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Neuerscheinung

Francia 1973–2023

Eine Fachzeitschrift wird 50

Ein halbes Jahrhundert ist eine lange Zeit, auch für eine wissenschaftliche Zeitschrift. 50 Jahrgänge »Francia. Forschungen zur westeuropäischen Geschichte« zeugen von der Produktivität der internationalen Autorinnen und Autoren der Zeitschrift – und von der bis heute zentralen Bedeutung des Austausches zwischen der deutschen und der französischen Geschichtswissenschaft.

Ein Themenschwerpunkt im neuen Band der »Francia« bietet Gelegenheit zum Rückblick und zum Nachdenken über die Zukunft (Francia 50 (2023), S. 1–102). Georg Jostkleigrewe (Univ. Halle-Wittenberg), Claire Gantet (Univ. Fribourg) und Reiner Marcowitz (Univ. Lothringen) haben sich bereit erklärt, aus der Perspektive ihrer jeweiligen Epoche auf 50 Jahre »Francia« zurückzublicken. Während Rolf Große (DHIP) die Perspektive der Redaktion bietet, analysieren Mareike König (DHIP) und Eike Löhden (Univ. Marburg) das Korpus der Francia mit DH-Methoden – ihre Erkenntnisse zu semantischen Schwerpunkten und Verschiebungen regen zu weiterführenden Fragen nach Forschungskonjunkturen und deren Ursachen an, die über die Zeitschrift hinausweisen.

Band 50 enthält 15 weitere Beiträge in den Rubriken »Aufsätze«, »Zur Forschungsgeschichte und Methodendiskussion« sowie »Miszellen«. Sie widmen sich so unterschiedlichen Themen wie dem Vertrag von Verdun (843), den barbaresques, muslimischen Kaperfahrern im Mittelmeer, und der Rolle Bismarcks in der Bazaine-Affäre. Wer sich für mittelalterliche Wirtschafts- und Technikgeschichte interessiert, kann sich über Waldwüstenwirtschaft sowie Gezeiten- und Windmühlen informieren. Die Relevanz der Edition der Acta Pacis Westphalicae für die französische Geschichte wird ebenso diskutiert wie Vorstellungen von Authentizität bei der Altstadtsanierung von Marseille.

Ein zweiter Themenschwerpunkt behandelt die Frage »Weshalb bringt man seinen Nachbarn um?« Auf Überlegungen von Thomas Maissen und Jan Assmann (beide Univ. Heidelberg) antworten Denis Crouzet (Sorbonne Univ.) und Jérémie Foa (TELEMMe), zwei Spezialisten für das Massaker der Bartholomäusnacht (1572), sowie Vincent Duclert (EHESS) mit einem Beitrag über den Völkermord in Ruanda (1994).

Hier finden Sie das gesamte Inhaltsverzeichnis und Abstracts für die Rubrik »Aufsätze«.


Informationen zur Zeitschrift: »Francia. Forschungen zur westeuropäischen Geschichte« wird seit 1973 vom Deutschen Historischen Institut Paris herausgegeben. Schwerpunkte sind die Geschichte Westeuropas, insbesondere Frankreichs, und die deutsch-französische Geschichte.

Die Zeitschrift enthält Beiträge in deutscher, französischer oder englischer Sprache. Für die Beiträge des Aufsatzteils werden Abstracts in allen drei Sprachen publiziert. Weitere Rubriken widmen sich der Forschungsgeschichte und Methodendiskussion und enthalten Miszellen und Nekrologe. In »Ateliers« werden thematische Schwerpunkte von mehreren Autorinnen und Autoren behandelt. Die Auswahl der Beiträge erfolgt nach einem Begutachtungsverfahren (double blind) durch die Redaktion.

Die Zeitschrift erscheint einmal jährlich in einem Band von ca. 500 Seiten in gedruckter Form und seit Band 39 (2012) auch als E-Book. Alle seit 1973 erschienenen Bände, mit Ausnahme des jeweils letzten Jahrgangs, stehen als E-Journal im Portal HeiJournals der Universitätsbibliothek Heidelberg sowie auf der Publikationsplattform der Max Weber Stiftung perspectivia.net kostenfrei zur Verfügung.

Vor Ablauf der Moving Wall von einem Jahr können die aktuellen Artikel auch einzeln und zu einem günstigen Preis beim Thorbecke-Verlag (Patmos-Gruppe) erworben werden.

Die Rezensionen werden seit Band 35 (2008) in vier Ausgaben pro Jahr online als Francia-Recensio veröffentlicht. Sie sind außerdem auf der Rezensionsplattform recensio.net zugänglich.