazitäten haben, studienbegleitend zu arbeiten.

Über Ihre Tätigkeit hinaus wird Ihnen ermöglicht, am Betrieb des DHIP teilzunehmen und umfassende Einblicke in die Arbeit eines wissenschaftlichen Auslandinstituts zu gewinnen.

Die Max Weber Stiftung und das DHIP fördern die berufliche Gleichstellung von Frauen und Männern. Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Der Arbeitsort ist Paris. Die Bezahlung richtet sich nach den Richtlinien der Tarifgemeinschaft deutscher Länder über die Arbeitsbedingungen der wissenschaftlichen und studentischen Hilfskräfte. Zur Vergütung gibt Herr Niels F. May (personal@dhi-paris.fr) Auskunft. Für inhaltliche Fragen steht Herr Prof. Dr. Klaus Oschema (koschema@dhi-paris.fr) zur Verfügung.

Bewerbungen (Anschreiben, Lebenslauf, Notenspiegel der bisherigen Studienleistungen bzw. Abschlusszeugnis, Adresse einer Referenzperson sowie ein Exemplar Ihrer letzten wissenschaftlichen Haus- oder Abschlussarbeit) richten Sie bitte ausschließlich per Mail (vollständig in einer PDF-Datei) bis zum 26. September 2023 an den Direktor des DHIP, Herrn Prof. Dr. Klaus Oschema (bewerbung@dhi-paris.fr).

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news-11767 Wed, 23 Aug 2023 11:37:42 +0200 Call for Papers: Forschungsseminar der Abteilung Neuere und Neueste Geschichte https://dhi-paris.fr//aktuelles/detailseite/news/detail/News/call-for-papers-forschungsseminar-der-abteilung-neuere-und-neueste-geschichte-1.html Atelier zur internationalen Geschichte: Geschichte schreiben jenseits des nationalen Rahmens Die Abteilung Neuere und Neueste Geschichte des Deutschen Historischen Instituts Paris (DHIP) widmet ihr Forschungsseminar dem Austausch zwischen Forscherinnen und Forschern, die ein Forschungsprojekt mit »internationaler« Dimension durchführen. Das Seminar bietet die Möglichkeit, neue Perspektiven vorzustellen und die methodologischen Herausforderungen der Geschichte der internationalen Beziehungen zu diskutieren.

 

Das Seminar befasst sich mit der Untersuchung internationaler Dynamiken sowie des internationalen Austauschs und lässt Raum für die unterschiedlichsten Ansätze zur Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, solange die internationale Dimension im vorgeschlagenen Projekt zentral ist. Im Rahmen des Seminars können verschiedene Themen in Betracht gezogen werden: zwischenstaatliche Beziehungen, transnationale Beziehungen, die Berücksichtigung internationaler Phänomene, internationale Organisationen, Orte der internationalen Beziehungen, etc. Dabei können Friedens-, Konflikt-, Übergangs- und Kalter-Kriegs-Perioden sowie Globalisierungs- und Europäisierungsphänomene Kontexte sein, aber auch als Themen selbst im Zentrum der vorgeschlagenen Studien stehen.

In methodischer Hinsicht ist kein Ansatz ausgeschlossen. Die Beiträge können sich zum Beispiel mit Konvergenzen und Divergenzen, Kooperationen und Rivalitäten, kulturellen Praktiken und Transfers, Netzwerken, Emotionen, Gender usw. befassen. Es gibt keine Einschränkungen hinsichtlich der Art der untersuchten Akteure: Die Vorschläge können sich auf Diplomaten, Politiker, Wirtschaftsvertreter, Gewerkschaften, Künstler (in den Bereichen Film, Malerei, Literatur usw.), Touristen, Experten usw. beziehen.

Ziel ist es, gemeinsam über die spezifischen Herausforderungen von Forschungsprojekten nachzudenken, welche die Analyse über den nationalen Rahmen hinaustragen. Wie kann man das Handeln von Akteuren jenseits des Rahmens der Nation betrachten? Zwar ist die Nation in der Regel ein Referenz- und Sozialisationsrahmen, der die Akteure tief prägt, doch auch wenn sie nicht in der Diplomatie tätig sind, kommen diese in vielerlei Hinsicht mit Prozessen und Einflüssen in Berührung, die über den nationalen Rahmen hinausgehen.

Sofern eine historische Dimension stark präsent ist, sind Vorschläge von Forscherinnen und Forschern aus anderen Geistes- und Sozialwissenschaften willkommen. Vorschläge von Forscherinnen und Forschern, die am Anfang eines Forschungsprojekts stehen, werden gerne entgegengenommen.

Die Forscherinnen und Forscher sind dazu aufgerufen, ihre Lösungen für die besonderen Herausforderungen international angelegter Studien zu präsentieren, die ja per definitionem dazu führen, dass eine Geschichte geschrieben wird, die in verschiedenen historischen Kontexten verankert ist. In Verbindung mit dem Thema der vorgeschlagenen Studien können etwa Antworten auf folgende Fragen in den Beiträgen hervorgehoben werden: Wie geht man an die Periodisierung heran? Wie kann eine Methodik entwickelt werden, die an die unterschiedlichen Profile der Akteure angepasst ist und es ermöglicht, den Transfer von Wissen oder Praktiken zu erfassen? Wie kann man die Zirkulation von Ideen und die Intensität von Kontakten ermitteln? Wie können die Beziehungen zwischen Staaten, Nationen und Gesellschaften in ein neues Licht gesetzt werden?

