13.02.2024

Online und vor Ort: Neue Perspektiven auf den Ersten Weltkrieg

Der Platz der beiden Amerikas in der Weltordnung der unmittelbaren Nachkriegszeit

  • Seminar 20. und 21. Jahrhundert
  • 16:00 Uhr (13.02.) - 18:00 Uhr (13.02.)
  • DHIP

Der Erste Weltkrieg erschütterte nicht nur die internationalen Beziehungen der kriegführenden Parteien, sondern auch die der neutralen Länder. Nach seinem Ende läuteten die Großmächte eine Ära ein, in der Diplomatie und Multilateralismus eine konfliktfreie Weltordnung ermöglichen sollen. Diese Ziele wurden von den Pariser Friedenskonferenzen und später dem Völkerbund verfolgt. Darauf reagierten auch Akteure, die bisher nicht im Zentrum des internationalen Systems gestanden hatten, gerade auch in Nord- und Südamerika. Zwar war der Präsident der Vereinigten Staaten, Woodrow Wilson, Hauptinitiator des Projekts einer neuen Weltordnung, aber auch die lateinamerikanischen Staaten setzten große Hoffnungen in die angekündigte Erneuerung. Inwiefern sehen die Länder Amerikas das Kriegsende als Chance, ihren Platz auf der internationalen Bühne zu finden? Welche Hoffnungen weckte der Versuch, den Kontinent nach dem Krieg stärker in das System der internationalen Beziehungen zu integrieren? Welche Grenzen und Enttäuschungen waren bereits in der ersten Hälfte der 1920er-Jahre zu beobachten? Diese Sitzung widmet sich den Folgen des Ersten Weltkriegs in einem größeren chronologischen und geografischen Rahmen.

Referenten: Ludovic Tournès (Univ. Genf) und Thomas Fischer (Katholische Univ. Eichstätt-Ingolstadt)

Organisatorin: Elodie Lenoël (Institut des Amériques/Sorbonne Nouvelle)

Anmeldung für eine Online-Teilnahme: Zoom
Für eine Teilnahme vor Ort ist keine Anmeldung erforderlich.


Bildnachweis: Verkauf von Zeitungen an einem Marktstand, Rexpoede (Nord), Autochrom von Paul Castelnau, 6. September 1917, Ministère de la Culture (Frankreich) – Médiathèque de l’architecture et du patrimoine.


Die Veranstaltung ist Teil des Seminarzyklus »Nouveaux regards sur la Grande Guerre«

Das Seminar »Nouveaux regards sur la Grande Guerre« wird vom Netzwerk Une Plus Grande Guerre mit Unterstützung des Deutschen Historischen Instituts, des CEREG und der Université de Picardie Jules Verne organisiert.

Dieses Seminar ist das Forum eines internationalen historiografischen Dialogs, um laufende Forschungen und aktuelle Diskussionen zu beleuchten und gemeinsame und divergierende Perspektiven auf den Ersten Weltkrieg zu identifizieren. Die Veranstaltungen betrachten Ansätze, die in einem Land üblich, im anderen möglicherweise aber unüblich sind. So sollen Synergien und Kooperationen gefördert werden und innovative Studien entstehen. Wir möchten die fruchtbare Dynamik des hundertjährigen Jahrestags des Ersten Weltkriegs 2014–2018 fortsetzen. Gemäß dem Manifest der Forschungsgruppe »Une Plus Grande Guerre« konzentriert sich das Seminar auf eine weite chronologische Perspektive, die von 1912 bis 1923 reicht. Zeitliche Weitungen in beide Richtungen sollen zugleich den Ersten Weltkrieg mit der Erforschung seiner manchmal vergessenen Vorgeschichte und seiner Folgen verbinden. Sowohl die Belle Époque als auch der Zweite Weltkrieg können so in die Überlegungen und Diskussionen der Gruppe einfließen.