Franz I. von Frankreich (1495/1505–1547)
Abteilungsleiter Frühe Neuzeit
Redakteur der Francia (Frühe Neuzeit)
Die Ära Franz I. von Frankreich steht am Anfang bedeutender Umbrüche der französischen wie der europäischen Geschichte. Unter seiner Herrschaft öffnete Frankreich sich dem Einfluss der italienischen Renaissance, erreichten Hofleben, königliches Mäzenatentum für Kunst und Wissenschaften wie die Repräsentation der Monarchie durch die Kunst einen neuen Höhepunkt. Das französische Kernterritorium wurde vergrößert und vereinheitlicht; ein Regierungsstil wurde erkennbar, der manchen als der Ausgangspunkt des französischen Absolutismus gilt. Die gescheiterte Kandidatur bei der Kaiserwahl des Jahres 1519 markierte den Beginn des französisch-habsburgischen Gegensatzes, der zwei Jahrhunderte lang zum Strukturprinzip des europäischen Mächtesystems wurde.
Eine wissenschaftliche Biographie dieses Herrschers auf neuestem Forschungsstand fehlt in deutscher Sprache. Diese ist das Ziel dieses Projekts. Sie wird sich ebenso an ein wissenschaftlich wie an ein breiter interessiertes Publikum richten. Dabei wird Franz I. besonders in der Perspektive seines lebenslangen Strebens nach kaisergleicher Geltung betrachtet und im Verhältnis zu früheren Biographien ein neuer Akzent gesetzt.
Bildnachweis: König Franz I., Kaiser Karl V. und Kardinal Alessandro Farnese bei ihrer Ankunft in Paris 1540, Fresko von Taddeo Zuccaro in den Sala dei Fasti Farnesiani der Villa Farnese, Caprarola