 

Für das akademische Jahr 20232024 planen wir etwa 8 Sitzungen, die in der Regel am Mittwochnachmittag stattfinden. Die Sprachen des Seminars sind Deutsch, Französisch und Englisch (die Sprachkenntnisse werden im Bewerbungsprozess abgefragt). Jede der Seminarsitzungen wird um zwei thematisch oder methodisch zusammenhängende Vorträge herum aufgebaut sein. Je nach den Möglichkeiten der Panelisten werden die Sitzungen entweder in hybrider Form oder vollständig online abgehalten.

Die ausgewählten Referentinnen und Referenten werden aufgefordert, die methodologischen Herausforderungen ihres Forschungsthemas in einem mündlichen Vortrag von maximal 1520 Minuten zu präsentieren.

 

Beitragsvorschläge (maximal 220 Wörter) sind durch Ausfüllen des folgenden Formulars bis zum 20. September 2023 einzureichen: https://framaforms.org/latelier-de-linternational-1688132268. Das Programm für das Akademische Jahr 20232024 wird im Oktober 2023 bekannt gegeben.

 

Organisationskomitee des Seminars: Abteilung Neuere und Neueste Geschichte (Alexandre Bibert, Axel Dröber, Jürgen Finger, Mareike König, Eleonora Marchioni, Corentin Marion, Christoph Streb).
Koordination: Alexandre Bibert (abibert@dhi-paris.fr)

› Zum Call for Papers (Deutsch)
› Zum Call for Papers (Französisch)

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news-11761 Wed, 09 Aug 2023 17:59:48 +0200 Ausschreibung: Karl-Ferdinand-Werner-Fellowship https://dhi-paris.fr//aktuelles/detailseite/news/detail/News/ausschreibung-karl-ferdinand-werner-fellowship-2.html Förderung kurzer Forschungsaufenthalte von Historikerinnen und Historikern am Wissenschaftsstandort Paris Das DHIP vergibt zweimal jährlich das Karl-Ferdinand-Werner-Fellowship, welches Forschungsaufenthalte von Historikerinnen und Historikern am Wissenschaftsstandort Paris fördert. Vertreterinnen und Vertreter historisch arbeitender Nachbarwissenschaften, deren Forschungsanliegen interdisziplinär ausgerichtet und für die Arbeitsfelder des DHIP relevant sind, können sich ebenfalls bewerben. Die Dauer der Aufenthalte beträgt zwischen einer und vier Wochen.

Die Fellows wohnen im Institutsgebäude und erhalten Anbindung an die Instituts- und Bibliotheksinfrastruktur.

Nächster Bewerbungsschluss: 15. September 2023

› Zur Ausschreibung

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news-11680 Wed, 21 Jun 2023 14:06:01 +0200 Ciéra-Forschungsprogramm »Welche Demokratie?« https://dhi-paris.fr//aktuelles/detailseite/news/detail/News/ciera-forschungsprogramm-welche-demokratie.html Ergebnisse des Ciéra-Forschungsprogramms »Welche Demokratie?« jetzt online verfügbar Als Partner eines Programme de formation-recherche (PFR) des Ciéra haben wir über Krisenerfahrungen, Potenziale und Grenzen der Demokratie in der Zwischenkriegszeit in Deutschland und in Frankreich nachgedacht. Erste Ergebnisse sind nun in der »Revue d’Allemagne« erschienen.

› Zum Programm des PFR

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news-11664 Mon, 19 Jun 2023 11:17:23 +0200 Lars Hellwinkel erhält eine Medaille der Académie de marine https://dhi-paris.fr//aktuelles/detailseite/news/detail/News/lars-hellwinkel-erhaelt-eine-medaille-der-academie-de-marine.html Die Medaille wird an Werke verliehen, die es dem Publikum ermöglichen, die mit dem Meer verbundenen Elemente zu verstehen und zu schätzen, während sie gleichzeitig das Interesse an diesem Bereich wecken. Lars Hellwinkel erhält für seine Dissertation »Der deutsche Kriegsmarinestützpunkt Brest 1940–1944« eine Medaille der Académie de marine. Eine Übersetzung der Arbeit erschien 2022 unter dem Titel »La base navale allemande de Brest 1940–1944« in der Reihe Histoires bei PU Rennes und wurde vom DHIP mitfinanziert.

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news-11662 Mon, 19 Jun 2023 11:03:23 +0200 Margot Lyautey erhält den Dissertationspreis Michael Werner https://dhi-paris.fr//aktuelles/detailseite/news/detail/News/margot-lyautey-erhaelt-den-dissertationspreis-michael-werner.html Der Preis besteht darin, die preisgekrönte Dissertation in der Reihe »Dialogiques« des CIERA in der Sammlung »Bibliothèque allemande« der Éditions de la Maison des sciences de l'homme zu veröffentlichen. Unsere ehemalige Mitarbeiterin Margot Lyautey hat für ihre Doktorarbeit »Apprendre de loccupant? Modernisation de lagriculture française entre 1940 et 1944: acteurs, influences, potentialités« den Dissertationspreis Michael Werner des CIERA erhalten. Der Preis wird alle zwei Jahre an eine herausragende geistes- oder sozialwissenschaftliche Doktorarbeit verliehen, die einen Bezug zum deutschsprachigen Raum aufweist und in französischer Sprache verfasst wurde.

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news-11660 Fri, 16 Jun 2023 11:13:34 +0200 Onlineschaltung der Gallia Pontificia https://dhi-paris.fr//aktuelles/detailseite/news/detail/News/onlineschaltung-der-gallia-pontificia.html Papstregesten für die Erzbischöfe von Reims online verfügbar Ende Mai wurde die Gallia Pontificia online (GPO) im Editionsportal der Max Weber Stiftung freigeschaltet. Sie erschließt und ediert kritisch die Papsturkunden für die französischen Kirchen bis zum Beginn des Pontifikats Innozenz’ III. (1198–1216). Zunächst wurden die Papstregesten für die Erzbischöfe von Reims mit insgesamt 1162 Texten online gestellt. Damit liegt erstmals eine vollständige Dokumentation der Kurialbeziehungen des bedeutendsten französischen Erzbischofs des Mittelalters vor.

