Aktuelles

Alle Meldungen auf einen Blick
Wissenschaftliche Angebote

Call for Papers: Forschungsseminar der Abteilung Neuere und Neueste Geschichte

Atelier zur internationalen Geschichte: Geschichte schreiben jenseits des nationalen Rahmens

Die Abteilung Neuere und Neueste Geschichte des Deutschen Historischen Instituts Paris (DHIP) widmet ihr Forschungsseminar dem Austausch zwischen Forscherinnen und Forschern, die ein Forschungsprojekt mit »internationaler« Dimension durchführen. Das Seminar bietet die Möglichkeit, neue Perspektiven vorzustellen und die methodologischen Herausforderungen der Geschichte der internationalen Beziehungen zu diskutieren.

 

Das Seminar befasst sich mit der Untersuchung internationaler Dynamiken sowie des internationalen Austauschs und lässt Raum für die unterschiedlichsten Ansätze zur Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, solange die internationale Dimension im vorgeschlagenen Projekt zentral ist. Im Rahmen des Seminars können verschiedene Themen in Betracht gezogen werden: zwischenstaatliche Beziehungen, transnationale Beziehungen, die Berücksichtigung internationaler Phänomene, internationale Organisationen, Orte der internationalen Beziehungen, etc. Dabei können Friedens-, Konflikt-, Übergangs- und Kalter-Kriegs-Perioden sowie Globalisierungs- und Europäisierungsphänomene Kontexte sein, aber auch als Themen selbst im Zentrum der vorgeschlagenen Studien stehen.

In methodischer Hinsicht ist kein Ansatz ausgeschlossen. Die Beiträge können sich zum Beispiel mit Konvergenzen und Divergenzen, Kooperationen und Rivalitäten, kulturellen Praktiken und Transfers, Netzwerken, Emotionen, Gender usw. befassen. Es gibt keine Einschränkungen hinsichtlich der Art der untersuchten Akteure: Die Vorschläge können sich auf Diplomaten, Politiker, Wirtschaftsvertreter, Gewerkschaften, Künstler (in den Bereichen Film, Malerei, Literatur usw.), Touristen, Experten usw. beziehen.

Ziel ist es, gemeinsam über die spezifischen Herausforderungen von Forschungsprojekten nachzudenken, welche die Analyse über den nationalen Rahmen hinaustragen. Wie kann man das Handeln von Akteuren jenseits des Rahmens der Nation betrachten? Zwar ist die Nation in der Regel ein Referenz- und Sozialisationsrahmen, der die Akteure tief prägt, doch auch wenn sie nicht in der Diplomatie tätig sind, kommen diese in vielerlei Hinsicht mit Prozessen und Einflüssen in Berührung, die über den nationalen Rahmen hinausgehen.

Sofern eine historische Dimension stark präsent ist, sind Vorschläge von Forscherinnen und Forschern aus anderen Geistes- und Sozialwissenschaften willkommen. Vorschläge von Forscherinnen und Forschern, die am Anfang eines Forschungsprojekts stehen, werden gerne entgegengenommen.

Die Forscherinnen und Forscher sind dazu aufgerufen, ihre Lösungen für die besonderen Herausforderungen international angelegter Studien zu präsentieren, die ja per definitionem dazu führen, dass eine Geschichte geschrieben wird, die in verschiedenen historischen Kontexten verankert ist. In Verbindung mit dem Thema der vorgeschlagenen Studien können etwa Antworten auf folgende Fragen in den Beiträgen hervorgehoben werden: Wie geht man an die Periodisierung heran? Wie kann eine Methodik entwickelt werden, die an die unterschiedlichen Profile der Akteure angepasst ist und es ermöglicht, den Transfer von Wissen oder Praktiken zu erfassen? Wie kann man die Zirkulation von Ideen und die Intensität von Kontakten ermitteln? Wie können die Beziehungen zwischen Staaten, Nationen und Gesellschaften in ein neues Licht gesetzt werden?

 

Für das akademische Jahr 20232024 planen wir etwa 8 Sitzungen, die in der Regel am Mittwochnachmittag stattfinden. Die Sprachen des Seminars sind Deutsch, Französisch und Englisch (die Sprachkenntnisse werden im Bewerbungsprozess abgefragt). Jede der Seminarsitzungen wird um zwei thematisch oder methodisch zusammenhängende Vorträge herum aufgebaut sein. Je nach den Möglichkeiten der Panelisten werden die Sitzungen entweder in hybrider Form oder vollständig online abgehalten.

Die ausgewählten Referentinnen und Referenten werden aufgefordert, die methodologischen Herausforderungen ihres Forschungsthemas in einem mündlichen Vortrag von maximal 1520 Minuten zu präsentieren.

 

Beitragsvorschläge (maximal 220 Wörter) sind durch Ausfüllen des folgenden Formulars bis zum 20. September 2023 einzureichen: https://framaforms.org/latelier-de-linternational-1688132268. Das Programm für das Akademische Jahr 20232024 wird im Oktober 2023 bekannt gegeben.

 

Organisationskomitee des Seminars: Abteilung Neuere und Neueste Geschichte (Alexandre Bibert, Axel Dröber, Jürgen Finger, Mareike König, Eleonora Marchioni, Corentin Marion, Christoph Streb).
Koordination: Alexandre Bibert (abibert@dhi-paris.fr)

› Zum Call for Papers (Deutsch)
› Zum Call for Papers (Französisch)