12.12.2023

Online und vor Ort: Die aufgeheizte Demokratie. Historische Perspektiven auf Emotionen in der Politik

Enthusiasmus: die Ambivalenzen der Massenpolitisierung

  • Podiumsdiskussion 20. und 21. Jahrhundert
  • 19:30 Uhr (12.12.) - 21:30 Uhr (12.12.)
  • Maison Heinrich Heine

In Zeiten von Social Media ist politische Begeisterung schnell erzeugt aber auch schnell wieder verpufft. Um die Gegenwart historisch besser einzuordnen, fragt diese Podiumsdiskussion nach Dynamiken der emotionalen Erregung während der Entstehung eines »politischen Massenmarkts« (Hans Rosenberg) im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert. Spektakuläre Mechanismen der medialen Öffentlichkeit wie Skandale geraten ebenso in den Blick wie die emotionalen Logiken politischer Mobilisierung in Kampagnen, Demonstrationen und Streiks. Das Hintergrundrauschen dieser Phänomene war eine kontrovers geführte Debatte über die politisch labilen, vielleicht gefährlichen »emotionalen Massen«. Handelt es sich um ein Zeitalter der Demokratisierung – oder um die Geburtsstunde des modernen Populismus – und wie zwischen beiden unterscheiden?

Diskutanten: Claudia Gatzka (Univ. Freiburg), Stefanie Middendorf (Univ. Jena) und Claire Blandin (Univ. Sorbonne Paris Nord)

Moderation: Corentin Marion und Christoph Streb (beide DHIP)

Anmeldung: Alle Informationen finden Sie auf der Website der Maison Heinrich Heine.

Veranstaltung mit Simultanübersetzung (Deutsch/Französisch).


Diese Veranstaltung ist Teil der Reihe »Die aufgeheizte Demokratie: historische Perspektiven auf Emotionen in der Politik« die in Kooperation mit der Maison Heinrich Heine organisiert wird. 

Zerstören Emotionen die Demokratie, wie oft angenommen wird? Oder haben intensive Gefühle im Gegenteil gerade in Demokratien eine wichtige politische Funktion? Emotionen, so scheint es, können Demokratien errichten und erhalten, sie können demokratische Ordnungen aber auch gefährden und zerstören. Diese Veranstaltungsreihe diskutiert die widersprüchliche Rolle starker emotionaler Dynamiken in modernen Demokratien. In vier historischen Fallstudien macht sie dafür eine Forschungsrichtung fruchtbar, die momentan in Deutschland und Frankreich von sich reden macht: die Emotionsgeschichte.

Fallstudien der Reihe:

  • Enthusiasmus: die Ambivalenzen der Massenpolitisierung
    (12. Dezember 2023, Maison Heinrich Heine)
  • Angst: umstrittene Gesellschaftsordnung und politisches Handeln
    (30. Januar 2024, DHIP)
  • Nostalgie: Suche nach »vergangenen Zukünften« nach der Ära der Entwicklung
    (26. März 2024, Maison Heinrich Heine)
  • Hass: Zerstören soziale Medien die Demokratie?
    (11. Juni 2024, DHIP)