25.09.2017

Le divan historique

Anna Kaminsky, Frauen in der DDR, Berlin 2016. Kommentar: Anne-Laure Briatte, Maître de conférences Universität Paris-Sorbonne

  • 20. und 21. Jahrhundert Podiumsdiskussion
  • 18:30 Uhr (25.09.) - 20:00 Uhr (25.09.)
  • Goethe-Institut Paris

Vortragsreihe und Debatte über Neuerscheinungen im Bereich Geschichte organisiert vom Goethe-Institut Paris und dem DHIP in Zusammenarbeit mit der Universität Lorraine/Cegil und dem Labex EHNE.

Vortrag von Anna Kaminsky (Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur) und anschließende Podiumsdiskussion mit Corine Defrance (Paris-CNRS/Sirice), Ulrich Pfeil (Universität Lorraine/Cegil) und Anne-Laure Briatte (Universität Paris-Sorbonne).

Wie lebten Frauen in der DDR? Im Rückblick erscheinen sie oft wie »siebenarmige Göttinnen«, die es offenbar spielend schafften, Berufstätigkeit, Mutterschaft und Emanzipation unter einen Hut zu bringen und bei alldem fröhlich durchs Leben zu gehen. Ihnen standen viele Wege offen, da, so die offizielle Lesart, der Staat vorbildlich für »seine Frauen« sorgte. Frauen in der DDR waren aber zugleich zwischen all ihren Rollen zerrissen - wie die Heldinnen aus den Erzählungen von Brigitte Reimann oder Maxie Wander, die sich gegen die ihnen gesetzten Grenzen auflehnten, und oftmals scheiterten.
Anna Kaminsky wagt einen Gesamtblick auf die Situation von Frauen in der DDR, der das politische Leben genauso einschließt wie das berufliche und das private. Fotografien von Barbara Köppe, Uwe Gerig, Klaus Mehner und Harald Schmitt sowie biografische Porträts werfen Schlaglichter auf die Vielfalt weiblicher Lebensentwürfe.