06.12.2018 - 08.12.2018

The European Industrial Heritage of the First World War

  • Tagung 20. und 21. Jahrhundert
  • 10:00 Uhr (06.12.) - 17:00 Uhr (08.12.)
  • Médiathèque de l’architecture et du patrimoine, Charenton-le-Pont; EHESS, Paris; Hôtel de l’industrie, Paris

Das industrielle Kulturerbe des Ersten Weltkriegs scheint fast unsichtbar: Es wurde bisher nicht als solches identifiziert und definiert, obwohl dieser Krieg wie keiner zuvor durch den Rückgriff auf industrielle Formen der Produktion geprägt war, von Waffen über Flugzeuge bis zur Chemie, aber auch in der »zivilen« Produktion, insbesondere in der Landwirtschaft und der Lebensmittelindustrie. Die Orte der industriellen Produktion für den Ersten Weltkrieg stellen deshalb sehr wohl ein gemeinsames europäisches Kulturerbe dar.

Teil dieses charakteristischen Erbes sind die Fabriken und ihre kriegsbedingten Erweiterungen, aber auch alle Infrastrukturen (Eisenbahn, Häfen, Flughäfen, Elektrizität), die während des Krieges errichtet wurden, für die Zwecke des Kriegs oder um das Überleben der Bevölkerung sicherzustellen. Die materiellen Spuren können auch im urbanen Raum sichtbar sein, etwa dort, wo militärische und industrielle Infrastrukturen den Stadtraum geprägt haben. Zweifellos hat der Weltkrieg auch ein immaterielles Kulturerbe hervorgebracht, beispielsweise in Industriefilmen oder in Zeitzeugenberichten über diese Produktionsstätten.

Diese internationale Tagung strebt die Wiederentdeckung des industriellen Kulturerbes des Ersten Weltkriegs an sowie eine Bestandsaufnahme dieser bisher vernachlässigten materiellen Überlieferung des Krieges. Teil des Programms sind insbesondere eine künstlerische Annäherung an das Thema (Katja K Hock, No-Man’s-Land) sowie die Verleihung des CILAC Young Researcher Award 2018.