11.06.2024

Online und vor Ort: Die aufgeheizte Demokratie. Historische Perspektiven auf Emotionen in der Politik

Hass: Zerstören soziale Medien die Demokratie?

  • Podiumsdiskussion 20. und 21. Jahrhundert
  • 18:30 Uhr (11.06.) - 20:30 Uhr (11.06.)
  • DHIP

Beschimpfungen, Hetze, Gewaltaufrufe, Hate Speech, Wutbürger, Fake News: Soziale Medien geben seit einigen Jahren kein besonders gutes Bild ab. Was als Partizipationsversprechen für einen demokratischen öffentlichen Dialog begann, scheint sich ins Gegenteil verkehrt zu haben: über Bots werden Wahlkämpfe beeinflusst, Politikerinnen und Politiker stellen sich aus Angst nicht mehr zur Wahl, und viele ziehen sich aus den sozialen Medien zurück. Diese Podiumsdiskussion befasst sich mit Herausforderungen und Änderungen, die die Digitalisierung der jüngsten Zeitgeschichte für den demokratischen Diskurs mit sich bringt. Ein Blick auf die Mobilisierung negativer Emotionen in der Vergangenheit kann dabei helfen, die Gegenwart besser einzuordnen. Was ist neu, was gab es bereits in früheren Zeiten? Wie funktionieren die affektiven Logiken der Social-Media-Plattformen? Und was ist zu tun angesichts der beunruhigenden Entwicklung – oder ist es vielleicht gar nicht so schlimm?

Diskutanten: Romain Badouard (CARISM), Ksenia Ermoshina (CNRS), Teresa Naab (Univ. Mannheim)

Moderation: Frédéric Clavert (Univ. Luxemburg) und Mareike König (DHIP)

Anmeldung für eine Online-Teilnahme: Zoom
Für eine Teilnahme vor Ort ist keine Anmeldung erforderlich.

Veranstaltung mit Simultanübersetzung (Deutsch/Französisch).


Diese Veranstaltung ist Teil der Reihe »Die aufgeheizte Demokratie: historische Perspektiven auf Emotionen in der Politik« die in Kooperation mit der Maison Heinrich Heine organisiert wird. 

Zerstören Emotionen die Demokratie, wie oft angenommen wird? Oder haben intensive Gefühle im Gegenteil gerade in Demokratien eine wichtige politische Funktion? Emotionen, so scheint es, können Demokratien errichten und erhalten, sie können demokratische Ordnungen aber auch gefährden und zerstören. Diese Veranstaltungsreihe diskutiert die widersprüchliche Rolle starker emotionaler Dynamiken in modernen Demokratien. In vier historischen Fallstudien macht sie dafür eine Forschungsrichtung fruchtbar, die momentan in Deutschland und Frankreich von sich reden macht: die Emotionsgeschichte.

Fallstudien der Reihe:

  • Enthusiasmus: die Ambivalenzen der Massenpolitisierung
    (12. Dezember 2023, Maison Heinrich Heine)
  • Angst: umstrittene Gesellschaftsordnung und politisches Handeln
    (30. Januar 2024, DHIP)
  • Nostalgie: Suche nach »vergangenen Zukünften« nach der Ära der Entwicklung
    (26. März 2024, Maison Heinrich Heine)
  • Hass: Zerstören soziale Medien die Demokratie?
    (11. Juni 2024, DHIP)