» Zur Gallia Pontificia online

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news-11657 Thu, 15 Jun 2023 10:17:12 +0200 Call for Papers: Translation in Early Modern Diplomacies https://dhi-paris.fr//aktuelles/detailseite/news/detail/News/call-for-papers-translation-in-early-modern-diplomacies.html Between Tradition and Innovation When: December 14–15, 2023
Where: German Historical Institute Paris
Application deadline: September 15, 2023

The early modern period was a time of burgeoning diplomatic activity on the European continent characterized by the spread of resident diplomacy and the appearance of peace congresses. Linguistic practices were changing dramatically as well, including Latin, German and Italian progressively overshadowed by French as a pan-European medium of diplomacy. All these developments had a considerable impact on translation in diplomacy, affecting its functioning and role in various ways: translation departments were formed or expanded and redesigned, and the need to train translators in order to increase efficiency of foreign policy began to be felt by major powers. This eventually resulted in the foundation of schools for would-be translators and diplomats, and the development of various practices such as the linguistic training of »giovanni de lingua« or »jeunes de langues«. These innovations allowed early modern diplomacy to cope, at least to a certain degree, with an important increase in diplomatic contacts which led to an ever-growing diplomatic correspondence. However, some of these initiatives, such as the foundation of specialized schools, have been short-lived and have not led to sustainable results. Living and working in a multilingual and multicultural environment, translators often were cultural brokers with hybrid cultural identities. We would like to adopt a transnational and interdisciplinary viewpoint and consider the subject on the basis of new primary sources in the broad context of the development of translation and the evolution of diplomacy in the early modern period.

The questions which are of interest for the workshop include, but are not limited to the following:

  • Traditions and innovations in the organization of diplomatic translation services;
  • State and non-state actors and the formation of policies regarding translation in diplomacy;
  • The role of translation in diplomats’ careers;
  • Early modern institutions and practices for training translators and interpreters;
  • (Hybrid) Identities of interpreters and translators and their role as cultural brokers;
  • Lack of translating personnel and attempts to bypass such difficulties;
  • Accuracy of translations and problems resulting from translators’ incompetence in diplomacy;
  • Distrust of translators and interpreters, translation and secrecy in diplomacy, translators as negotiators;
  • Translation in diplomatic relations with non-European powers;
  • The role of translators in the formation of diplomatic, political and juridical terminology in vernacular languages.

Organizing committee: Dr Vladislav Rjéoutski (DHIP), Prof. Dr Guido Braun (University of Upper Alsace).

Working languages: English and French (without translation).

We invite researchers to submit their proposals (an abstract of 500 words and a short biography) to the following address: VRjeoutski@dhi-paris.fr

Important dates:

  • Deadline for submission of proposals: September 15, 2023.
  • Notification of acceptance: September 25, 2023.

The organisers will cover travel costs and accommodation for one night. For any enquiries regarding the workshop, please contact: VRjeoutski@dhi-paris.fr

In cooperation with the German Historical Institute in Moscow, the University of Upper Alsace. In association with German Research Foundation (DFG)

» Call for Papers (download)

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news-11645 Mon, 12 Jun 2023 15:37:20 +0200 Call for Papers: Aktuelle Herausforderungen und Perspektiven der deutschen Kolonialgeschichte https://dhi-paris.fr//aktuelles/detailseite/news/detail/News/call-for-papers-aktuelle-herausforderungen-und-perspektiven-der-deutschen-kolonialgeschichte.html Tagung am Deutschen Historischen Institut Paris, 23. und 24 Mai 2024 Wo: DHIP
Wann: 23–24. Mai 2024
Bewerbungsschluss: 15. Juli 2023

Organisatoren und Organisatorinnen: Delphine Froment (Université de Lorraine, Nancy), Mathias Hack (Universität Leipzig), Robert Heinze (Deutsches Historisches Institut Paris), Tobias Wagemann (École Normale Supérieure, Paris)

In Kooperation mit der Univ. Leipzig und der Univ. Lorraine.

Am 14. August 2004 entschuldigte sich die deutsche Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul persönlich für den Genozid an den Herero und Nama zwischen 1904 und 1908 im heutigen Namibia. Obwohl es bis zu einer offiziellen Entschuldigung und Anerkennung des Genozids durch die Regierung Merkel und einer Milliardenhilfe an Stelle von Reparationen noch bis 2021 dauern sollte, stieß die Aktion von Wieczorek-Zeul einen Prozess der Aufarbeitung an, der bis heute andauert und die Sichtbarkeit des Themas in der deutschen Öffentlichkeit sowie die akademische Forschung und Diskussion wesentlich anregte. In den seither vergangenen fast zwanzig Jahren sind zahlreiche Publikationen erschienen, welche den deutschen Kolonialismus, seine Akteurinnen und Akteure, Institutionen und ideologischen Versatzstücke sowohl in den afrikanischen, asiatischen und ozeanischen Kolonien als auch in Deutschland selbst beleuchten.[1] Eine der Stoßrichtungen der frühen Forschung zur deutschen Kolonialgeschichte war es, nach »strukturellen Verbindungen« zwischen dem Genozid an den Herero und Nama und dem Holocaust zu fragen. Die Erfahrungen des Genozids und anderer Kolonialkriege hätten in militärischen und administrativen Kreisen des Deutschen Kaiserreichs in einer Vorbildfunktion den Weg zum Holocaust geebnet.[2] Diese Darstellung von Kontinuität geriet in Kritik, die die strukturellen und ideellen Unterschiede zwischen den deutschen Kolonialverbrechen (insbesondere dem Genozid in Namibia) und dem Holocaust hervorhob. Nichtsdestotrotz lieferte die Diskussion weiteren Anschub für eine intensive Auseinandersetzung mit Fragen der Kolonialgeschichte, wobei immer stärker einzelne Kolonien oder spezifische kolonialen Kontexte, koloniale Akteurinnen und Akteure, wirtschaftliche Ausbeutung und koloniale Infrastrukturen ins Auge gefasst wurden.[3]   

