30.01.2024

Online und vor Ort: Die aufgeheizte Demokratie. Historische Perspektiven auf Emotionen in der Politik

Angst: umstrittene Gesellschaftsordnung und politisches Handeln

  • Podiumsdiskussion 20. und 21. Jahrhundert
  • 18:30 Uhr (30.01.) - 20:00 Uhr (30.01.)
  • DHIP

Die politischen Spannungen der Gegenwart wirken im Vergleich zu denen der Zwischenkriegszeit fast harmlos. Die Demokratie war nach dem Ersten Weltkrieg in Europa alles andere als Konsens. Wenn monarchistisches, konservatives, sozialistisches, kommunistisches und faschistisches Gedankengut in Zeitungen, Parlamenten und öffentlichen Räumen miteinander in Konflikt traten, dann standen dabei Fragen von fundamentaler gesellschaftlicher Tragweite auf dem Spiel.  Angst scheint dabei eine eminent präsente und für das Handeln der Akteure entscheidende Emotion gewesen zu sein. Angst wird in diesem Panel sowohl als Bezugswert in politischen Debatten als auch als Faktor der Radikalisierung untersucht. Die Podiumsdiskussion taucht damit in das Herz des »Zeitalters der Extreme« (Eric Hobsbawn) und des »Dunklen Kontinents« (Mark Mazower) ein und betrachtet Angst als Motor der historischen Entwicklung.

Diskutanten: Mark Jones (University College Dublin), Nicolas Roussellier (Sciences Po Paris), Danielle Tartakowsky (Univ. Paris VIII) und Andreas Wirsching (IfZ München)

Moderation: Alexandre Bibert (DHIP)

Anmeldung für eine Online-Teilnahme: Zoom.
Für eine Teilnahme vor Ort ist keine Anmeldung erforderlich.

Veranstaltung mit Simultanübersetzung (Deutsch/Französisch).

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Diese Veranstaltung ist Teil der Reihe »Die aufgeheizte Demokratie: historische Perspektiven auf Emotionen in der Politik« die in Kooperation mit der Maison Heinrich Heine organisiert wird. 

Zerstören Emotionen die Demokratie, wie oft angenommen wird? Oder haben intensive Gefühle im Gegenteil gerade in Demokratien eine wichtige politische Funktion? Emotionen, so scheint es, können Demokratien errichten und erhalten, sie können demokratische Ordnungen aber auch gefährden und zerstören. Diese Veranstaltungsreihe diskutiert die widersprüchliche Rolle starker emotionaler Dynamiken in modernen Demokratien. In vier historischen Fallstudien macht sie dafür eine Forschungsrichtung fruchtbar, die momentan in Deutschland und Frankreich von sich reden macht: die Emotionsgeschichte.

Fallstudien der Reihe:

  • Enthusiasmus: die Ambivalenzen der Massenpolitisierung
    (12. Dezember 2023, Maison Heinrich Heine)
  • Angst: umstrittene Gesellschaftsordnung und politisches Handeln
    (30. Januar 2024, DHIP)
  • Nostalgie: Suche nach »vergangenen Zukünften« nach der Ära der Entwicklung
    (26. März 2024, Maison Heinrich Heine)
  • Hass: Zerstören soziale Medien die Demokratie?
    (11. Juni 2024, DHIP)