Les ports sur le fleuve Gambie et les pratiques bureaucratiques entre le XVIe et le XIXe siècle
Das Forschungsprojekt untersucht die Häfen am Gambia-Fluss in einem Zeitraum vom 16. bis zum 18. Jahrhundert. Analysiert werden die strukturbildenden Prozesse und Dynamiken in diesen Ankunfts-, Tausch- und Mobilitätsräumen. Die Untersuchung sowohl der Migrationsströme in den umliegenden und ferneren Zonen dieses Raumes als auch der Bestrebungen zur Kontrolle der Häfen seitens der lokalen Machthaber wird den organisatorischen, ja bürokratischen Aufbau dieser Begegnungsorte verständlich und greifbar machen. Tatsächlich lässt sich feststellen, dass jeder europäische wie afrikanische Händler für seine Geschäftstätigkeit einer Erlaubnis des Souveräns oder dessen Repräsentanten bedurfte. Die Studie sucht also zu zeigen, dass der Gambia-Fluss nicht nur ein Integrations-, Handels- und Rivalitätsraum war, sondern auch ein Raum präkolonialer Bürokratisierung. Die Ergebnisse, zu denen Ivor Wilks in »Aspects of Bureaucratization in Ashanti in the Nineteenth Century«1 bezüglich des Wandels der städtischen Sozialstruktur gelangt ist, gelten auch für die gambischen Häfen und insbesondere für Kawuur. Die Untersuchung stützt sich auf Berichte von Forschungsreisenden und die Literatur sowie auf Archivdokumente und Erhebungen vor Ort.
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1Ivor Wilks, Aspects of Bureaucratization in Ashanti in the Nineteenth Century, in: The Journal of African History, Bd. 7, Nr. 2 (1966), S. 215–232.