29.03.2023

Nocturnes de l’Histoire

Das Meer, ein imaginärer historischer Raum. Deutsch-französische Perspektiven

  • Vortrag Frühe Neuzeit
  • 18:00 Uhr (29.03.) - 21:00 Uhr (29.03.)
  • DHIP

Das Meer hat schon immer die Fantasie der Menschen angeregt. Als Raum, der Völker und Kontinente sowohl verbindet als auch trennt, waren die Ozeane stets imaginäre Räume, die Ängste, Sehnsüchte und Schreckensvorstellungen schüren. Man kann diese Projektionen auf den Meeresraum als »anthropologische Konstante« betrachten. Sie bietet Historikerinnen und Historikern Aufschluss über Akteure und Gruppen und deren unterschiedliche Beziehungen zum Meer im Lauf der Zeit.

Die Geschichtswissenschaften beschäftigen sich seit einigen Jahren mit dem imaginären Raum des Meeres. Seit einigen Jahren spricht man von einem »Oceanic Turn«, der bislang unbekannte Perspektiven eröffnete. Die Nocturnes am DHIP bieten einen tiefen Einblick in diese Vielfalt. Fünf Experten werden zeigen, wie sie historische Quellen finden, sie analysieren und »zum Sprechen bringen«. Sie betrachten verschiedene imaginäre Aspekte des Meeres: das Meer als rechtlich und politisch umstrittener Raum, das Meer als Raum der Ressourcen, aber auch als Projektionsfläche kolonialer Utopien, und als Raum der Ängste vor dem Unbekannten, oft in Form von Seeungeheuern. Die Zuhörer werden so nah wie möglich an die Quellen herangeführt und dazu eingeladen, in die Vergangenheit der maritimen Vorstellungswelten »einzutauchen«.

Vorläufiges Programm

18:00–18:10 Uhr: Thomas Maissen (DHIP)

  • Begrüßung

18:10–18:50 Uhr: Guillaume Calafat (Univ. Paris 1 Panthéon-Sorbonne), Solène Rivoal (Univ. Toulouse/ Univ. Albi)

  • La vie quotidienne entre bois, eau et vent. La réalité quotidienne des marins à bord des navires

18:50–19:10 Uhr: Pause

19:10–19:50 Uhr: Magnus Ressel (Univ. Bremen)

  • Imaginations de la mer comme espace utopique: voix des acteurs discriminés sur les mers du monde au XVIIIe siècle

19:50–20:10 Uhr: Pause

20:10–20:50 Uhr: Dagmar Freist (Univ. Oldenburg), Gabrielle Robilliard-Witt (Univ. Oldenburg)

  • Imaginations de la mer comme espace redoutable: des monstres marins

20:50–21:00 Uhr: Abschlussdiskussion

 

Veranstaltung in französischer Sprache.

Für eine Teilnahme ist keine Anmeldung erforderlich.

Informationen: Magnus Ressel

 

Bildnachweis: Sebastian Münster, Meerwunder vnd seltzame Thier / wie die in den Mitnächtigen Ländern / im Meer vnd auff dem Landt gefunden werden, Basel ca. 1544, Public domain.