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Wie verschwinden Städte aus Landschaften und Erinnerungen? Überlegungen zu einigen mittelalterlichen Schwellenstädten, ausgehend von Mâli-Ville (14. Jahrhundert)

Vortrag von François-Xavier Fauvelle (Collège de France), im Rahmen der Reihe »Les jeudis de l’Institut historique allemand«
Kommentar: Daniel König (Univ. Konstanz)
8. Februar 2024, online und vor Ort

 

Im 14. Jahrhundert war »Mâli Ville«, die Hauptstadt der Herrscher von Mali, ein internationaler Handelsumschlagplatz. In seinem Vortrag stellt François-Xavier Fauvelle seine jüngste Hypothese dazu vor, wo sich diese Hauptstadt befand. Doch unabhängig davon, ob sie richtig oder falsch ist, wirft diese Hypothese eine ernste Frage auf: Was bedeutet es, dass die Spur einer solchen Stadt in Landschaften und Erinnerungen verloren ging? Man kann darauf antworten, indem man auf vermeintliche Merkmale einer afrikanischen Urbanität verweist. Man kann aber auch nach sehr ähnlichen Fällen »verschwundener Städte« in anderen Randgebieten der mittelalterlichen Welt fragen, von der Sahelzone bis Äthiopien, von Nordeuropa bis Russland.

François-Xavier Fauvelle