Das bleibende Interesse an Themen der deutschen Kolonialgeschichte in den letzten zwanzig Jahren geht allerdings auch auf die Popularität transnationaler und globalgeschichtlicher Ansätze zurück. Jenseits von nationalen Untersuchungsrahmen untersuchen Historikerinnen und Historiker Personen, Waren- und Wissensströme sowohl innerhalb des deutschen Kolonialimperiums als auch in Konkurrenz zu und Kooperation mit anderen europäischen Imperien.[4] Zudem wurde auch zunehmend begonnen, die postkolonialen Ideologien zu hinterfragen, die sich in Deutschland nach dem Verlust seiner Kolonien 1919 durch den Versailler Vertrag entwickelten, sei es in der Zeit des Kolonialrevisionismus der Weimarer Republik, in den Gesellschaften der beiden deutschen Staaten nach dem Zweiten Weltkrieg oder in den ehemaligen deutschen Kolonien. Weitere Studien haben die Auswirkungen und den Einfluss des deutschen Kolonialismus auf die Entwicklung der ehemaligen Kolonien in Afrika, Asien und Ozeanien aufgezeigt.[5]

Von den vielen möglichen Themen und Fragestellungen möchten wir fünf Schwerpunkte in den Fokus stellen, die während der Tagung weiterentwickelt werden könnten:

- Die chronologischen und geographischen Grenzen des deutschen Kolonialreiches: Viele Arbeiten betrachten den deutschen Kolonialismus über seinen formellen Zeitraum (meist zwischen 1884 und 1919) hinaus. Diesen Ansätzen folgend können Beiträge zu Aktivitäten und Reisen deutscher Akteur:innen in koloniale Territorien anderer europäischer Mächte in der Frühen Neuzeit sowie Praktiken, Diskurse und Repräsentation des deutschen Kolonialismus nach 1919 helfen, die traditionellen chronologischen und geographischen Grenzen des deutschen Kolonialismus hinterfragen. Verschiedene Beiträge haben zurecht darauf hingewiesen, dass sich die koloniale Herrschaft in einzelnen Kolonien und  ebenso in verschiedenen Regionen und Städten innerhalb Deutschlands sehr unterschiedlich auswirkte.[6] Wo und wann wurde das deutsche Kolonialreich etabliert? Welche Erinnerungskulturen und (Dis-)Kontinuitäten existierten nach 1919 und 1945? Wie beeinflusste der Kolonialismus verschiedene Kolonien und einzelnen Regionen/Städte in Deutschland?

- Die transimperialen Dimensionen des deutschen Kolonialismus: Ein erneuertes Interesse an den transimperialen Verbindungen zwischen den verschiedenen kolonialen Imperien hat in den vergangenen Jahren dazu beigetragen, imperiale und koloniale Geschichte weiter zu entnationalisieren. Daher sollen unter diesem Oberbegriff Beiträge versammelt werden, welche die Interaktion deutscher kolonialer Akteurinnen und Akteure in den Territorien anderer Kolonialmächte in den Blick nehmen und so das Verständnis von imperialen Solidaritäten, Rivalitäten oder auch pragmatischen Kooperationen weiter ausbauen. In welcher Weise war das deutsche Kolonialreich unterschiedlich zu oder vergleichbar mit anderen europäischen Kolonialreichen? Wie interagierten, konkurrierten oder kooperierten deutsche koloniale Akteur/innen mit Akteur/innen anderer Kolonialmächte?

- Handlungsmacht und Diversität indigener/lokaler Akteurinnen und Akteure unter deutscher Kolonialherrschaft: Die deutsche Kolonialherrschaft setzte für die Erkundung, Erforschung, Eroberung und Ausbeutung der kolonialen Territorien auf eine Vielzahl unterschiedlicher Akteurinnen und Akteure.[7] Ebenso leisteten unterschiedliche Personen und Gruppen in organisierter oder spontaner Weise Widerstand gegen die Etablierung kolonialer Herrschaft.[8] In dieser Sektion stehen daher Beiträge im Fokus, die die Rolle indigener/lokaler intermediaries und Widerstandsgruppen untersuchen. Wie profitierten lokale Akteurinnen und Akteure von der Etablierung der deutschen Kolonialherrschaft? Wie leisteten sie Widerstand? Zu welchem Grad beeinflussten koloniale Rechts- und Ordnungspraktiken lokale Gesellschaften?

- Wirtschaft und Arbeit: Rohstoffe und Waren wie Kokos, Kaffee oder Kautschuk waren essentiell für die europäischen Märkte um die Jahrhundertwende und wurden von deutschen Firmen aus den Kolonien ausgeführt und in globale Warenströme eingespeist.[9] Fallstudien über einzelne Unternehmen zeigen, durch welche Praktiken koloniale Ökonomien aufgebaut wurden und hinterfragen die Diffusion von europäischen Politiken der Arbeit vom Zentrum zur Peripherie.[10] Dagegen haben sie Praktiken des Widerstandes und Manipulation von lokalen Akteurinnen und Akteure hervor; ebenso werden die Verflechtungen von deutschem Imperialismus und Globalisierung ins Blickfeld gerückt.. Auf welche Weise wurden Modelle von Zwangsarbeit in den deutschen Kolonien etabliert und herausgefordert? Wie nahmen deutsche Firmen an der Formierung kolonialer und postkolonialer Ökonomien teil?

