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Ausschreibung: Praxis-Workshop zur Anwendung automatisierter Schrifterkennung (ATR)

Von der historischen Quelle zum Volltext

In unserem eineinhalbtägigen Praxisworkshop am 7./ 8. September 2023 möchten wir Forschende darin schulen, ATR-Techniken für ihr eigenes Forschungsvorhaben zu bewerten und praktisch am Bildmaterial von textlichen Quellen anzuwenden. Wir stellen dafür die wesentlichen Schritte eines Workflows vor und üben diese praktisch ein.

Ob im Archiv selbst fotografiert oder online im Angebot einer Gedächtnisinstitution gefunden: Bilder von Textquellen sind für viele Geisteswissenschaftlerinnen und Geisteswissenschaftler die Basis ihrer wissenschaftlichen Arbeit. Doch ist das Finden, Erstellen und Sammeln von Bildern auf dem eigenen Rechner nur der erste Schritt im Forschungsprozess und durch die Digitalisierung mittlerweile vielleicht der einfachste. Der nächste Schritt besteht darin, den Text auf den Bildern zu entziffern, ihn zu lesen oder zu transkribieren und ihn dann in Gänze oder in Teilen zu speichern und weiterzuverarbeiten. Je mehr Bilder man hat, je schwieriger die Handschrift zu entziffern ist, desto mehr wünscht man sich für den Prozess der Umwandlung von Bildern in digital verwertbare Texte Hilfe durch den Computer. Die gute Nachricht ist, dass es sie gibt: und zwar nicht nur für Großprojekte, sondern auch für einzelne Forschende und auch für solche, die sich selbst nicht für besonders digital-affin halten. Als Überbegriff für diese Techniken wird der Ausdruck Automated Text Recognition (ATR) verwendet. Er vereint die Erkennung von gedruckten Texten über Optical Character Recognition (OCR) und die Erkennung handschriftlicher Texte über Handwritten Text Recognition (HTR).

Inhalte des Workshops

In unserem eineinhalbtägigen Praxisworkshop am 7./ 8. September 2023 möchten wir Forschende darin schulen, ATR-Techniken für ihr eigenes Forschungsvorhaben zu bewerten und praktisch am Bildmaterial von textlichen Quellen anzuwenden. Wir stellen dafür die wesentlichen Schritte eines Workflows vor und üben diese praktisch ein: Bildbeschaffung und -optimierung, Layoutanalyse, Texterkennung und -korrektur, Wahl des Ausgabeformats und Nachnutzung. Neben der Vermittlung von theoretischen und praktischen Kenntnissen im Bereich ATR geht es darum, Forschende an die Logiken digitaler Methoden heranzuführen, vorhandene Hilfestellungen vorzustellen und ihnen damit neue Forschungsspielräume zu öffnen. Ein besonderer Schwerpunkt im Workshop wird auf die Nachnutzung von Bildern, Texten und Methoden gelegt.

An wen richtet sich der Workshop?

Wir möchten mit dem Workshop historisch arbeitende Forschende aus Deutschland, Schweiz und Frankreich in Kontakt bringen. Der Workshop richtet sich daher in erster Linie an Promovierende und Post-Docs aller geisteswissenschaftlichen Disziplinen, die mit deutschen und/oder französischen Quellen arbeiten, egal aus welcher Epoche diese Quellen stammen. Master-Studierende sind ebenfalls willkommen, sofern ihre Masterarbeit die Umwandlung von Bildmaterial in digitalen Text erfordert, ebenso technische Mitarbeitende geisteswissenschaftlicher Projekt (z.B. ingénieur d’étude).

Anmeldung und Reisestipendien

Bitte bewerben Sie sich bis zum 26. Juni 2023 per Mail an DH@dhi-paris.fr mit einem Motivationsschreiben (maximal zwei Seiten), das eine Kurz-Skizze ihres Projekts und Erwartungen an den Workshop enthält und einem Kurz-CV (maximal eine Seite) in einer PDF-Datei. Bei erfolgreicher Auswahl erhalten sie einen Zuschuss für die Reise- und Übernachtungskosten von bis zu 200 Euro (aus Deutschland und der Schweiz) und bis zu 100,00 Euro (aus Frankreich).

Arbeitssprachen sind Deutsch, Französisch und Englisch.

Datum: 7. September (14 Uhr) 8. September (17 Uhr) 2023

Ort: Deutsches Historisches Institut Paris

Deadline: 26. Juni 2023

Kostenloser Workshop, Reisebeihilfen möglich (siehe oben)

Kontakt: Mareike König

Veranstalter: Anne Baillot (Univ. Le Mans), Floriane Chiffoleau (Inria-Paris/Le Mans Univ.), Mareike König (DHIP), Pauline Spychala (DHIP), Olivier Richard (Univ. Freiburg, Schweiz)

Gefördert durch: DHIP, ALMAnaCH/INRIA und Departement für Geschichte (Univ. Freiburg, Schweiz)