Von der Spätantike bis ins Spätmittelalter
In der Abteilung Mittelalter werden am DHIP derzeit fünf Forschungsvorhaben durchgeführt. Chronologisch erstrecken sich die Untersuchungen von der Spätantike bis zum Spätmittelalter und decken damit die gesamte Epoche des Mittelalters ab. Die thematischen Zugriffe reichen von der Hagiographie und den Historischen Grundwissenschaften über die Jüdische Geschichte, Rechtsgeschichte, Regional- und Stadtgeschichte bis hin zur objektbasierten Forschung und Vermittlung der mittelalterlichen Geschichte in der Gegenwart.
Im Einzelnen werden die folgenden Themenfelder untersucht:
- Reliquienauthentiken im Hinblick auf ihre Materialität und Überlieferungszusammenhänge in den einzelnen Institutionen;
- Verflechtungen von Rechtsbestimmungen gegenüber Juden und Jüdinnen im mittelalterlichen Europa mit einem besonderen Fokus auf kanonischen Sammlungen;
- Chartulare der Stadt Provins (unter sozial- und wirtschaftsgeschichtlichen Fragestellungen);
- Savoyen und die savoyische Dynastie in ihrer Stellung zwischen Frankreich, Italien und dem römisch-deutschen Reich;
- Virtuelle Objekte als Grundlage mediävistischer Forschung und deren Vermittlung.
Die »Gallia Pontificia« war von 1973 bis 2024 am DHIP angesiedelt. Seit dem 01.04.2024 befindet sich der langjährige Bearbeiter Prof. Dr. Rolf Große im Ruhestand. Er steht für einschlägige Anfragen als Ansprechpartner weiterhin zur Verfügung (Kontaktaufnahme über info@dhi-paris.fr).
Die Abteilung Mittelalter freut sich über den Austausch mit Mediävistinnen und Mediävisten in Paris und lädt hierzu monatlich zum »Café des médiévistes« ein (Kontaktaufnahme über kwallenwein@dhi-paris.fr).
Frühmittelalterliche Reliquienauthentiken
Eine exklusive Überlieferungsform in Literatur, Schrift und Kultur
Dr. Kirsten Wallenwein
Mobilität des Rechts
Transfer von Rechtstexten am Beispiel der Stellung der Juden in Europa
Dr. Amélie Sagasser
Städte, Gesellschaften, Gebiete
Das Tal der Seine zwischen Champagne und Île-de-France (12.–14. Jahrhundert)
Marie Fontaine--Gastan
Kleine Geschichte Savoyens im Mittelalter. Eine Herrschaft zwischen den Reichen (Arbeitstitel)
Prof. Dr. Klaus Oschema
Virtuelles Mittelalter
Prof. Dr. Klaus Oschema
Abgeschlossene Projekte und ehemalige Mitarbeitende
Hier finden Sie eine Liste der ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Abteilung.
Die »Gallia Pontificia« ist eine Edition von Papsturkunden und Papstregesten. Sie ist Teil des »Göttinger Papsturkundenwerks«, das 1896 von Paul Fridolin Kehr unter der Ägide der Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen begründet wurde. Ziel ist die wissenschaftliche Erschließung aller Papsturkunden bis zum Pontifikatsantritt Innocenz’ III. im Jahr 1198. 2023 wurde die digitale Plattform »Gallia Pontificia online« (GPO) freigeschaltet.
Charlemagne
Das Forschungsprojekt anlässlich des 1200. Todestages Karls des Großen hatte zum Ziel, seine Herrschaft unter neuen Perspektiven zu beschreiben. Eine Nachwuchsforschergruppe mit zwei Doktorandinnen und eine internationale Tagung »Charlemagne: les temps, les espaces, les hommes. Construction et déconstruction d’un règne« bildeten die beiden Säulen des Projektes.
Internetportal zum Hof von Burgund im 15. Jahrhundert, in dem sich auch die Prosopographia Curiae Burgundicae befindet, eine Datenbank der Angehörigen des Hofes.
Die Forschungsgruppe »Spiele und Wettkämpfe in der mittelalterlichen Soziabilität« (2014–2019 am DHIP) hat die gesellschaftliche Funktion von Spielen und Wettkämpfen im Rahmen von mittelalterlicher »Freizeit« und »Unterhaltung« untersucht.