-     »Deutschland postkolonial«: Die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts ist oft als Periode der kolonialen Amnesie sowohl in West- als auch in Ostdeutschland beschrieben worden, obwohl die koloniale Vergangenheit nie gänzlich aus akademischen oder öffentlichen Diskussionen verschwand. Verschiedene Erinnerungskulturen formierten sich innerhalb Deutschlands und koloniale Diskurse lebten in ökonomischen und internationalen Beziehungen, Entwicklungshilfe, Tourismus etc. weiter. Gleichzeitig erlebten die deutschen Gesellschaften die Dekolonisationsphase der 1950er und 1960er-Jahre aus der Perspektive von Außenstehenden. Die letzten zwanzig Jahren markieren schließlich eine Rückkehr und feste Etablierung verschiedener Debatten in der deutschen Öffentlichkeit über Kolonialismus – allen voran den Umgang mit dem Genozid an Herero und Nama sowie die Rückgabeforderungen der geraubten Kunstgüter aus den ethnologischen Museen. Fragen: In welcher Weise prägten koloniale und antikoloniale Diskurse die deutschen Gesellschaften in der Dekolonisationsära? Wie wurde deutscher Kolonialismus erinnert oder vergessen? 

Die Tagung soll uns die Möglichkeit bieten, aktuelle Forschungsperspektiven zur deutschen Kolonialgeschichte weiter auszubauen. Sie soll insbesondere diese Perspektiven und Themen einem frankophonen Publikum näher bringen und folgt damit einer Reihe von Konferenzen und Publikationen, die bereits einen Austausch über die Rezeption und Diskussion deutscher Kolonialgeschichte in Frankreich begonnen haben.[11] Die genannten Schwerpunkte sind dabei thematisch, chronologisch und geographisch bewusst breit angelegt und sollen sich nicht auf den Genozid an den Herero und Nama, der vor allem in Frankreich den Einstiegspunkt zu einer Beschäftigung mit der deutschen Kolonialgeschichte bietet, beschränkt sein. Über einen deutsch-französisch Rahmen hinaus soll die Tagung zusätzlich die Möglichkeit bieten, die Forschung zum deutschen Kolonialismus mit den neuesten Entwicklungen zur Geschichte von Kolonien und Imperien zu verbinden. 

Die Tagung findet am Donnerstag, 23. Mai und Freitag 24. Mai 2024 in Paris am Deutschen Historischen Institut Paris statt. Interessierte bitten wir um einen Abstract (samt Vortragstitel) ihres Vortrages von maximal 300 Wörtern (oder 2000 Zeichen) sowie eine kurze biographische Notiz oder einen Lebenslauf. Abstracts können auf Deutsch, Französisch oder Englisch eingereicht werden. Tagungssprache ist Englisch. Senden Sie ihre Unterlagen vor dem 15. Juli 2023 an die folgenden Adresse (german.colonialism@gmail.com). Diese Mailadresse kann auch für jegliche Anfragen bezüglich der Tagung genutzt werden.

Reise- und Unterbringungskosten für Tagungsteilnehmerinnen und -teilnehmer ohne institutionelle Förderung werden nach Maßgabe der noch verfügbaren Mittel übernehmen. Wir ermutigen insbesondere Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler und Forschende aus dem Globalen Süden sich zu bewerben. Eine Publikation auf Basis der Tagungsvorträge in einem peer-reviewed journal wird angestrebt.

Das wissenschaftliche Komitee zur Auswahl der Beiträge besteht aus: Hélène Blais (École Normale Supérieure, Paris), Antje Dietze (Universität Leipzig), Walter Nkwi Gam (Universiteit Leiden), Christine de Gemeaux (Université de Tours), Joël Glasman (Universität Bayreuth), Henry Kah (Universiteit Leiden), Yixu Lu (University of Sydney), Catherine Repussard (Université de Strasbourg) und Jakob Vogel (Science Po Paris).

» Zum Call for Papers (pdf)


[1] Steinmetz, 2007; Conrad, 2008; Lu, 2016.
[2] Zimmerer, 2004; Madley, 2005.
[3] Van Laak, 2004; Kundrus, 2006 ; Gouaffo, 2007 ; Habermas, 2016.
[4] Conrad und Osterhammel, 2004; Azamede, 2010 ; Lindner, 2011; Lahti, 2021.
[5] Biwa, 2012 ; Shilling, 2014.
[6] Bauche, 2017 ; Bechhaus-Gerst und Zeller, 2018 ; Mark Thiesen et al., 2021.
[7] Glasman, 2014; Moyd, 2014; Muschalek, 2019; Froment, 2022.
[8] Nyada, 2014 ; Richter, 2014.
[9] Conrad, 2006; Todzi, 2023.
[10] Zimmerman, 2010; Oestermann, 2022.
[11] Repussard und Mombert, 2006; De Gemeaux, 2010; Repussard, 2015; Daheur und Scheele, 2017; de Gemeaux und Repussard, 2017; de Gemeaux, 2022.

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news-11624 Thu, 01 Jun 2023 17:00:00 +0200 Ausschreibung: Praxis-Workshop zur Anwendung automatisierter Schrifterkennung (ATR) https://dhi-paris.fr//aktuelles/detailseite/news/detail/News/ausschreibung-praxis-workshop-zur-anwendung-automatisierter-schrifterkennung-atr.html Von der historischen Quelle zum Volltext In unserem eineinhalbtägigen Praxisworkshop am 7./ 8. September 2023 möchten wir Forschende darin schulen, ATR-Techniken für ihr eigenes Forschungsvorhaben zu bewerten und praktisch am Bildmaterial von textlichen Quellen anzuwenden. Wir stellen dafür die wesentlichen Schritte eines Workflows vor und üben diese praktisch ein.

