12.03.2024

Online und vor Ort: Neue Perspektiven auf den Ersten Weltkrieg

Ernährung und Geschmack in Zeiten des Krieges

  • Seminar 20. und 21. Jahrhundert
  • 16:00 Uhr (12.03.) - 18:00 Uhr (12.03.)
  • DHIP

An der Schnittstelle zwischen kulturellen, wirtschaftlichen und sozialen Ansätzen ermöglicht die Erforschung der Ernährungsweisen, das Durchhaltevermögen kriegführender Gesellschaften auf neuartige Weise zu beleuchten: Inwiefern sind Veränderungen des Geschmacks und der Kosten von Lebensmitteln als Phänomene einer »langsamen Gewalt« zu deuten (Alan Kramer)? Bisher wurden zwar die Zusammenhänge zwischen Versorgung und politischer Stabilität untersucht, aber es besteht nach wie vor eine historiografische Lücke hinsichtlich der kulturellen, sozialen und emotionalen Bedeutung von Nahrungsmitteln (Heather Perry). Die immer noch aktuelle Frage nach der Erfahrung des Mangels in Kriegszeiten wird nun von einer neuen Generation von Forschenden untersucht.

Referenten: Davye Cesbron (EHESS) und Jonathan Slater (London School of Economics)

Organisatorin: Nina Régis (Sorbonne Nouvelle)

Anmeldung für eine Online-Teilnahme: Zoom
Für eine Teilnahme vor Ort ist keine Anmeldung erforderlich.


Bildnachweis: Verkauf von Zeitungen an einem Marktstand, Rexpoede (Nord), Autochrom von Paul Castelnau, 6. September 1917, Ministère de la Culture (Frankreich) – Médiathèque de l’architecture et du patrimoine.


Die Veranstaltung ist Teil des Seminarzyklus »Nouveaux regards sur la Grande Guerre«

Das Seminar »Nouveaux regards sur la Grande Guerre« wird vom Netzwerk Une Plus Grande Guerre mit Unterstützung des Deutschen Historischen Instituts, des CEREG und der Université de Picardie Jules Verne organisiert.

Dieses Seminar ist das Forum eines internationalen historiografischen Dialogs, um laufende Forschungen und aktuelle Diskussionen zu beleuchten und gemeinsame und divergierende Perspektiven auf den Ersten Weltkrieg zu identifizieren. Die Veranstaltungen betrachten Ansätze, die in einem Land üblich, im anderen möglicherweise aber unüblich sind. So sollen Synergien und Kooperationen gefördert werden und innovative Studien entstehen. Wir möchten die fruchtbare Dynamik des hundertjährigen Jahrestags des Ersten Weltkriegs 2014–2018 fortsetzen. Gemäß dem Manifest der Forschungsgruppe »Une Plus Grande Guerre« konzentriert sich das Seminar auf eine weite chronologische Perspektive, die von 1912 bis 1923 reicht. Zeitliche Weitungen in beide Richtungen sollen zugleich den Ersten Weltkrieg mit der Erforschung seiner manchmal vergessenen Vorgeschichte und seiner Folgen verbinden. Sowohl die Belle Époque als auch der Zweite Weltkrieg können so in die Überlegungen und Diskussionen der Gruppe einfließen.