Ob im Archiv selbst fotografiert oder online im Angebot einer Gedächtnisinstitution gefunden: Bilder von Textquellen sind für viele Geisteswissenschaftlerinnen und Geisteswissenschaftler die Basis ihrer wissenschaftlichen Arbeit. Doch ist das Finden, Erstellen und Sammeln von Bildern auf dem eigenen Rechner nur der erste Schritt im Forschungsprozess und durch die Digitalisierung mittlerweile vielleicht der einfachste. Der nächste Schritt besteht darin, den Text auf den Bildern zu entziffern, ihn zu lesen oder zu transkribieren und ihn dann in Gänze oder in Teilen zu speichern und weiterzuverarbeiten. Je mehr Bilder man hat, je schwieriger die Handschrift zu entziffern ist, desto mehr wünscht man sich für den Prozess der Umwandlung von Bildern in digital verwertbare Texte Hilfe durch den Computer. Die gute Nachricht ist, dass es sie gibt: und zwar nicht nur für Großprojekte, sondern auch für einzelne Forschende und auch für solche, die sich selbst nicht für besonders digital-affin halten. Als Überbegriff für diese Techniken wird der Ausdruck Automated Text Recognition (ATR) verwendet. Er vereint die Erkennung von gedruckten Texten über Optical Character Recognition (OCR) und die Erkennung handschriftlicher Texte über Handwritten Text Recognition (HTR).

Inhalte des Workshops

In unserem eineinhalbtägigen Praxisworkshop am 7./ 8. September 2023 möchten wir Forschende darin schulen, ATR-Techniken für ihr eigenes Forschungsvorhaben zu bewerten und praktisch am Bildmaterial von textlichen Quellen anzuwenden. Wir stellen dafür die wesentlichen Schritte eines Workflows vor und üben diese praktisch ein: Bildbeschaffung und -optimierung, Layoutanalyse, Texterkennung und -korrektur, Wahl des Ausgabeformats und Nachnutzung. Neben der Vermittlung von theoretischen und praktischen Kenntnissen im Bereich ATR geht es darum, Forschende an die Logiken digitaler Methoden heranzuführen, vorhandene Hilfestellungen vorzustellen und ihnen damit neue Forschungsspielräume zu öffnen. Ein besonderer Schwerpunkt im Workshop wird auf die Nachnutzung von Bildern, Texten und Methoden gelegt.

An wen richtet sich der Workshop?

Wir möchten mit dem Workshop historisch arbeitende Forschende aus Deutschland, Schweiz und Frankreich in Kontakt bringen. Der Workshop richtet sich daher in erster Linie an Promovierende und Post-Docs aller geisteswissenschaftlichen Disziplinen, die mit deutschen und/oder französischen Quellen arbeiten, egal aus welcher Epoche diese Quellen stammen. Master-Studierende sind ebenfalls willkommen, sofern ihre Masterarbeit die Umwandlung von Bildmaterial in digitalen Text erfordert, ebenso technische Mitarbeitende geisteswissenschaftlicher Projekt (z.B. ingénieur d’étude).

Anmeldung und Reisestipendien

Bitte bewerben Sie sich bis zum 26. Juni 2023 per Mail an DH@dhi-paris.fr mit einem Motivationsschreiben (maximal zwei Seiten), das eine Kurz-Skizze ihres Projekts und Erwartungen an den Workshop enthält und einem Kurz-CV (maximal eine Seite) in einer PDF-Datei. Bei erfolgreicher Auswahl erhalten sie einen Zuschuss für die Reise- und Übernachtungskosten von bis zu 200 Euro (aus Deutschland und der Schweiz) und bis zu 100,00 Euro (aus Frankreich).

Arbeitssprachen sind Deutsch, Französisch und Englisch.

Datum: 7. September (14 Uhr) 8. September (17 Uhr) 2023

Ort: Deutsches Historisches Institut Paris

Deadline: 26. Juni 2023

Kostenloser Workshop, Reisebeihilfen möglich (siehe oben)

Kontakt: Mareike König

Veranstalter: Anne Baillot (Univ. Le Mans), Floriane Chiffoleau (Inria-Paris/Le Mans Univ.), Mareike König (DHIP), Pauline Spychala (DHIP), Olivier Richard (Univ. Freiburg, Schweiz)

Gefördert durch: DHIP, ALMAnaCH/INRIA und Departement für Geschichte (Univ. Freiburg, Schweiz)

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news-8532 Thu, 04 May 2023 11:36:28 +0200 Corona-Proteste: Spirituelle Motive oder existentielle Nöte? https://dhi-paris.fr//aktuelles/detailseite/news/detail/News/corona-proteste-spirituelle-motive-oder-existentielle-noete.html Forschende beleuchten unterschiedliche Corona-Proteste in Deutschland und Frankreich Spirituelle Motive in Deutschland, existentielle Nöte in Frankreich: Die Corona-Proteste in den beiden Nachbarländern waren Forschenden zufolge sehr unterschiedlich motiviert. Lockdowns, Maskenpflicht und Impfkampagnen aktivierten ganz verschiedene Protestkulturen und Problemwahrnehmungen. Das beleuchtet am 10. Mai in Paris eine deutsch-französische Podiumsdiskussion unter dem Titel »Pandemie, Freiheit, Staat«. Zu der Veranstaltung lädt das Deutsche Historische Institut Paris (DHIP) gemei nsam mit dem Goethe-Institut Paris, und dem Exzellenzcluster »Religion und Politik« der Universität Münster ein.  Eine Teilnahme ist auch online nach Anmeldung in Zoom möglich.

»Die Differenz in den Corona-Protesten wirft die Frage nach Unterschieden im Staats- und Freiheitsverständnis der beiden Gesellschaften auf und verweist auf unterschiedliche Traditionen und historische Erfahrungen,« sagt DHIP-Direktor Prof. Dr.  Thomas Maissen. »Das wollen wir in der Podiumsdiskussion erörtern.« Die Zeithistorikerin Prof. Dr. Silke Mende vom Exzellenzcluster schließt an: »Wir müssen uns aber auch die Frage nach unterschiedlichen Vorannahmen stellen. Wurden in Frankreich vielleicht die spirituellen Motive der Protestierenden ausgeblendet? Und warum wurden sie in Deutschland so stark thematisiert, soziale Schieflagen dagegen oft unterschätzt?«

Auf dem Podium diskutieren die Soziologin Nadine Frei, Basel, die Zeithistorikerin Silke Mende vom Exzellenzcluster in Münster, der Politikwissenschaftler Yann Raison du Cleuziou, Bordeaux, der Religionshistoriker Helmut Zander, Fribourg, und die Religionswissenschaftlerin Valentine Zuber, Paris. DHIP-Direktor Thomas Maissen moderiert das Gespräch.

Für die Veranstaltung in französischer Sprache ist eine Simultanübersetzung geplant. Die Teilnahme in Paris ist ohne Anmeldung möglich, online lässt sich nach Anmeldung in Zoom teilnehmen.

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news-8524 Thu, 20 Apr 2023 10:46:26 +0200 Wissenschaftliche/r Mitarbeiter/in und Abteilungsleiter/in (TVöD 14) mit Forschungsschwerpunkt im Mittelalter https://dhi-paris.fr//aktuelles/detailseite/news/detail/News/wissenschaftlicher-mitarbeiterin-und-abteilungsleiterin-tvoed-14-mit-forschungsschwerpunkt-im-mi.html Zum 1. Oktober 2023 oder nach Vereinbarung suchen wir eine/n wissenschaftliche/n Mitarbeiter/in und Abteilungsleiter/in (TVöD 14) mit einem Forschungsschwerpunkt im Mittelalter. Das Deutsche Historische Institut Paris ist ein Forschungsinstitut der öffentlich-rechtlichen Max Weber Stiftung – Deutsche Geisteswissenschaftliche Institute im Ausland (MWS). Wir arbeiten unter den drei Leitbegriffen »Forschen – Vermitteln – Qualifizieren« auf dem Gebiet der französischen, deutsch-französischen und westeuropäischen Geschichte von der Spätantike bis zur Gegenwart und nehmen eine Vermittlerrolle zwischen Deutschland und Frankreich ein. Weitere Arbeitsschwerpunkte sind die Digitalen Geschichtswissenschaften und die Geschichte Afrikas.

Zum 1. Oktober 2023 oder nach Vereinbarung suchen wir eine/n wissenschaftliche/n Mitarbeiter/in und Abteilungsleiter/in (TVöD 14) mit einem Forschungsschwerpunkt im Mittelalter (Post-Doc). 

Die befristete Qualifikationsstelle (3+2 Jahre) erlaubt den Abschluss eines Forschungsprojekts (z.B. Habilitation, second book).
Das Projekt soll sich an dem oben genannten Forschungsrahmen des DHIP orientieren, kann aber frei formuliert werden. Neben der eigenen Forschungstätigkeit übernimmt der/die Mitarbeiter/in ab dem 1. April 2024 die Leitung der Abteilung Mittelalter.

Die Aufgaben umfassen:

  • Fortsetzung und Abschluss des eigenen Forschungsprojekts in mittelalterlicher Geschichte,
  • Leitung der Abteilung Mittelalter (wiss. Begleitung der Abteilung, Konzeption und Organisation von Veranstaltungen, gutachterliche Tätigkeit, Betreuung von Stipendiaten und Stipendiatinnen, Mitarbeit beim Bestandsaufbau der Bibliothek im Bereich Mittelalter etc.),
  • redaktionelle Verantwortung für den Bereich Mittelalter in den hauseigenen Veröffentlichungen,
  • Ansprechpartner/in für Anfragen und Kooperationen aus Frankreich und Deutschland für das Mittelalter,
  • Engagement in den haus- und stiftungsweiten Gremien und Arbeitsgruppen.
     

Wir erwarten:

  • ein vorangeschrittenes, innovatives Forschungsprojekt, das sich an dem oben genannten Forschungsrahmen des DHIP orientiert,
  • eine abgeschlossene geschichtswissenschaftliche Promotion und weitere einschlägige Publikationen,
  • ein sehr gutes Sprachniveau in Deutsch bzw. Französisch und gute Kenntnisse der jeweils anderen Sprache sowie des Englischen,
  • Vertrautheit mit den historischen Strukturen Frankreichs und Deutschlands im Mittelalter und Interesse an der Erforschung deutsch-französischer Zusammenhänge,
  • Führungserfahrung.
     

Wir bieten:

  • große eigene Gestaltungsspielräume zur Entwicklung eines internationalen wissenschaftlichen Profils durch Forschungen, Veranstaltungen, Kooperationen mit Partnerinstitutionen etc.,
  • hohe Autonomie bei der Leitung einer wissenschaftlichen Abteilung,
  • die Mitarbeit in einem dynamischen Forschungsteam,
  • eine abwechslungsreiche Tätigkeit im Herzen von Paris,
  • bei Vorliegen der Voraussetzungen für eine Entsendung und für eine befristete Einstellung gemäß Wissenschaftszeitvertragsgesetz eine Vergütung nach TVöD 14 (Bund) zuzüglich einer zur Deckung der höheren Lebenshaltungskosten in Paris angemessenen Auslandszulage und Mietbeihilfe; alternativ eine befristete Einstellung nach französischem Recht mit einer Vergütung auf Grundlage des Gehaltsschemas der Deutschen Botschaft Paris,
  • eine Anstellung in einer öffentlichen Einrichtung, die durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert wird.
     

Das DHIP strebt die Erhöhung des Anteils von Frauen im Bereich der Wissenschaft an und fordert deshalb qualifizierte Frauen nachdrücklich auf, sich zu bewerben. Frauen werden nach Maßgabe des Bundesgleichstellungsgesetzes bei gleicher Qualifikation vorrangig berücksichtigt. Gemäß Bundesgleichstellungsgesetz sind grundsätzlich alle Positionen auch in Teilzeit besetzbar. Schwerbehinderte Bewerber/innen werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Der Dienstort ist Paris. Das DHIP versteht sich als familienfreundlicher Arbeitgeber. Auf unserer Website finden Sie Informationen zum Familienservice des Instituts sowie einen Leitfaden zu Mutterschutz, Kinderbetreuung, Elternzeit und Elterngeld in Deutschland und Frankreich, der die Besonderheiten des Auslandsstandortes berücksichtigt. Bei Fragen zur Vergütung, Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie zur Arbeit an einem Auslandsstandort steht die Verwaltungsleitung zur Verfügung (bewerbung@dhi-paris.fr).

Für inhaltliche Fragen steht Prof. Dr. Rolf Große (rgroße@dhi-paris.fr) zur Verfügung.

Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Anschreiben, Lebenslauf, Zeugnisse, Nachweise über Sprachkenntnisse, Adressen von zwei Referenzpersonen) und mit einer Darstellung des aktuellen Forschungsprojekts (max. 50 000 Zeichen inklusive Leerzeichen und Bibliografie, ggf. bereits vorliegende Publikationen) richten Sie bitte in elektronischer Form (vollständig und in einer PDF-Datei) bis zum 28. Juni 2023 an Prof. Dr. Thomas Maissen, bewerbung@dhi-paris.fr.

Die Auswahlgespräche finden voraussichtlich am 10. Juli 2023 in Paris statt.

» Zur Ausschreibung (pdf)

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news-8500 Wed, 05 Apr 2023 09:42:55 +0200 Call for papers: Euro-Mediterranean Entanglements in Medieval History https://dhi-paris.fr//aktuelles/detailseite/news/detail/News/call-for-papers-euro-mediterranean-entanglements-in-medieval-history-2.html Online-Seminarreihe der Deutschen Historischen Institute in Paris und Rom Veranstalter: Deutsches Historisches Institut Paris/Deutsches Historisches Institut Rom
Ort: Online-Zoom
Datum: Akademisches Jahr 2023/2024
Seminarsprache: Englisch
Organisatorinnen: Dr. Amélie Sagasser (DHI Paris), Dr. Kordula Wolf (DHI Rom)

Die Deutschen Historischen Institute Paris und Rom setzen im akademischen Jahr 2023/2024 die OnlineSeminar-Reihe zum Thema »Euro-Mediterranean Entanglements in Medieval History« fort. Die Veranstaltungen finden im Zweimonatsrhythmus statt. Sie richten sich sowohl an den wissenschaftlichen Nachwuchs als auch an etablierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller mediävistischen Disziplinen. Ziel ist es, ein internationales und interdisziplinäres Forum zu schaffen, auf dem vielfältige Themen und methodische Ansätze vorgestellt und diskutiert werden können.
Wir laden interessierte Forscherinnen und Forscher herzlich ein, ihre laufenden oder vor Kurzem abgeschlossenen Arbeiten vor einem internationalen Publikum zu präsentieren und zu diskutieren. Bitte schicken Sie einen Abstract (1–2 Seiten) und kurzen Lebenslauf (ggf. mit Publikationsverzeichnis) bis zum 1. Juni 2023 an asagasser@dhi-paris.fr und wolf@dhi-roma.it.

Themen
Der geographische Raum ist bewusst nicht klar umrissen und umfasst Europa sowie den Mittelmeerraum im weitesten Sinne. Einbezogen sind auch Verflechtungen zwischen dem euromediterranen Raum und anderen Weltregionen. Folgende Themenfelder stehen im Mittelpunkt:

  • Regional übergreifende, transkulturelle und interreligiöse Verflechtungen (Prozesse/Ergebnisse);
  • Grenz- und Kontakträume;
  • Soziale Netzwerke und interpersonelle Beziehungen;
  • Migration und Mobilität;
  • Transfer, Diffusion und Adaption bzw. Transformation von Ideen, Wissen und materiellen Objekten.

Seminarablauf
Im Mittelpunkt des Seminars steht der Austausch von Ideen. Unsere Referierenden beginnen mit einer 10- minütigen Keynote, in der sie ihre laufenden oder kürzlich abgeschlossenen Forschungsarbeiten vorstellen. Im Anschluss folgt ein 10-minütiger Kommentar eines Spezialisten. Dieser bildet die Grundlage für die anschließende 40-minütige Diskussion mit dem Online-Publikum.

Termine
Dienstags 17.00–18.00 Uhr (MEZ)

  • 26. September 2023
  • 21. November 2023
  • 30. Januar 2024
  • 26. März 2024
  • 28. Mai 2024

Kontakt für Fragen zum Forschungsseminar: Amélie Sagasser (DHI Paris, asagasser@dhi-paris.fr) und Kordula Wolf (DHI Rom, wolf@dhi-roma.it).

› Zum Call for Papers

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